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Seit jeher hat der Fatalismus einen schlechten Ruf. Philosophen, Theologen und Politiker haben ihn im Namen der Willensfreiheit bekämpft. Und doch ist es an der Zeit, ihn neu zu entdecken - als Tugend, als Haltung und als Möglichkeit, das Leben zu meistern. Der moderne Mensch hat sich ganz der Souveränität verschrieben, will dem Leben seinen Willen aufzwingen, um doch regelmäßig zu scheitern. Jeder Plan hat seine Grenzen dort, wo er plötzlich mit dem Ungeplanten konfrontiert wird. Bert Brecht wusste davon ein Lied zu singen. Fatalismus dagegen bedeutet Gelassenheit. So viele Dinge kann man…mehr

Produktbeschreibung
Seit jeher hat der Fatalismus einen schlechten Ruf. Philosophen, Theologen und Politiker haben ihn im Namen der Willensfreiheit bekämpft. Und doch ist es an der Zeit, ihn neu zu entdecken - als Tugend, als Haltung und als Möglichkeit, das Leben zu meistern. Der moderne Mensch hat sich ganz der Souveränität verschrieben, will dem Leben seinen Willen aufzwingen, um doch regelmäßig zu scheitern. Jeder Plan hat seine Grenzen dort, wo er plötzlich mit dem Ungeplanten konfrontiert wird. Bert Brecht wusste davon ein Lied zu singen. Fatalismus dagegen bedeutet Gelassenheit. So viele Dinge kann man nicht ändern im Lauf der Welt - und man muss es auch nicht können. Viel mehr Sinn macht es, die eigene Wirkmacht nicht zu überschätzen und dem Unverfügbaren Tribut zu zollen. Anders gesagt: Fatalismus macht cool.
Autorenporträt
Matthias Drobinski, Jahrgang 1964, studierte Geschichte, katholische Theologie und Germanistik. Seit 1997 schreibt er für die Süddeutsche Zeitung. Er ist dort Redakteur in der Redaktion Meinung und zudem für Religionen und Kirchen zuständig.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.05.2018

VON SZ–AUTOREN
Matthias Drobinski
lobt den Fatalismus
Seit jeher hat der Fatalismus einen schlechten Ruf. Philosophen, Theologen und Politiker haben ihn im Namen der Willensfreiheit bekämpft. Doch es ist an der Zeit, ihn neu zu entdecken – als Tugend, als Haltung und als Chance, das Leben besser zu meistern. Der aufgeklärte Fatalismus setzt dem Weltverbesserungspathos Grenzen; der Fantasie, die Welt sei planbar und in einem Willensakt herstellbar. Er bekämpft die Vorstellung, dass Sicherheit das höchste Gut des Zusammenlebens ist. Fatalismus bedeutet nicht Resignation gegenüber den Zuständen der Welt – wohl aber Gelassenheit gegenüber den Dingen, die man nicht ändern kann. Anders gesagt: Fatalismus macht cool.
SZ
Matthias Drobinski: Lob des Fatalismus. Ein Essay. Claudius Verlag, München 2018. 132 Seiten, 14 Euro.
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