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Was hat den Niedergang der US-Wirtschaft verursacht? CNN-Journalistin Rana Foroohar sagt: Die Probleme sind hausgemacht. Die "Makers", diejenigen, die Waren produzieren und Dienstleistungen anbieten, wurden über Jahrzehnte von den "Takers", der Finanzindustrie, immer mehr an den Rand gedrängt. Gute Zahlen statt gute Produkte, so lautet die Devise. Foroohar geht dieser Entwicklung auf den Grund. Sie findet die bis an den Beginn des 20. Jahrhunderts zurückreichenden Wurzeln in den Chefetagen der Unternehmen, in den Wirtschaftswissenschaften, in der MBA-Ausbildung ... Aber sie zeigt auch, was…mehr

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Produktbeschreibung
Was hat den Niedergang der US-Wirtschaft verursacht? CNN-Journalistin Rana Foroohar sagt: Die Probleme sind hausgemacht. Die "Makers", diejenigen, die Waren produzieren und Dienstleistungen anbieten, wurden über Jahrzehnte von den "Takers", der Finanzindustrie, immer mehr an den Rand gedrängt. Gute Zahlen statt gute Produkte, so lautet die Devise. Foroohar geht dieser Entwicklung auf den Grund. Sie findet die bis an den Beginn des 20. Jahrhunderts zurückreichenden Wurzeln in den Chefetagen der Unternehmen, in den Wirtschaftswissenschaften, in der MBA-Ausbildung ... Aber sie zeigt auch, was getan werden muss, um Amerika - und die Weltwirtschaft - fit für die Zukunft zu machen.

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Autorenporträt
Rana Foroohar ist stellvertretende Redaktionsleiterin beim Time-Magazin und verantwortet die Bereiche Ökonomie, Wirtschaft, Politik und auswärtige Angelegenheiten. Außerdem ist sie für CNN als Global-Wirtschaftsanalystin tätig.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.06.2018

Hat Donald Trump recht?
Finanz- und Realwirtschaft in Amerika

Was sind die Ursachen für den Niedergang von bedeutenden Teilen der einst so stolzen amerikanischen Industrie? Dies ist eine Frage, die sich nicht nur Donald Trump, sondern auch die CNN-Journalistin Rana Foroohar stellt. Beide haben darauf verkürzte Antworten, die aber gänzlich unterschiedlich ausfallen. Für Donald Trump ist das Feindbild die unfaire ausländische Konkurrenz; für Rana Foroohar ist es die seit Jahrzehnten grassierende "Finanzialisierung" der amerikanischen Realwirtschaft. Damit meint sie eine immer stärkere Dominanz der Industrie durch das Finanzwesen. In den großen Industrieunternehmen herrschten seit vielen Jahren fast nur noch reine Zahlenmenschen, die nach der Pfeife der Wall-Street-Granden tanzten. Es fehlten dagegen immer mehr die technik- sowie produkt- und serviceorientierten Unternehmerpersönlichkeiten, die mit passgenauen Angeboten für die Kunden nachhaltig Wert schüfen. Die "Finanzialisierung" führe dazu, dass die "Takers" über die "Makers" triumphierten. Die "Takers", das seien die "Kassierer", die Akteure der Wall Street, die einzig und allein das Ziel verfolgten, ihr in die Aktien der Unternehmen investiertes Geld schnell zu vermehren, die aber kein Interesse an der strategischen Entwicklung von nachhaltig wertvollen Unternehmen hätten.

So strangulierten sie die "Makers". Das seien die Entrepreneure, die Macher der Main Street, die mit ihren neuen Ideen, Produkten und Dienstleistungen Problemlösungen für Wirtschaft und Gesellschaft erbringen wollten. Wenn die Gewinne der Banken und Fonds den Kristallisationspunkt der Unternehmenspolitik in der Industrie bildeten, dann werde diese zum kurzfristig agierenden Büttel des Finanzwesens. Dies habe fatale Konsequenzen für die Unternehmen und die Arbeitsplätze.

Die Autorin versucht anhand vieler Beispiele nachzuzeichnen, wie durch die "Finanzialisierung" die Innovationskraft von einstmals führenden Industrieunternehmen, die Qualität ihrer Produkte und die entsprechenden Unternehmenskulturen systematisch zerstört wurden. Der Abstieg der Automobilindustrie, die schwere Krise der Ikone General Electric, der Niedergang von Xerox oder Hewlett Packard und andere Katastrophen zeigten - so ihre gebetsmühlenartig wiederholte Argumentation - mehr als deutlich, wohin die "Finanzialisierung" schließlich führe.

An dieser Argumentation ist zweifellos nicht alles falsch. Dennoch greift sie aus zwei Gründen zu kurz: Erstens verhalten sich nicht alle Großaktionäre wie Heuschrecken; es gibt darunter auch Honigbienen, die langfristige Anlageziele verfolgen und die heilsamen Druck auf die Vorstände ausüben, die Wertreserven der Unternehmen etwa durch intelligente Abspaltungen zu heben. Zweitens ist der Niedergang von Branchen wie der Stahlindustrie auch darauf zurückzuführen, dass sie selbstgefällig neue technische Entwicklungen verschlafen und dadurch ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der agilen Konkurrenz aus anderen Ländern verloren haben.

Die Autorin beklagt, dass dem Treiben der Finanzbranche seit Jahrzehnten in Washington niemand Einhalt geboten habe. Dies sei kein Wunder, denn alle jüngeren Administrationen seien in erheblichem Maße von Vertretern der Finanzbranche durchsetzt gewesen. Um die Industrie wieder fitzumachen, wird es nach diesen Erkenntnissen nicht ausreichen, sie einfach nur gegen die Billigkonkurrenz abzuschotten. Vielmehr muss es auch darum gehen, sie aus einer zu festen Umklammerung der Wall-Street-Akteure zu befreien. Foroohar fordert daher zu Recht, das Ungleichgewicht in der Wirtschaft zugunsten der Realwirtschaft neu zu justieren. Das Finanzwesen müsse auf den Platz verwiesen werden, der ihm zukomme, nämlich "als Diener der Wirtschaft und nicht als ihr Herr". Das klingt gut. Voraussetzung wären indessen politische Akteure, die von eigenen wirtschaftlichen Interessen unabhängig sind. Davon sind wir leider meilenweit entfernt.

ROBERT FIETEN

Rana Foroohar: Makers and Takers. Der Aufstieg des Finanzwesens und der Absturz der Realwirtschaft. Plassen Verlag, Kulmbach 2017, 445 Seiten, 29,99 Euro

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"'Makers and Takers' ist ein großartiges Buch. Jeder, der sich nur ein wenig für Wirtschaft und Politik interessiert, wird es mit Interesse, womöglich mit Begeisterung, auf jeden Fall aber mit Gewinn lesen." (www.Roter-Reiter.de, 06.03.2017)