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Mit seinem großen Spätwerk "Gedächtnis, Geschichte, Vergessen" hat Paul Ricur aufs Neue die Frage aufgeworfen, wie eine zeitgemäße philosophische Theorie der Geschichte heute denkbar wäre. Seiner Überzeugung nach muss eine solche Theorie sowohl den Strukturen gelebter Geschichtlichkeit als auch deren wissenschaftlicher Thematisierung und dem möglichst maßvollen politischen Gebrauch, den man von Geschichte macht, Rechnung tragen. Im Zeichen einer in Stücke gegangenen Geschichte analysiert er, was es heute bedeutet, geschichtlich zu existieren: zwischen eminent gewaltsamer Vergangenheit, die…mehr

Produktbeschreibung
Mit seinem großen Spätwerk "Gedächtnis, Geschichte, Vergessen" hat Paul Ricur aufs Neue die Frage aufgeworfen, wie eine zeitgemäße philosophische Theorie der Geschichte heute denkbar wäre. Seiner Überzeugung nach muss eine solche Theorie sowohl den Strukturen gelebter Geschichtlichkeit als auch deren wissenschaftlicher Thematisierung und dem möglichst maßvollen politischen Gebrauch, den man von Geschichte macht, Rechnung tragen. Im Zeichen einer in Stücke gegangenen Geschichte analysiert er, was es heute bedeutet, geschichtlich zu existieren: zwischen eminent gewaltsamer Vergangenheit, die geschichtlich bezeugt wird, und dem menschlichen Wunsch nach versöhnendem Vergessen. Ricur hält den Wunsch nach einem moralischen Vergessen für unverzichtbar, das bezeugte Vergangenheit bewahrt und nicht etwa liquidiert. Zugleich verlangt er, diesen Wunsch mit einer dem Anschein nach unversöhnbaren geschichtlichen Wirklichkeit zu konfrontieren.

Dieser Band bringt eine Vielzahl aktueller Auseinandersetzungen mit dem von Ricur neu begründeten, derzeit avanciertesten Projekt eines philosophischen Geschichtsdenkens, das sich von der Rhetorik des Endes (der Geschichte und der Philosophie) nicht beeindrucken lässt.
Autorenporträt
Burkhard Liebsch ist Privatdozent an der philosophischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum.
Rezensionen
"Die einzelnen Beiträge des Bandes führen auf eindrucksvolle Weise die Vielschichtigkeit und Komplexität von Ricoeurs Geschichtsdenken vor Augen. Sie bieten vielfältge Anregungen und Anknüpfungspunkte, ohne jedoch schon ein abschließenden urteil abgeben zu wollen. Sie greifen Fragen auf, entwickeln sie in einem intensiven Gespräch verschiedener Disziplinen weiter und ermöglichen so einen kritischen Blick auf Ricoeurs Verständnis einer 'bezeugten Vergangenheit' und eines 'versöhnenden Vergessens', das zugleich zu einem tieferen Verständnis seines Grundanliegens beitragen kann." Paul Schroffner in: Zeitschrift für katholische Theologie, 133 (2011) 2, S. 241-243