In Vorbereitung seines 1964 gesendeten Rundfunkinterviews über Hannah Arendts spektakulären Prozessbericht "Eichmann in Jerusalem" schickt Joachim Fest einen dicken Fragenkatalog an die Autorin. Natürlich spielt darin auch der Vorwurf vieler Kritiker eine Rolle, Arendt verharmlose Adolf Eichmanns Schuld auf unerträgliche Weise. Tatsächlich ist Arendts Formel von der "Banalität des Bösen" vielfach missverstanden worden. Die Antwort kommt postwendend: "Sehr geehrter Herr Dr. Fest, ich hatte niemals die Absicht, mich zu verteidigen." Der Beginn der spannenden Auseinandersetzung über eines der wichtigsten Bücher zur deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert. Die Briefe und das anschließende Gespräch zeigen das Denken von Hannah Arendt und Joachim Fest in neuem Licht.
- Produktdetails
- Verlag: Piper
- Seitenzahl: 206
- Erscheinungstermin: 10. März 2011
- Deutsch
- Abmessung: 210mm x 135mm x 25mm
- Gewicht: 382g
- ISBN-13: 9783492054423
- ISBN-10: 3492054420
- Artikelnr.: 32654881
Inhalt
Einleitung
"Eichmann war von empörender Dummheit" 36
Hannah Arendt - Joachim Fest:
Die Rundfunksendung vom 9. November 1964
"Wir haben sehr viel zu erörtern ..."
Hannah Arendt - Joachim Fest:
Briefe 1964 bis 1973
Zur Kontroverse um Hannah Arendts
Eichmann in Jerusalem
Vier Dokumente aus den Jahren 1963 bis 1965
Anhang
Anmerkungen
Literaturverzeichnis
Editorische Notiz 206
Einleitung
"Eichmann war von empörender Dummheit" 36
Hannah Arendt - Joachim Fest:
Die Rundfunksendung vom 9. November 1964
"Wir haben sehr viel zu erörtern ..."
Hannah Arendt - Joachim Fest:
Briefe 1964 bis 1973
Zur Kontroverse um Hannah Arendts
Eichmann in Jerusalem
Vier Dokumente aus den Jahren 1963 bis 1965
Anhang
Anmerkungen
Literaturverzeichnis
Editorische Notiz 206
"Das Gespräch ist das Herzstück dieses Buches. Zusammen mit einer klugen Einführung der Herausgeber und einigen zentralen Stellungnahmen aus der Eichmann-Kontroverse (...) bietet es einen ausgezeichneten Einblick in die Diskussion um Arendts Eichmann-Bericht, der damals die jüdische ebenso wie die nicht-jüdische westliche Welt erregt hat.", NZZ am Sonntag, 03.04.2011 20151120
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Alexander Cammann bespricht zwei Neuerscheinungen zu Hannah Arendt, den vorliegenden Band mit Briefen und Gesprächen, die Joachim Fest mit ihr führte, und Marie-Luise Knotts "kluges Büchlein" über Denkmethoden Arendts. Ausführlich und kenntnisreich geht Cammann vor allem auf das Verhältnis zwischen Arendt und Fest ein und vergegenwärtigt die intellektuelle Situation kurz nach Erscheinen von Arendts berühmt-berüchtigtem Eichmann-Buch. Deutlich wird ihm hier, dass schon lange vor 1968 in Deutschland ein "Denken im Schatten der nationalsozialistischen Erfahrung" begonnen hatte. An ihren Äußerungen zu Albert Speer zeigt sich ihm aber auch der Abstand zu heutigem Kenntnisstand: Beide, Arendt und Fest, sitzen Speers Selbstinszenierung auf, finden ihn gar sympathisch. Cammann ist jedenfalls merklich fasziniert von der Auseinandersetzung zwischen Arendt und Fest und hat höchstens an dem bei Arendt seiner Erfahrung nach "typischen assoziativen Geraune" der Herausgeber etwas auszusetzen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Die Ausgabe empfiehlt sich nicht nur als penible zeitgeschichtliche Dokumentation, sie ist auch eine hervorragende Einführung in das intellektuelle Temperament der politischen Theoretikerin Hanna Arendt.«, Darmstädter Echo, 11.07.2011