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Achim Wambach analysiert die unterschiedlichen Maßnahmen der Klimapolitik und die Marktmechanismen, die dahinter wirken - manchmal gegenteilig oder ganz anders als von der Politik beabsichtigt oder den Verbrauchern erwartet. Dabei kommt er zu überraschenden Ergebnissen: Solaranlagen können wirtschaftlich sinnvoll sein, nicht aber klimapolitisch. Und der Bezug von Ökostrom bewirkt keinen CO2-Rückgang, weniger Autofahren hingegen schon, zumindest aktuell noch.
Der Volkswirt macht deutlich, dass wir den Klimaschutz umstellen müssen: weniger moralische Appelle an den Einzelnen und sein
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Produktbeschreibung
Achim Wambach analysiert die unterschiedlichen Maßnahmen der Klimapolitik und die Marktmechanismen, die dahinter wirken - manchmal gegenteilig oder ganz anders als von der Politik beabsichtigt oder den Verbrauchern erwartet. Dabei kommt er zu überraschenden Ergebnissen: Solaranlagen können wirtschaftlich sinnvoll sein, nicht aber klimapolitisch. Und der Bezug von Ökostrom bewirkt keinen CO2-Rückgang, weniger Autofahren hingegen schon, zumindest aktuell noch.

Der Volkswirt macht deutlich, dass wir den Klimaschutz umstellen müssen: weniger moralische Appelle an den Einzelnen und sein schlechtes Gewissen, dafür bessere politische Rahmenbedingungen und mehr Vertrauen in Märkte, die dazu führen, dass Klimaschutz sich wirtschaftlich lohnt.

Achim Wambachs Buch lichtet das undurchsichtige Gewirr klimapolitischer Einzelmaßnahmen und gibt der Leserin und dem Leser Kriterien an die Hand, um zu bewerten, was dem Klima wirklich nützt.

Ein ökonomisch-ökologischer Kompass in der Klimapolitik.

Autorenporträt
Prof. Dr. Achim Wambach ist seit April 2016 Präsident des ZEW ¿ Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung. Seit 2014 ist er Mitglied der Monopolkommission und war von 2016 bis September 2020 ihr Vorsitzender. Er gehört dem Wissenschaftlichen Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums an, dessen Vorsitz er von 2012-2015 innehatte. In den Jahren 2017 und 2018 war er Vorsitzender des Vereins für Socialpolitik. Achim Wambach promovierte zunächst in Physik an der Universität Oxford, seine Habilitation in Volkswirtschaftslehre schloss er an der Universität München ab. Er ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Mannheim.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.10.2022

Nachschub fürs Regal

In dieser Woche beginnt die Frankfurter Buchmesse. Mit welchen Themen beschäftigen sich die Wirtschaftsbücher in diesem Jahr? Eine kleine Auswahl.

Dan McCrum

Ein Krimi namens Wirecard

Dan McCrum, Investigativreporter der "Financial Times", hat zusammen mit einigen Kollegen den Wirecard-Konzern zu Fall gebracht. Sein Buch über einen der größten Finanzskandale in der deutschen Geschichte ist ein sehr persönliches. "House of Wirecard" liest sich spannend wie ein Krimi, erst recht die Kapitel, in denen der Autor selbst in den Mittelpunkt des Geschehens rückt. Ohne jede Larmoyanz erzählt McCrum, wie er bedroht und eingeschüchtert wurde, wie die Münchner Staatsanwaltschaft gegen ihn wegen Verdachts auf Marktmanipulation ermittelte, wie sich auch die Bundesanstalt für Finanzaufsicht (Bafin) auf die Seite des damaligen Dax-Konzerns und deutschen Vorzeigeunternehmens schlug. McCrum stand wie ein Krimineller da. "Mehr als einmal glaubte ich, meine Karriere sei zu Ende", schreibt McCrum im Vorwort zur deutschen Ausgabe. "House of Wirecard" ist nicht nur die detailliert aufgearbeitete Geschichte vom Aufstieg und Fall des Technologieunternehmens im Münchner Vorort Aschheim, es ist auch die Geschichte eines 43 Jahre alten britischen Reporters, der mithilfe von Whistleblowern und Kollegen beharrlich recherchiert zu den Machenschaften der zwielichtigen Wirecard-Manager - und am Ende recht behält. In ein paar Monaten wird Markus Braun, damals Vorstandschef von Wirecard, und zwei weiteren Topmanagern in München der Prozess gemacht. In 700 Aktenbänden hat die Staatsanwaltschaft Beweise für "Marktmanipulation und Untreue" zusammengetragen. Einiges davon geht auf McCrums Recherchen zurück. hpe.

Dan McCrum: House of Wirecard - Wie ich den größten Wirtschaftsbetrug Deutschlands aufdeckte und einen Dax-Konzern zu Fall brachte. Econ Verlag, Berlin 2022, 464 Seiten, 25 Euro.

Thomas Piketty

Der lange Weg zur Gleichheit

Der linke französische Starökonom Thomas Piketty ist bekannt für seine schweren tausendseitigen Bücher. Mit seinem neuen Buch "Eine kurze Geschichte der Gleichheit" hat der Bestsellerautor auf rund 260 Seiten eine Art Resümee vorgelegt, das gut in seinen Kosmos einführt. Piketty beginnt nicht mit dem oft strapazierten Bild der Schere zwischen Arm und Reich, die immer weiter auseinandergehe - im Gegenteil, er überrascht gleich zu Beginn mit der Aussage, langfristig gebe es durchaus einen Trend zur Gleichheit. Die Welt im Jahr 2020 sei viel egalitärer als 1950 oder 1900, die ihrerseits in zahlreichen Hinsichten schon egalitärer war als die Welt von 1850 oder 1789, schreibt Piketty. Erreicht worden sei dies aber nur dank sozialer Kämpfe, die möglich gemacht hätten, Institutionen zu stürzen. Seinem Antikapitalismus bleibt er treu, er warnt vor verfrühtem Jubel. Er träumt weiter von einem Minimalerbe für alle in Höhe von 120 000 Euro, deutlich höheren Steuern und einer "Entmarktung" der Wirtschaft. Dennoch lesenswert. tine.

Thomas Piketty: Eine kurze Geschichte der Gleichheit. C.H. Beck Verlag,

München 2022, 264 Seiten, 25 Euro.

Achim Wambach

Die Kosten des Klimaschutzes

"Klima muss sich lohnen", schreibt der Ökonom Achim Wambach in seinem Buch, in dem er der Frage nachgeht, welche Dinge jetzt tatsächlich helfen im Kampf gegen den Klimawandel und welche nicht. Sein Buch ist zweifellos ein Plädoyer für mehr Klimaschutz, aber vor allem für mehr ökonomische Vernunft dabei. Wambach sieht in erster Linie die Politik in der Pflicht, der Einzelne sei mit den komplexen Wirkungszusammenhängen leider oft überfordert. Tun muss freilich jeder etwas, doch vieles, was gut gemeint sei, helfe dem Klimaschutz wenig, argumentiert der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim. Der Kauf von Ökostrom oder eine Pflicht zum Bau von Solardächern helfe wenig, schreibt Wambach und erklärt auch die Gründe. Eine intelligente Straßenmaut, der Verzicht auf Flüge ins außereuropäische Ausland, der Bau von Radschnellwegen und ein geringerer Fleischkonsum hülfen viel mehr. Um zu verstehen, warum das so ist, muss man die Mechanik des Emissionshandels durchschauen, die Wambach in seinem Buch gut erklärt. tine.

Achim Wambach: Klima muss sich

lohnen. Verlag Herder, Freiburg 2022,

160 Seiten, 16 Euro.

Patrick Radden Keefe

Eine Familie und ihre Rolle in der Opioid-Epidemie

Es ist eine besonders düstere Familiensaga: Patrick Radden Keefe erzählt in "Imperium der Schmerzen" auf mehr als 600 Seiten die Geschichte der Sacklers, deren Name wie kein anderer mit der Opioid-Epidemie in den USA in Verbindung gebracht wird. Ihr Unternehmen brachte vor gut 25 Jahren das Schmerzmittel Oxycontin heraus, das als Wurzel der Drogenkrise in Amerika gilt. Obwohl es stärker als Morphin ist, wurde es nicht nur Schwerstkranken gegeben, sondern auf breiter Front zur Behandlung von Schmerzen eingesetzt, und viele Menschen wurden süchtig danach. Keefe holt weit aus und konzentriert sich erst einmal auf Arthur Sackler, den ältesten von drei Söhnen europäischer Einwanderer, der in den Sechzigerjahren zu einem Pionier der aggressiven Vermarktung von Medikamenten wie dem Beruhigungsmittel Valium wurde. Darin sieht der Autor das Modell, dem später auch Purdue mit Oxycontin folgte, wenngleich das Unternehmen selbst von Arthurs Brüdern Raymond und Mortimer und deren Familien kontrolliert wurde. Die Sacklers werden als geldgieriger Clan beschrieben, der sich der Suchtgefahr seines Produkts bewusst war, aber keinerlei Verantwortung übernahm. Keefe hat für sein Buch, das am kommenden Montag auch auf Deutsch erscheint, massenweise Gerichtsdokumente ausgewertet und mit früheren Purdue-Mitarbeitern gesprochen, die Sacklers selbst kooperierten nicht mit ihm. lid.

Patrick Radden Keefe: Imperium der

Schmerzen. Wie eine Familiendynastie die

weltweite Opioid-Krise auslöste, Hanser Verlag, München 2022, 640 Seiten, 36 Euro.

Oded Galor

Wie wir reich wurden

Jahrtausendelang lebten fast alle Menschen an der Grenze zum Existenzminimum. Erst mit der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert ist der Wohlstand großer Teile der Menschheit sprunghaft angestiegen. Wie genau ist es dazu gekommen? Der Reichtum kam innerhalb sehr kurzer Zeit, doch Oded Galor zeigt, dass sich der Prozess unter der Oberfläche lange anbahnte. Der israelische Wirtschaftswissenschaftler nimmt uns in seinem faszinierenden Buch mit auf eine Reise durch die Wirtschaftsgeschichte von der Steinzeit bis heute. Warum geht es einigen Ländern heute so viel besser als anderen? Sind heute dieselben Länder reich wie vor tausend Jahren? Und wenn es andere sind: Warum sind manche Länder auf- und andere abgestiegen? Galor spürt in seinem Buch den Kräften nach, die nicht nur für einzelne Epochen eine Rolle spielen, sondern für die gesamte Wirtschaftsgeschichte: dem Zusammenspiel von Bildung und technischem Fortschritt, Kinderarbeit, Kolonialismus, Sklaverei, Geschlechterrollen, Demokratieverständnis, Protestantismus und Bevölkerungsvielfalt. Auch die Geographie hatte maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung. tine.

Oded Galor: The Journey of Humanity - Die Reise der Menschheit durch die Jahrtausende. Über die Entstehung

von Wohlstand und Ungleichheit,

dtv, München 2022, 384 Seiten, 26 Euro.

Massimo Bognanni

Cum-ex-Skandal entschlüsselt

Waren die "Cum-ex"-Geschäfte nur eine dubiose Steuergestaltung für Superreiche? Oder der von Bankern und Anwälten knallhart kalkulierte Griff in die Staatskasse? Über die Dauer von mehr als zwei Jahrzehnten, endend mit der Bundestagswahl 2021, baut Massimo Bognanni in "Unter den Augen des Staates" den Spannungsbogen im größten Fall organisierter Steuerhinterziehung in Deutschland auf. Von dem WDR-Journalisten packend und verständlich aufgeschrieben, kann der Leser abwechselnd der Kölner Staatsanwältin Anne Brorhilker bei ihren Cum-ex-Ermittlungen folgen oder sich über das Zögern von Politik, Finanz- und Aufsichtsbehörden echauffieren. Das Buch profitiert immens von diesen Perspektivwechseln. Sie geben ihm Struktur, beim Lesefluss entsteht dadurch kein Bruch. So wie die geschilderten Ermittlungen, Durchsuchungen und letztlich die ersten Strafprozesse am Landgericht Bonn an Fahrt gewinnen, so zeichnet sich "Unter den Augen des Staates" durch einen klaren erzählerischen Faden und seine Verständlichkeit aus. Berichte über das Dividendenstripping waren zuvor Materie für ein Fachpublikum. Bognanni gelingt es, das kriminelle Phänomen "Cum-ex" für eine deutlich breitere Öffentlichkeit greifbar zu machen. Daher hat sich "Unter den Augen des Staates", das zu Beginn des Jahres 2022 erschien, innerhalb weniger Monate zum Standardwerk entwickelt.

Wenige Monate vor Bognanni hatte schon Oliver Schröm ein Buch zu dem Steuerskandal veröffentlicht. In den "Cum-ex-Files" verschiebt der Autor die Erzählebene jedoch stark auf seine Rolle als Investigativjournalist. Schröm, damals noch Journalist beim "Stern" und später Chefredakteur des Recherchekollektivs "Correctiv", stieß 2013 mit Unterstützung eines Hinweisgebers aus der Schweiz auf die Machenschaften von Aktienhändlern, Beratern und Banken. Seine hartnäckige Recherche zur Rolle von Olaf Scholz mündete schließlich noch in einem weiteren Werk zum Thema: Die "Akte Scholz" ist vergangene Woche erschienen und beschäftigt sich mit dessen Zeit als Erstem Bürgermeister von Hamburg und der unterbliebenen Steuernachforderung gegenüber der Warburg-Bank. mj.

Massimo Bognanni: Unter den Augen des Staates. Der größte Steuerraub in der Geschichte der Bundesrepublik, dtv Verlag, München 2022, 285 Seiten, 20 Euro.

Armin Falk

Der Preis des Anstands

Menschen handeln oft eigennützig, obwohl die meisten von uns durchaus anständig sein wollen. Viele von uns haben keinen Organspendeausweis, obwohl sie die Idee eigentlich gut finden; wir fliegen nach Australien in den Urlaub, obwohl uns Klimaschutz wichtig ist; auch beruflich ringen wir um Anerkennung und verlieren dabei im Eifer bisweilen unsere moralischen Skrupel. Warum aber ist es eigentlich so schwer, ein guter Mensch zu sein, fragt der Verhaltensökonom Armin Falk. Der Bonner Ökonom greift dabei auf eine Vielzahl von Labor- und Feldexperimenten zurück, die er selbst und andere Forscher in den vergangenen Jahren durchgeführt haben. Er nimmt seine Leser mit auf eine Spritztour durch die Verhaltenswissenschaft, Falk selbst gehört seit Jahren zu den forschungsstärksten Ökonomen in Deutschland. Er ist überzeugt: Ob wir uns gut oder schlecht verhalten, hängt maßgeblich davon ab, wie uns andere behandeln. Diese Reziprozität belegt er mit etlichen experimentellen Untersuchungen. Das Buch ist dabei leicht verständlich geschrieben. Es geht um die ewige Spannung zwischen Altruismus und Eigennutz, um Gefühle wie Neid, Rachegelüste und Geltungsbedürfnis. Am Ende wird das Buch zu einer Art verhaltensökonomischem Ratgeber mit anschaulichen Tipps zum Weltverbessern. tine.

Armin Falk: Warum es so schwer ist, ein guter Mensch zu sein. Siedler, München 2022, 336 Seiten, 24 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Tillmann Neuscheler lernt mit dem Buch des Ökonomen Achim Wambach allerhand über die Mechanismen des wettbewerblichen Klimaschutzes, des Emissionshandels und der Bedeutung des Einzelnen im Klimaschutz. Letztere wird zum Beispiel überschätzt, erfährt Neuscheler bei Wambach, wichtiger sei eine vernünftige Klimapolitik der Regierungen, zum Beispiel eine Straßenmaut und Radschnellwege. Dass Ökostrom und Solardächer eine feine Sache, aber wenig effektiv sind als Maßnahmen gegen den Klimawandel, muss Neuscheler erst einmal verdauen. Die "Ökonomie des Klimaschutzes", wie der Autor sie verhalten optimistisch lehrt, möchte der Rezensent jedem Leser ans Herz legen.

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Achim Wambachs Buch animiert zum Denken über den Tellerrand. Andrea Hacke Brigitte 20230401