Marktplatzangebote
2 Angebote ab € 47,74 €
  • Broschiertes Buch

Die historische Forschung erachtet die hof- und staatsnahe Historiographie der frühen Neuzeit als parteiisch, methodisch veralteten Modellen verpflichtet und im Bereich der Öffentlichkeit als dysfunktional und ineffizient. Zurecht?
Die europäischen Höfe erzeugten in der Genealogie und im Zeremoniell für die Geschichtsschreibung systemrelevantes historisches Wissen. Über Hof- und Staatshistoriker konnten "Geschichtsbilder" entworfen werden, die im nationalen wie übernationalen Rahmen durchaus Erfolg hatten. Gerade die offiziöse Geschichtsschreibung erweist sich als präzises Meßinstrument für…mehr

Produktbeschreibung
Die historische Forschung erachtet die hof- und staatsnahe Historiographie der frühen Neuzeit als parteiisch, methodisch veralteten Modellen verpflichtet und im Bereich der Öffentlichkeit als dysfunktional und ineffizient. Zurecht?

Die europäischen Höfe erzeugten in der Genealogie und im Zeremoniell für die Geschichtsschreibung systemrelevantes historisches Wissen. Über Hof- und Staatshistoriker konnten "Geschichtsbilder" entworfen werden, die im nationalen wie übernationalen Rahmen durchaus Erfolg hatten. Gerade die offiziöse Geschichtsschreibung erweist sich als präzises Meßinstrument für die Verfaßtheit der jeweiligen Öffentlichkeit. Aufschlußreich sind zudem die Strategien und Investitionen der Regierungen im Bereich der historischen Repräsentation. Es wird deutlich, daß die Geschichtsschreibung auch eine vielseitige Vermittlerin von politischen, ästhetischen und wissenschaftlichen Programmen war. Somit wirkt sie nicht nur bei der Artikulation eines gesamteuropäischen Geschichtsraumes mit, sie fordert auch zur Suche nach Parallelphänomenen in außereuropäischen Gesellschaften auf.
Rezensionen
»Der Sammelband fordert somit in eindrucksvoller Weise neue Forschungen ein, um das Feld der Historiographie an europäischen Höfen nicht durch verkürzende Typen und Modelle einzugrenzen, sondern in seiner Vielgestaltigkeit und Verschiedenartigkeit darzustellen.«
Andreas Bihrer, in: Zeitschrift für Historische Forschungen, 4/2011

»Dieser Sammelband macht einen gelungenen Anfang mit der eingehenden Betrachtung des Hofes als Produktionsstätte von Historiographie im 16. und 18. Jh. Besonders zu loben ist, dass die vier Windrichtungen des alten Kontinents, einschließliche Mittel- und Osteuropa, alle miteinbezogen wurden.«
Nicolette Mout, in: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung, 1/2010