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K wie Krankheit, K wie Krebs, K wie Krieg - Robert Gernhardt stellt helle und schnelle Gedichte zu zwei düsteren Themen vor: zu seiner Krebserkrankung und zum Irak-Krieg. Widmete er sich in »Herz in Not« den Schmerzen am Herzen, so flicht er nun einer anderen Volkskrankheit einen Gedichtkranz: »Krankheit als Schangse«. Denn: Wenn einer eine Chemo macht, dann kann er was erzählen. - Was hingegen aus dem Weißen Haus und aus Bagdad berichtet wurde, das greift Robert Gernhardt in seinen Sonetten auf, die vor und während des Irak-Kriegs entstanden sind: »Krieg als Shwindle«. Krankheit und Krieg…mehr

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Produktbeschreibung
K wie Krankheit, K wie Krebs, K wie Krieg - Robert Gernhardt stellt helle und schnelle Gedichte zu zwei düsteren Themen vor: zu seiner Krebserkrankung und zum Irak-Krieg. Widmete er sich in »Herz in Not« den Schmerzen am Herzen, so flicht er nun einer anderen Volkskrankheit einen Gedichtkranz: »Krankheit als Schangse«. Denn: Wenn einer eine Chemo macht, dann kann er was erzählen. - Was hingegen aus dem Weißen Haus und aus Bagdad berichtet wurde, das greift Robert Gernhardt in seinen Sonetten auf, die vor und während des Irak-Kriegs entstanden sind: »Krieg als Shwindle«. Krankheit und Krieg setzt der Dichter Kritik und Kunstverstand entgegen. Sein unerschrockener Humor sorgt dafür, dass ein weiteres K nicht zu kurz kommt: Komik.

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Autorenporträt
Robert Gernhardt (1937-2006) lebte als Dichter und Schriftsteller, Maler und Zeichner in Frankfurt am Main und in der Toskana. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Heinrich-Heine-Preis und den Wilhelm-Busch-Preis. Sein umfangreiches Werk erscheint bei S. Fischer, zuletzt »Toscana mia« (2011), »Hinter der Kurve« (2012) und »Der kleine Gernhardt« (2017).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.08.2004

Ein Wohnhaus grimmer Schmerzen
Vom Krebs, vom Kummer, vom Krieg, von Klugheit und Komik: Robert Gernhardts K-Gedichte
Die drei K für Frauen, von Wilhelm Zwo erfunden, gelten als überholt; zumindest soll der Faktor „Kirche” inzwischen durch „Karriere”, „Kaufrausch” oder „Kamasutra” ersetzt worden sein. Mit dem Buchstaben K jedoch hat es eine kuriose Bewandtnis. Nicht nur der letzte deutsche Kaiser fühlte sich von ihm angeregt, sondern zum Beispiel auch Brecht, als er den Herrn K. erfand; Kafka trug ihn gleich zweimal im Namen und schuf noch einen Josef K. dazu, und Robert Gernhardt schrieb vor geraumer Zeit in einem poetologischen Essay: „Die hilfreiche Klammer für mein Dichten und Trachten war über Jahre mit K wie Komik beschriftet.”
Eine andere K-Klammer hatte sich da längst angedeutet: der Körper, ein mehrfach wiederkehrendes, mit dunklen Ahnungen und Vanitas-Gedanken besetztes Thema, im Titel einer berühmten Gedichtsammlung leicht frivol alliterierend mit „Cafés”. Ein kurz zuvor erschienener Erzählungsband hieß „Kippfigur”. Und das Tier, das in einer der populärsten Bildgeschichten Gernhardts einer sehr selbstbezogenen Tätigkeit nachgeht, ist wohl nicht von ungefähr ein Kragenbär.
Wenn Gernhardt jetzt „Die K-Gedichte” vorlegt, öffnet sich somit ein weites Feld von Assoziationen, auch wenn es in dem schmalen, hinterhältig himmelblauen Band konkret um „Krankheit” und „Krieg” geht. Der Dichter selbst hat, wie um Verwirrung zu stiften und die Düsternis aufzuhellen, einen Prosabeitrag über „Kunst als Küchenmeister” angehängt, lässt je ein Sonett über Kritiker und Kinderundank folgen und schließt mit einem Vierzeiler über Käse.
Krankheit als Reise
Dass die böseste aller Krankheiten in unserer Sprache ihrerseits mit K anfängt, wollen wir hier nur für einen makabren Zufall halten, ebenso wie die Tatsache, dass die Fachmedizin für Herzleiden unter dem Namen Kardiologie firmiert. Robert Gernhardt blieb die Bekanntschaft mit beidem nicht erspart. Das kardiologische Kapitel hat er vor sieben Jahren, knapp dem Knochenmann von der Schippe gesprungen, in dem Zyklus „Herz in Not” lyrisch verarbeitet, einem Krankenhaustagebuch in hundert reimlosen, metrisch festgelegten Siebenzeilern. Bei der aktuellen, nicht weniger bedrohlichen Erkrankung ist des Dichters Ausgangslage nicht die zeitlich begrenzte Hospitalisierung, sondern eine nun schon viele Monate währende Odyssee zwischen Operationssälen, Chemotherapien in Frankfurt und Italien und einem von Befund-Ängsten überschatteten Arbeitsalltag.
Gernhardt findet dafür das Gleichnis einer Forschungsexpedition: „Wenn das Leben als Reise begriffen wird, dann lässt sich die Krankheit als Landstrich beschreiben, den es zu durchqueren gilt . . . Ich beispielsweise habe die Halbinsel Herz durchquert und bin nun dabei, den Kontinent Krebs etwas näher ins Auge zu fassen”, notierte er zu Beginn der ersten Chemotherapie. Sein diesmal fünfzigteiliges lyrisches Reisejournal, in lockerer Folge und Formenvielfalt abgefasst, trägt die Überschrift „Krankheit als Schangse”. Das ist ein Zitat aus dem Dialoggedicht „Einmal Sieger, immer Sieger”, wo es sich auf „Tour de Frangse” reimt, in Anspielung auf den Radsportler Lance Armstrong, der zuerst den Krebs besiegte und dann zum Dauergewinner des Rennens avancierte.
Das Spiel, das hier mit der französischen Lautung und mit einer trügerischen These getrieben wird, verschafft sogleich Klarheit : Zwischen Krebs und Komik besteht kein Widerspruch. Und ein Meister des komischen Gedichts, wie Robert Gernhardt einer ist, lässt auch angesichts der Möglichkeit einer „Reise ohne Wiederkehr” nicht von dem Genre ab, mit dem er seit Jahrzehnten das Leben von Gesunden und Versehrten, Trostbedürftigen und Trunksüchtigen aufgehellt hat. Sind auch sämtliche Gedichte in diesem Zyklus todtraurigen, ja entsetzlichen Inhalts, so teilt sich doch gerade hier frappierend mit, was Gernhardt in dem eingangs erwähnten Aufsatz erläutert hat, dass nämlich „alle Gedichte komisch sind, da das Gedicht die Komik vom ersten Tag an mit der Muttersprache eingesogen hat und bis auf den heutigen Tag von ihr durchtränkt ist, wenn auch manchmal in kaum mehr nachweisbarer Verdünnung bzw. Vergeistigung”.
Es geht dabei um die „zutiefst komische Qualität aller vom Reim gelenkten Sinn- und Beziehungsstiftung”, was freilich ebenso auf das Metrum, die Strophenform und sonstige für Lyrik relevante Gestaltungsmittel zutrifft. Diese gattungsimmanente Komik, sei hier gemutmaßt, verbindet sich mit dem musikalischen Element, das jeder lyrischen Äußerung innewohnt, zu jenem therapeutisch wirksamen Stoff, der uns Erleichterung, Befreiung, zuweilen sogar Erleuchtung für die Dauer eines Augenblicks gewährt. Dieser Zusammenhang dürfte schon Erich Kästner bewogen haben, eine „Lyrische Hausapotheke” zu eröffnen, und ein Geplagter wie Robert Gernhardt wird dadurch in den Stand versetzt, noch als Reiseführer durch einen Kontinent des Schreckens lauter lichte Momente zu verstreuen. Zum Beispiel mit der „Toscana Terapia zum ersten”, bei der wir uns wehmütig an seine vom Zeitgeist sanft eingeschläferte Bühnensatire „Die Toscana-Therapie” erinnern dürfen:
1
Siamo in Italia!
Die Chemie ist auch schon da.
Im Klinikum Valdarno hängt
das Fläschchen, das Gesundung schenkt.
Sehr träg tropft „Campto” in mich
rein -
ach, wär der Stoff doch Chiantiwein!
2
Ich blicke auf den Chiantikamm.
Wie schön die Hügel aussehn!
Und doch: Was nützt der schönste Kamm
dem, dem die Haare ausgehn?
3
Sieh nur, die Weihe
im rasenden Wind
auf dem Wege zum Chianti!
Sie weiß, was sie will,
und du weißt, was du nicht willst.
Avanti!
Oder auch mit der an Drastik nicht mehr zu überbietenden postoperativen „Kurznachricht” an ein ersehntes weibliches Wesen:
Herr Aufgeschnitten
läßt wieder bitten.
„Frau Unversehrt
wird sehr begehrt!”
Zu einigen seiner „salopperen Einlassungen”, bekennt Gernhardt, habe ihn ein nahezu unbekannter Vorgänger ermutigt, und zwar der britische Professor J.B.S. Haldane, dessen Darmkrebspoem „Cancer’s a Funny Thing” ihm ein Leser von „Herz in Not” zuspielte. Was da bruchstückhaft zitiert wird, hat eine eigene Qualität des makabren Humors - die englische eben. Und wenn Gernhardt das Anliegen des Professors, die Menschheit zu Vorsorgeuntersuchungen zu bewegen, am Ende mit einem eigenen Früherkennungs-Appell im Geiste Wilhelm Buschs bekräftigt („Ungutes ist zu berichten:/ Dickdarmkrebs trifft alle Schichten . . .”), dann hat er das weiter vorn schon ad absurdum geführt mit einem anderen „Guten Rat”, der da anhebt: „O Mensch, halt ein vorm Krankenhaus.”
Vorzimmer zur Hölle
Krebsbekämpfung, daran lassen die „K-Gedichte” keinen Zweifel, ist Krieg, ist Grauen, ist das Vorzimmer zur Hölle.. Und deshalb vertragen sich die Reportagen von einem individuellen Körper-Kriegsschauplatz gut mit den Sonetten von menschheitlichem Belang, die der zweiten Abteilung unter der Überschrift „Krieg als Shwindle” zusammengefasst sind. Sie entstanden am Vorabend und nach Ausbruch des Irak-Krieges; vier davon hat Gernhardt im Rahmen der ARD-Literatursendung „Druckfrisch” vorgetragen, wo sie beinahe „schwerwiegenden inhaltlichen Bedenken” zum Opfer gefallen wären. Inzwischen ist die Zeit reif genug, um diese formstrengen Kriegsschwindel-Entlarvungen als Prophetie zu lesen und mit dem Verfasser zu resümieren: „Das, was dichtet, ist manchmal klüger als das, was regiert .”
Das nachgestellte „Sonett vom Kampf der Generationen” besingt einen harmloseren Konflikt, aber es beginnt, so als solle hier noch einmal ein Motto über die das Ganze gestellt werden, mit dem Gryphius-Zitat „Was sind wir Menschen doch! Ein Wohnhaus grimmer Schmerzen . . .” Von dem barocken Dichter ist auch die weniger bekannte „Trawrklage des Autoris / in sehr schwerer Krankheit” überliefert, die atmosphärisch dieser Sammlung eng verwandt ist. Die Klammer, die Gernhardt und Gryphius verbindet, ist mit K wie Kummer beschriftet, einem Kummer von metaphysischen Dimensionen - und mit dem Initial jener höheren Komik, aus der das Rettende und Heilende wachsen kann.
KRISTINA MAIDT-ZINKE
ROBERT GERNHARDT: Die K-Gedichte. S. FischerVerlag, Frankfurt am Main 2004.102 Seiten, 14 Euro.
Hat Mann den Krebs, hat Krebs den Mann? Robert Gernhardt zeichnet sich selbst, das Plastikkreuz der Kanüle auf der Brust.
Abb.: Robert Gernhardt
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensentin Kristina Maidt-Zinke lässt sich nicht täuschen: Auch wenn Robert Gernhardt seinem Band "Die K-Gedichte" ein Prosastück über die "Kunst als Küchenmeister" anhängt und einige der Gedichte über "Kinderundank" und "Käse" handeln, das eigentliche Thema ist dennoch die "böseste aller Krankheiten" mit dem Anfangsbuchstaben K: Krebs. Daran ist Gernhardt erkrankt, wie Maidt-Zinke weiß. Und daher ist der größte Teil von Gernhardts neuem Buch dem Zyklus "Krankheit als Schangse" vorbehalten, der diese Erkrankung auf humoristische Weise beleuchtet. Dabei zeige sich, wie Rezensentin Maidt-Zinke erstaunt feststellt, keinerlei Widerspruch "zwischen Krebs und Komik". Vielmehr erweise sich Gernhardt als "Meister des komischen Gedichts". Maidt-Zinke lobt, dass es ihm immer wieder gelingt, den "todtraurigen, ja entsetzlichen" Inhalt des Zyklus durch "lichte Momente" aufzuhellen und das Gedicht zum "therapeutisch wirksamen Stoff" zu formen, der zumindest für den Moment "Erleichterung" spendet. Damit habe Gernhardt, so wie einstmals Kästner, seine "Lyrische Hausapotheke" verfasst und eindrucksvoll bewiesen, dass der Buchstabe K nicht nur für Krankheit steht, sondern auch das "Initial jener höheren Komik" sei, die das "Rettende und Heilende" spendet.

© Perlentaucher Medien GmbH
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