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Die Alpen - Idylle in der Krise
Wer "Alpen" hört, denkt an schneebedeckte Gipfel vor blauem Himmel, blühende Bergwiesen und grasende Kühe neben rustikalen Bauernhäusern. Eine Postkartenidylle, die Millionen von Touristen jährlich in die Bayerischen, Italienischen oder Schweizer Alpen zieht.
Werner Bätzing zeichnet mit seinen Fotos bewusst ein anderes Bild: Fernab der romantischen Verklärung dokumentiert der Alpenexperte, wie Massentourismus, Transitverkehr und Zersiedelung seit Jahren einen der eindrucksvollsten Lebensräume Europas verändern. Er zeigt damit die andere Seite der
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Produktbeschreibung
Die Alpen - Idylle in der Krise

Wer "Alpen" hört, denkt an schneebedeckte Gipfel vor blauem Himmel, blühende Bergwiesen und grasende Kühe neben rustikalen Bauernhäusern. Eine Postkartenidylle, die Millionen von Touristen jährlich in die Bayerischen, Italienischen oder Schweizer Alpen zieht.

Werner Bätzing zeichnet mit seinen Fotos bewusst ein anderes Bild: Fernab der romantischen Verklärung dokumentiert der Alpenexperte, wie Massentourismus, Transitverkehr und Zersiedelung seit Jahren einen der eindrucksvollsten Lebensräume Europas verändern. Er zeigt damit die andere Seite der Alpenwelt, dort, wo sich der Mensch zu breit gemacht hat, wo Naturschutz und Landschaftsplanung hinter Profitgier und Vergnügungssucht zurückstehen. Entstanden ist daraus ein eindrücklicher Bildband, der Gegenwart und Zukunft der Alpen direkt erlebbar macht und die ganze Gewalt dieses Wandels vor Augen führt.

Die Alpen gestern: Die Landschaften des Hochgebirges im Naturzustand und als traditionell genutzte Flächen
Die Alpen heute: Wie Entwicklung und Modernisierung die Natur- und Kulturlandschaft verdrängen
Die Alpen morgen: Gibt es eine Zukunft der Alpen als Lebens- und Wirtschaftsraum mit Respekt vor der Natur?
Bilder der Alpen: Zwischen Naturzerstörung und Ökotourismus

Werner Bätzing kämpft seit Jahrzehnten als Forscher und Aktivist für den Erhalt dieses einzigartigen Naturraums, der das Verhältnis von Mensch und Umwelt so anschaulich zeigt wie kein anderes Gebirge in Europa. Durch bewusste Bildkompositionen, -ausschnitte und Perspektiven lenkt er den Blick auf das Wesentliche und bringt Ihnen spielerisch bei, die vielfältigen Alpenlandschaften zu "lesen". Kurze Erläuterungen und Hintergrundtexte unterstreichen die Bildaussagen und lassen die aktuelle Situation der Alpen auch für Laien verständlich werden.

Ein spannendes Zeugnis der Kulturgeografie und Augenöffner für alle Alpenbesucher, Einheimischen und Verantwortungsträger!
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.01.2019

Wenn das Eis geht, kommt der Wald

Dass es mit den alpinen Gletschern zu Ende geht, weiß jeder. Weniger bekannt ist, dass auch die Alpen selbst verschwinden werden. Nicht als geologische Formation, sondern als das, wozu sie der Mensch im Laufe seiner Jahrhunderte langen Bewirtschaftung gemacht hat: als kleinräumige Kulturlandschaft. Der renommierte Alpengeograph Werner Bätzing erzählt die Geschichte dieses dezentralen Lebens- und Wirtschaftsraums in all ihren Facetten, untermauert seine Einschätzungen mit viel Sachverstand und zahllosen Beispielen, vor allem aber auch mit aussagekräftigen Bildern. Sie dokumentieren den drastischen Wandel des Landschaftsbilds und bringen so auch in Erinnerung, was die ästhetische Faszination des europäischen Hochgebirges ausmacht: der Kontrast zwischen den menschenfeindlichen, von Fels und Eis geprägten Gipfelzonen und dem freundlichen Grün der Wiesen und Weiden. Sie zeigen also, was verlorengeht - durch die Eingriffe der Wintersportindustrie, das Wuchern der Siedlungsgebiete, aber auch durch die weitverbreitete Rückkehr des Waldes. Von Frustration und Polemik ist in den Bildlegenden trotzdem keine Spur. Bätzing ist zu sehr Wissenschaftler, um das Sprachspiel der Sachlichkeit zu verlassen. Und doch ist dieser informative Bildband eine Liebeserklärung nicht nur an die Alpen, sondern auch an die Generationen von Menschen, die sich den harten Lebensbedingungen im Gebirge aussetzten und dabei jenen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen pflegten, von dem heute immer nur geredet wird.

fitz

"Die Alpen - Das Verschwinden einer Kulturlandschaft" von Werner Bätzing. wbgTHEISS-Verlag, Darmstadt 2018. 216 Seiten, 228 Fotos. Gebunden, 38 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.11.2018

Ansichten einer
Kulturlandschaft
Zwei Bücher zeigen die Alpen aus ganz unterschiedlichen
Blickwinkeln. Spannend sind beide
Es liegt nahe, ein Gebirge gleichzusetzen mit Natur. Zumindest für die Alpen ist das aber falsch: Sie sind keine Natur-, sondern eine Kulturlandschaft. Die seit Jahrtausenden geprägt wird von den Menschen, die sie bewohnen und benutzen. So wären die Alpen weitaus stärker bewaldet, als sie es seit langem sind. Erst der Mensch hat viele Hänge gerodet. Gibt er die Landwirtschaft und die Viehhaltung in bestimmten Regionen auf, wachsen die freien Flächen übrigens wieder zu. Das zum Beispiel zeigt Werner Bätzing in seinem Buch „Die Alpen. Das Verschwinden einer Kulturlandschaft“. Es ist die völlig neu überarbeitete Fortführung seines Klassikers „Bildatlas Alpen
“ von 2005.
Bätzing skizziert in dem Band klug und klar, wie die Alpen zu einer Kulturlandschaft geworden sind, welche Facetten diese hat, wie sie sich gewandelt hat und wie sie in der Gegenwart in ihrem Bestand vielerorts bedroht ist. Anschaulich wird dies besonders durch die geschickt gewählten, aussagekräftigen Fotos. Das klingt spröder, als es ist: Wer Bätzing liest, kriegt einen tiefen Begriff von den Alpen. Der emeritierte Kulturgeograf konterkariert und korrigiert damit auch das Bild, das Michael Seeber als Herausgeber von „Kunst Landschaft Tirol“ von den Alpen präsentiert. Seeber zeigt, vor allem mit Gemälden aus der Sammlung Alfons Walde, wie die Alpen überwiegend in der Malerei, aber auch in der Plakatkunst und der frühen Fotografie dargestellt worden sind. Es ist eine Ansicht dieser Gebirgswelt, die der von Bätzing in vielem widerspricht.
Beide jedoch zeigen Wahrheiten. Seeber dokumentiert den Blick von außen. „Kunst Landschaft Tirol“ verdeutlicht, welchen Begriff sich die Menschen aus dem Flachland von diesem Gebirge gemacht haben, und zwar nicht Pragmatiker wie Händler, sondern Künstler. Für sie waren die Alpen erst schrecklich-schön und später wild-romantisch. An diesem Image trägt das Gebirge noch heute. Bätzing indessen besieht sich die Alpen von innen. Spannend ist beides.
STEFAN FISCHER
Werner Bätzing: Die Alpen. Das Verschwinden einer Kulturlandschaft. Wissenschaftliche Buchgesellschaft WBG / Theiss, Darmstadt 2018. 216 Seiten, 38 Euro.
Michael Seeber und Stadtgemeinde Kitzbühel / Museum Kitzbühel Sammlung Alfons Walde (Hrsg.): Kunst Landschaft Tirol. Eine Entdeckungsreise von der Romantik bis zur Gegenwart. Tyrolia Verlag, Innsbruck / Wien 2018. 192 Seiten, 29,95 Euro.
Alexander Kanoldt, anfangs Kubist, später der Neuen Sachlichkeit verpflichtet, porträtiert 1920 Klausen. Zehn Jahre zuvor hat Gustav Jahn Werbung für Arlberg entworfen.
Fotos: Stiftung Museion / Museum für zeitgenössische kunst bozen, Sammlung Arnaldo Loner / Bozen
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»Bätzing skizziert in dem Band klug und klar, wie die Alpen zu einer Kulturlandschaft geworden sind, welche Facetten diese hat, wie sie sich gewandelt hat und wie sie in der Gegenwart in ihrem Bestand vielerorts bedroht ist. Anschaulich wird dies besonders durch die geschickt gewählten, aussagekräftigen Fotos. [...] Wer Bätzing liest, kriegt einen tiefen Begriff von den Alpen.« Süddeutsche Zeitung»Werner Bätzings Erkenntnisse waren mir Hilfe sowohl beim Wiederaufbau von Bergbauernhöfen als auch im Europäischen Parlament. [...] Seine Forschungsergebnisse, seine Bücher und vor allem sein Einsatz vor Ort haben ihn zum bedeutendsten Sprecher jener Bergkultur gemacht, von der die Zukunft der Alpen abhängt - mehr als vom Klimawandel oder der Globalisierung.« Reinhold Messner»Wirkmächtig.« Salzburger Nachrichten»Bätzing ist ein "Alpenversteher" und er hat ein fundiertes Buch geschrieben, das den Leser mitnimmt auf eine Entdeckungsreise. Prädikat: sehr lesenswert.« Bayern 2 Rucksackradio»Ein Lese-Muss für Forscher, Touristen, Einheimische und alle Freunde der Alpen, denen der Erhalt dieses Lebensraumes am Herzen liegt.« Der Almbauer»Mit diesem Bildband zeigt der 'Alpenprofessor' Werner Bätzing, dass wissenschaftliche Dokumentation anschaulich und spannend sein kann. ... an diesem Band kommt man in der Fachdiskussion nicht vorbei.« Panorama. Das Magazin des Deutschen Alpenvereins»Jeder an den Alpen interessierten Person nur wärmstens empfohlen.« Erdkunde»Ein absolutes Lese-Muss für Forscher, Touristen, Einheimische und alle Freunde der Alpen, denen der Erhalt dieses Lebensraumes etwas bedeutet. « Seehas-Magazin»Der Bildband liefert ... im buchstäblichen Sinne wertvolles Anschauungsmaterial.« Geographische Rundschau»Ein absolutes Lese-Muss für Forscher, Touristen, Einheimische und alle Freunde der Alpen, denen der Erhalt dieses Lebensraumes etwas bedeutet.« bergbuch.info»Für den Leser verbindet sich auf diese Weise fundiertes Sachwissen mit höchstem Sehvergnügen.« (Traunspiegel)»Das sind nicht immer schöne Bilder, und sie sollen es auch nicht sein. Die "Romantik überlässt Bätzing den zahllosen Hochglanzkalendern. Er selbst dokumentiert die andere Seite der Alpen- dort, wo sich der Mensch allzu breit gemacht hat in den vergangenen Jahrzehnten..« (Sächsische Zeitung)»Das Buch ist ein Lese-Muss für Forscher, Touristen, Einheimische und Freunde der Alpen.« (Abenteuer und Reisen)»Die vorliegende Monographie verdient besondere Beachtung. Die repräsentativ ausgewählten Fotos dokumentieren typische Beispiele des modernen Strukturwandels... .« Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft…mehr

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Urs Hafner begrüßt sehr, dass dieser Klassiker des Kulturgeografen Werner Bätzing neu aufgelegt und aktualisiert wurde. Denn trotz des Outdoor-Booms hat sich Bätzings Einschätzung nach die Situation der Alpen nicht verbessert. Die Landschaft sei weiter im Zerfall begriffen, alles konzentriere sich auf einige properierende Täler, die Höhenlagen werden kaum noch besiedelt, und über tausend Meter Höhe werden wahrscheinlich nur rund dreihundert durchgestylte Touristenorte überstehen, fasst Hafner die Bestandsaufnahme knapp zusammen. Freuen kann sich Hafner über diese "trostlose Aussicht" nicht, die ihm Bätzing auf die Alpen beschert, um so notwendiger findet er dessen Plädoyer, sie mit einem umfassenden Politik- und Kulturwandel als "dezentralen und Lebens- und Wirtschaftsraum" zu erhalten.

© Perlentaucher Medien GmbH