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«Whatsalp» - eine dokumentarische Wanderung durch den Alpenbogen von Wien nach Nizza1800 Kilometer, 120 Tage und zwei Paar Wanderschuhe - Alpenforscher Dominik Siegrist wanderte im Sommer 2017 mit Freunden von Wien nach Nizza. «Whatsalp», so der Name des Projekts, war aber deutlich mehr als eine Weitwanderung. So ging es bei der Reise darum, den Zustand der Alpen zu dokumentieren. Siegrist und seine Mitwandernden sprachen mit Alpenbewohnern, sie diskutierten mit Umweltaktivisten, trafen Tourismusmanager und befragten Forscherkollegen.«Alpenwanderer» ist Ausdruck einer großen Liebe, ein stilles Manifest für den Lebens- und Naturraum Alpen.…mehr

Produktbeschreibung
«Whatsalp» - eine dokumentarische Wanderung durch den Alpenbogen von Wien nach Nizza1800 Kilometer, 120 Tage und zwei Paar Wanderschuhe - Alpenforscher Dominik Siegrist wanderte im Sommer 2017 mit Freunden von Wien nach Nizza. «Whatsalp», so der Name des Projekts, war aber deutlich mehr als eine Weitwanderung. So ging es bei der Reise darum, den Zustand der Alpen zu dokumentieren. Siegrist und seine Mitwandernden sprachen mit Alpenbewohnern, sie diskutierten mit Umweltaktivisten, trafen Tourismusmanager und befragten Forscherkollegen.«Alpenwanderer» ist Ausdruck einer großen Liebe, ein stilles Manifest für den Lebens- und Naturraum Alpen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.12.2019

Auch in den Bergen ist alles im Fluss

Um von Wien nach Nizza zu gehen, braucht es einen guten Grund. Unbändigen Ehrgeiz etwa. Dominik Siegrist und sein Begleiter Harry Spieß jedoch hatten höhere Ansprüche. Die renommierten Alpenforscher wollten sich ein Bild davon machen, was sich in den vergangenen fünfundzwanzig Jahren im europäischen Hochgebirge verändert hat. Im Jahr 1992 hatten sie die tausendachthundert Kilometer lange Bergstrecke schon einmal unter die Füße genommen - in der medienwirksamen Aktion Transalpedes, die ein Zeichen setzen sollte gegen die Zerstörung der Alpen durch Verkehr, Bauwahn und Massentourismus. Das Ergebnis der Neuauflage des Gewaltmarsches ist ein lebendiger Reisebericht und eine brillante Bestandsaufnahme zugleich. Kein Thema bleibt ausgespart, weder Siedlungsbau noch Verkehr, Kultur, Tourismus- und Klimapolitik, Gletscherschwund, Landwirtschaft und Freizeitverhalten. Und Siegrist weiß, wovon er redet: Er war von 2004 bis 2014 Präsident der internationalen Alpenschutzkommission Cipra. Die geschilderten Beobachtungen zeigen, dass die meisten Probleme nach wie vor ungelöst sind, der Nachhaltigkeitsgedanke sich hier und da aber Bahn gebrochen hat. So erfährt man von bemerkenswerten Entwicklungen, von denen man vor einem Vierteljahrhundert nicht zu träumen gewagt hätte, vom Aufstand gegen den Pestizideinsatz im industriellen Obstanbau oder von der sanfttouristischen Karriere des seinerzeit noch unbekannten Mairatals, in das die abgewanderte Jugend zurückzukehren beginnt. Die Reportage zeigt aber auch, dass die Alpen keineswegs ein flächendeckendes Wandergebiet sind. Immer wieder waren die beiden von Sympathisanten und regionalen Vertretern begleiteten Schweizer gezwungen, längere Zeit auf asphaltierten Wegen und sogar auf Autostraßen zu gehen. Siegrist hat eine sympathisch unaufgeregte Weise, auch die unschönen Seiten der Entwicklung zur Sprache zu bringen, spart aber auch nicht mit Optimismus. Den kann man in der Tat gut gebrauchen - in einer Zeit, in der der uns bekannte Alpenraum sukzessive zum Sport- und Spaßplatz umgebaut wird, während sich die politischen Eliten in Alpenstaaten wie Frankreich und Italien überhaupt nicht mehr für das Berggebiet zu interessieren scheinen. Schließlich gibt es in den verwildernden Tälern der Westalpen kaum noch Wählerstimmen, für die es sich einzusetzen lohnt.

fitz

"Alpenwanderer - Eine dokumentarische Fußreise von Wien nach Nizza" von Dominik Siegrist. Haupt-Verlag, Bern 2019. 232 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Broschiert, 29 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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