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In den vorliegenden Kriegstagebüchern von General Ritter von Endres sind seine Erlebnisse und Geschehnisse in der Zeit des Ersten Weltkriegs aus der Perspektive eines Militärs in verantwortlicher Position dokumentiert. Die Tagebücher wurden nach dem Tod von General Ritter von Endres innerhalb der Familie über Generationen hinweg weitergegeben. Geschichte wird durch authentische Berichte von Zeitzeugen lebendig. Die individuellen Erlebnisse, Empfindungen und Perspektiven, wie sie Menschen für sich und die Nachwelt in Tagebüchern festhalten, sind eine wichtige Primärquelle für Historiker und von…mehr

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Produktbeschreibung
In den vorliegenden Kriegstagebüchern von General Ritter von Endres sind seine Erlebnisse und Geschehnisse in der Zeit des Ersten Weltkriegs aus der Perspektive eines Militärs in verantwortlicher Position dokumentiert. Die Tagebücher wurden nach dem Tod von General Ritter von Endres innerhalb der Familie über Generationen hinweg weitergegeben. Geschichte wird durch authentische Berichte von Zeitzeugen lebendig. Die individuellen Erlebnisse, Empfindungen und Perspektiven, wie sie Menschen für sich und die Nachwelt in Tagebüchern festhalten, sind eine wichtige Primärquelle für Historiker und von großem Interesse für all diejenigen, die die Entwicklung geschichtlicher Ereignisse aus erster Hand nachvollziehen wollen.

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Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.02.2018

Zerrissen und zermürbt
Das Tagebuch von Nikolaus Ritter von Endres
zeigt den Ersten Weltkrieg aus Sicht eines bayerischen Generals
VON DIETRICH MITTLER
Die Stimmung des Generals ist gereizt an diesem 17. Februar 1918. Tage zuvor hat er das Rekruten-Depot im nordfranzösischen Linselles nahe der belgischen Grenze inspiziert. „Unentwickelte Leute mit Kindergesichtern. Wille gut. Mir tut der Gedanke weh, daß dieses junge Blut schon aufs Kampffeld soll“, schreibt der 55-Jährige in sein Kriegstagebuch. Seit dreieinhalb Jahren steht Nikolaus Ritter von Endres nun schon mit seinen bayerischen Truppen im Feld, und in der Heimat rumort es. In München haben die Arbeiter von Maffei gestreikt, in Berlin soll sich ein Arbeiterrat gebildet haben, die Bevölkerung hat genug vom Krieg. Einquartiert in Valenciennes im Hause eines französischen Anwalts, schreibt Endres an jenem Februar-Wochenende den tausendsten Feldpostbrief an seine Frau Marie. „Und wie viele werden es noch werden?“, sinniert er sodann in seinem Tagebuch.
Zumeist sind es Gedenktafeln auf Friedhöfen, vergilbte Fotos der gefallenen Helden, die noch in bayerischen Wirtshäusern hängen, oder Feldpostbriefe einfacher Soldaten, die die kollektive Erinnerung an das Inferno des Ersten Weltkrieges wachhalten. Der 25-jährige Otto Michels aus München etwa schreibt 1918, zwei Monate vor seinem Tod, von der Westfront: „Das Auge sieht nichts, auf tagelangen Märschen nichts als Gräuel der Verwüstung.“ Das Entsetzen eint die Feinde über die Gräben hinweg. „Warum all diese Massaker?“, schreibt der französische Frontsoldat Étienne Tanty nach Hause. Beim Rapport, so berichtet er, seien Briefe der gefangenen Deutschen vorgelesen worden: „Sie schreiben dasselbe wie wir, das Unglück, die vergebliche Hoffnung auf Frieden, die ungeheure Dummheit all dieser Dinge. Diese Unglücklichen sind wie wir!“
Auch im Kriegstagebuch des bayerischen Generals taucht das Grauen des Krieges auf, die zerstörten Landschaften an der Somme, in Flandern. Das Gemetzel, der Gestank der Leichen. Er beschreibt, wie „eine Granate nicht weit von uns mehrere Leute zerreißt“, wie aus dem Schlamm „nur noch verkrallte Hände und stiefellose Füße“ herausragen. Und doch geschieht dies alles aus einem völlig anderen Blickwinkel als etwa bei Otto Michels oder Étienne Tanty.
Zunächst als Brigadekommandeur, dann als Kommandeur der 5. Infanteriedivision und schließlich als Kommandierender General des 1. Königlich Bayerischen Armeekorps dokumentiert der gebürtige Würzburger die Geschehnisse an der Westfront aus der Perspektive eines Militärs in verantwortlicher Position. Er ist Teil jenes Managements, das die Blutmühle des Grabenkriegs am Laufen hält, die längst nicht nur vor Verdun Hunderttausende Leben vernichtet.
Aber auch ihn befallen Zweifel. Besonders augenfällig zeigt sich das im Laufe der deutschen Frühjahrsoffensive 1918, mit der die Oberste Heeresleitung nach dem Friedensvertrag mit Russland nun im Westen den Durchbruch erzwingen will, koste es, was es wolle. Bereits bei der Vorbereitung auf diese Offensive schreibt Endres: „Die Frage, ob wir wirklich einen entscheidenden Sieg erringen, kann ich beim besten Willen nicht unbedingt bejahen. Anfangserfolge werden wir wohl erzielen, aber dann?“ Einmal mehr aber überwiegt bei ihm der soldatische Ehrgeiz: „Und in diesem Kampfe stehe ich an einer Stelle, die zu den entscheidenden gehört“, notiert er am 12. März 1918.
Die Tagebuch-Aufzeichnungen, die am 24. Juli 1914 beginnen und am 14. Juli 1919 ihren Abschluss finden, lassen Endres als einen Mann erscheinen, der nicht minder widersprüchlich und zerrissen ist, als die Zeit, in der er lebt. Oft erbarmt ihn das Schicksal seiner Soldaten. „Bild auf dem Verbandsplatz schauerlich. Verletzungen sehr schwer. Sterbende reichen mir die Hand. Eindruck auf mich sehr mächtig, trotz äußerer Ruhe bin ich sehr erregt“, schreibt er am 5. November 1914.
Anfang Oktober 1916 gibt jedoch derselbe Mann, der sich so einfühlsam äußerte, den Befehl, Maschinengewehre auf die eigenen Leute zu richten, falls diese zurückweichen. Kurz zuvor hatte er davon erfahren, dass ein deutscher Offizier auf seine Soldaten hatte schießen lassen, „die mit weißen Tüchern winkend den angreifenden Engländern entgegengegangen seien“. Der Krieg, so merkt Endres, hat auch ihn verroht. Als er einmal beschreibt, wie ein verwundeter australischer Soldat auf dem Transport zum Lazarett stirbt, fügt er hinzu: „Ich hätte im Frieden nicht gedacht, daß man sich über den Tod eines Menschen so freuen kann, wie wir es tun.“
Aber auch gegenüber den eigenen Leuten gibt es kein Pardon. Im Mai 1918 hält Endres fest, er werde den Soldaten zeigen, wie er „die Manneszucht erhalte, wenn es sein muß mit der Pistole“. Sein Zorn gilt insbesondere den „schlechten Elementen, Sozis aus Nürnberg-Fürth“. Als solche Eintragungen entstehen, sieht der General selbst längst keinen Sinn mehr im massenhaften Blutvergießen – doch was „Disziplinlosigkeit und Rechtspflege“ betrifft, stimmt Endres mit Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg überein: „Die Humanitätsduselei kann so nicht weitergehen!“, notiert er im August 1918. Zu diesem Zeitpunkt ist die Lage für die deutschen Truppen desaströs. „Ich bin nun der festen Überzeugung, daß wir nicht mehr im Stande sind, entscheidende Waffenerfolge im Kriege zu erringen“, vertraut er seinem Tagebuch an. Fassungslos vernimmt Endres die Äußerungen der Obersten Heeresleitung: „Die Angriffe des Feindes müssten wir begrüßen, da diese die Kräfte des Feindes zermürben“, zitiert er aus einem Erlass von General Erich Ludendorff.
Die handgeschriebenen Kriegserinnerungen sind heute im Besitz des Armeemuseums Ingolstadt. Zuvor lagen sie lange unbeachtet in einer Schublade bei Hans Peter Haug, einem Enkel des Generals. Dessen Witwe, die Hamburger Ärztin Elisabeth Haug, übergab sie schließlich dem Armeemuseum. Mehr noch: Sie ließ die in Sütterlinschrift verfassten Zeilen auf eigene Kosten in eine heute gebräuchliche Druckschrift übertragen und als Buch veröffentlichen. „Geschichte wird durch authentische Berichte von Zeitzeugen lebendig“, sagt die mittlerweile 91-Jährige.
Was die Aufzeichnungen des Generals nicht nur für Historiker wertvoll macht, ist sein klarer Blick auf Fakten. „Nach unseren Heeres- und Zeitungsberichten schlagen wir so ziemlich alle Angriffe glänzend ab; tatsächlich verlieren wir immer mehr an Boden“, schreibt er Ende August 1918. Dieser Einschätzung geht der Eintrag voraus: „Der Feind ist gestern auf einer Breite von zwölf Kilometern beiderseits Straße Amiens – Bray tief eingebrochen.“ Später dann das: „keinerlei Gefechtskraft mehr“, „Feind bei Holnon mit Tanks durchgebrochen“, „Selency ist Nachts verloren gegangen“, „bei dem schlechten Zustand unserer Truppen können wir uns kaum an der Westfront halten“. Nach letzterem Eintrag geht das Töten noch tagelang weiter. Dann aber die Wende. Am 10. November 1918, schreibt Endres, Hindenburg lasse an die Truppen bekanntgeben: „Der Waffenstillstand wird mit aller Beschleunigung abgeschlossen.“ Nun hat also auch die Oberste Heeresleitung eingesehen, dass die eigenen Truppen vor einer vernichtenden Niederlage stehen – völlig zermürbt.
Zurück in München empfangen Nikolaus Ritter von Endres am 29. November rote Fahnen. Der bayerische König Ludwig III. hat abgedankt, in der Residenzstadt haben nun die Revolutionäre das Sagen. Frauen sollen das Wahlrecht erhalten, hochdekorierte Militärs wie Endres haben nichts mehr zu melden. Die neuen Zeiten überfordern den General. „Ich bin eben in soldatischen Ansichten grau geworden, die sich mit den jetzigen bei allem guten Willen nicht mehr vertragen“, schreibt er auf den letzten Seiten seines Tagebuchs.
Auch an der Front war der General bisweilen von tiefer Resignation erfüllt. Das aber behielt er da meist für sich. Um seine Frau Marie zu beruhigen, schrieb er am 17. Februar 1918 auch diese Worte: „Der Dienst ist gar nicht anstrengend.“
„Der Erste Weltkrieg. Kriegstagebuch des Generals Nikolaus Ritter von Endres 1914-1918“, hg. v. Elisabeth Haug, ISBN-13: 9783732260430, Verlag: Books on Demand, 541 Seiten plus Fotos, Druckausgabe 35 Euro, E-Book 17,99 Euro.
Der 1000. Brief
Nikolaus Ritter von Endres schrieb seiner Frau Marie täglich. Oben ist sein tausendster Brief zu sehen, verfasst am 17. Februar 1918. Hier der Inhalt der ersten Seite.
Meine liebe Frau!
Ein Jubiläum heute – der tausendste Brief!! Wer hätte bei Kriegsbeginn geglaubt, daß diese Zahl jemals erreicht würde! Nun, noch einmal so viele werden es kaum mehr werden. Wie viele wohl noch? Mich wundert, ob Du überhaupt noch Platz hast, sie aufzubewahren. Leider ist der Inhalt nicht so interessant, als ihre Zahl groß. Aber vielleicht ist es später doch einmal ganz nett, sie durchzulesen. –
Heute habe ich keinen Brief von Dir erhalten, da die Ordonnanz erst morgen wieder zum T. kommt; also muß ich mich gedulden. Frau M. Prinz habe ich Deinem Wunsche entsprechend gestern geschrieben. Solche Briefe sind wirklich nicht leicht. Und heute muß ich schon wieder einen schreiben an Schach, dessen Sohn gefallen ist; den Mann verfolgt wirklich das Unglück: während des Krieges ist seine Frau plötzlich gestorben, dann war er selbst lange schwer krank, nun verliert er seinen Sohn. Er tut mir wirklich leid, wenn ich mich auch zu entsinnen glaube, daß dieser Sohn ihm…
Im Ersten Weltkrieg ließen nach heutiger Kenntnis mehr als neun Millionen Soldaten ihr Leben. Auch viele der deutschen Infanteristen, die an den zerschossenen Häusern der strategisch wichtigen Stadt Bapaume vorbeimarschierten, sahen die Heimat nicht wieder. Fotos: Scherl/SZ Photo, privat (3)
Der bayerische General
Nikolaus Ritter von Endres.

Seine Frau Marie, die oft um
sein Leben bangte.

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