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In England ist eine gefährliche Epidemie ausgebrochen. Große Teile des Südens des Landes werden von Horden von zu "Zombies" mutierten Menschen überrannt. Das Gebiet steht unter Quarantäne. Eine militärische Spezialeinheit muss sich trotzdem in größte Gefahr begeben, denn ihr Auftrag lautet, den Wissenschaftler Dr. Julian Raynes ausfindig zu machen und aus der Quarantänezone zu evakuieren. Er ist allem Anschein nach die einzige Hoffnung auf Heilung. Doch die Zombies sind nicht die einzige Bedrohung, und auch die Rettungsmission verläuft nicht ganz so wie geplant...
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Produktbeschreibung
In England ist eine gefährliche Epidemie ausgebrochen. Große Teile des Südens des Landes werden von Horden von zu "Zombies" mutierten Menschen überrannt. Das Gebiet steht unter Quarantäne. Eine militärische Spezialeinheit muss sich trotzdem in größte Gefahr begeben, denn ihr Auftrag lautet, den Wissenschaftler Dr. Julian Raynes ausfindig zu machen und aus der Quarantänezone zu evakuieren. Er ist allem Anschein nach die einzige Hoffnung auf Heilung. Doch die Zombies sind nicht die einzige Bedrohung, und auch die Rettungsmission verläuft nicht ganz so wie geplant...

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.05.2021

Keine Zukunft für kaputte Typen

Wie untot ist der Grusel-Blockbuster als Genre? Für einen neuen Zombiefilm reicht seine Lebenskraft im Stream allemal: Zack Snyders "Army of the Dead" wütet auf Netflix.

Mitten im Nirgendwo von Nevada stoßen zwei Fahrzeuge zusammen - eine Kunst angesichts des spärlichen Verkehrs auf der dortigen Landstraße und der Tatsache, dass es sich bei einem davon um einen Gefahrguttransporter handelt. Aber weder fährt ihm ein Begleitwagen voran, noch haben die Insassen des anderen Unfallautos Augen für die Straße. Es handelt sich um ein junges Brautpaar, wild at heart wie in David Lynchs gleichnamigem Film und ganz fleischlichen Gelüsten hingegeben, auch am Steuer. So setzen sie ihre Zukunft in den Sand. Und das Gefahrgut im entgegenkommenden Lastwagen frei. Auch die Zukunft der hinterherfahrenden Begleiteskorte sieht dadurch plötzlich ganz anders aus.

Bei dem Gefahrgut handelt es sich um einen Zombie, der blitzschnell läuft und zubeißt und damit die Opfer zu seinesgleichen macht. Um uns zu zeigen, was eine exponentiell wachsende Zombie-Armee so alles anzurichten versteht, genügt Zack Snyder, dem Regisseur, Drehbuchautor und Kameramann von "Army of the Dead", der Vorspann: Die nächstgelegene Stadt ist Las Vegas, und in einer schnell zusammengeschnittenen Szenenfolge überschwemmen die Zombies die Casinos und machen weiter Proselyten, bis es einer heldenhaften Truppe in einem blutigen Gefecht gelingt, eine Mauer um die ganze Stadt zu errichten, um die Zombie-Infektion zu begrenzen. Daran beteiligt ist unter anderem ein großer Glatzkopf mit reichlich Feuerkraft.

Das alles hat Snyder so inszeniert, als fasste er rasch mal einen Vorgängerfilm zusammen, bevor es dann an sein Sequel geht, in dem der mittlerweile als Grillmeister privatisierende große Glatzkopf von einem Casinobesitzer angeheuert wird, um zweihundert Millionen Dollar aus dessen Tresorraum in Las Vegas zu holen. Der Witz daran ist, dass es diesen früheren Film gar nicht gibt: Alles, was hier in fünf Minuten Vorspann an Schauwerten verschwendet wird, wurde eigens für "Army of the Dead" gedreht. Und so viel sei gesagt: Wer diese in Sekundenbruchteilen aufscheinenden Scheußlichkeiten des Kampfs gegen Zombies überstanden hat, dürfte von den verbleibenden 140 Minuten nicht mehr zu erschüttern sein. Die Splatterszenen setzen sogar erst einmal für eine ganze Stunde aus.

Denn erst einmal muss Scott Ward (der Glatzkopf, gespielt von Dave Bautista, einem ehemaligen Wrestler, der durch seine Rolle als herzensgute Kampfmaschine Drax in den "Guardian of the Galaxy"-Filmen bekannt wurde) eine Spezialistentruppe für die Mission zusammentrommeln, darunter den deutschen Safeknacker Dieter, für den Snyder seinen hierzulande wohl bekanntesten Schauspieler engagierte: Matthias Schweighöfer. Der legt seine Rolle als fingerfertiges Sensibelchen in der Art von Horst Buchholz in "Die glorreichen Sieben" an und ist eine echte Schau. Der Rest - darunter eine bärbeißige Helikopterpilotin, ein Scharfschütze, zwei Zombie-Kampfveteranen und Scotts philanthropisch eingestellte Tochter - gefällt auch nicht übel. Wer indes glaubte, die in Las Vegas vegetierenden Zombies wären das größte Problem für diese bewusst divers zusammengesetzte Combo, wird durch eingeblendete Nachrichtenschnipsel darüber informiert, dass der amerikanische Präsident passend zum Nationalfeiertag am 4. Juli ein großes Feuerwerk angeordnet hat: Eine Atombombe soll dem untoten Spuk in Las Vegas ein Ende bereiten. Das ist in vier Tagen.

Wir haben es also mit einem wilden Genremix zu tun: Zombie-Film, Heist Movie und Countdown-Thriller. Für einen Eklektiker wie Snyder ist das ein zweiter Pfingstmontag. Nun kann man nicht behaupten, dass die Welt auf diesen Film gewartet hätte, jedenfalls weniger dringlich als auf Snyders aufwendig nachgedrehten Director's Cut der "Justice League", den Warner ihm jüngst ermöglichte, nachdem der ehedem für ihn eingesprungene Regiekollege Joss Wheedon die ursprüngliche Snyder'sche Vision nach Meinung des Publikums versaut hatte (F.A.Z. vom 18. März). Dasselbe Studio schob die Dreharbeiten zu "Army of the Dead" seit 2007 vor sich her, bis es die Sache schließlich aufgab, worauf Netflix zugriff. Dort kann man den Film von heute an als Stream sehen. Frohe Pfingsten fürwahr!

Natürlich gehört so ein Spektakelvehikel auf die Kinoleinwand. Das entvölkerte und wüstenverstaubte Las Vegas hat seinen morbiden Charme jüngst erst in Denis Villeneuves "Blade Runner 2049" erwiesen, und Zack Snyder scheint sich diesen Film auch hinsichtlich der brillanten Optik gut angesehen zu haben. Die Interaktion des runden Dutzends Hauptfiguren in "Army of the Dead" (einschließlich eines grausamen Zombie-Fürsten mit Familiengefühlen - diesen scheinbaren charakterlichen Widerspruch kennen wir aus "Aliens") ist ausgefuchst und bietet während der irgendwann doch unvermeidlichen Massaker Auflockerung durch Frotzeleien und Sarkasmen. Für zusätzliche Spannung sorgt die Gefühlsduselei des US-Präsidenten, der mit einem Mal die nukleare Auslöschung einer namhaften Zahl zombifizierter Bürger doch nicht am höchsten zivilen Feiertag seines Landes veranstaltet sehen möchte und den Zeitpunkt des Bombenabwurfs deshalb um 24 Stunden vorverlegt. Und es gibt noch weitaus dunklere Erwägungen, denen es zu begegnen gilt, ehe "Army of The Dead" sein spärliches überlebendes Personal in einen Abspann entlässt, den man ebenso gut noch mit Szenen einer Fortsetzung hätte unterlegen können, die im Ende schon angelegt scheint.

Stattdessen ist von Netflix bereits angekündigt, dass es ein Prequel geben wird. Eines, das aber ganz anders aussehen soll als das fingierte des Vorspanns, obwohl Zack Snyder dabei als Produzent fungieren wird. Regie aber führt - Lohn der darstellerischen Mühe - Matthias Schweighöfer, und sein Dieter wird im Mittelpunkt der Handlung stehen. "Army of Thieves" ist als Titel festgelegt, Schauplatz soll Deutschland sein, Filmstart schon nächstes Jahr. Dann hoffentlich auf Wiedersehen im Kino.

ANDREAS PLATTHAUS

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