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Samsig: Herr Taschenbier frisst nachts den Kühlschrank leer, klaut einen Linienbus, galoppiert mit einem Kamel durch die Stadt und landet nach einem Einbruch in eine Schokoladenfabrik im Gefängnis! Wie kann das sein? Frau Taschenbier hat allmählich richtig Angst um ihren sonst doch so netten, bescheidenen Mann. Nur das Sams ahnt, was los ist: Wenn ein Sams länger als fünfzehn Jahre, fünfzehn Tage und fünfzehn Stunden in der Menschenwelt lebt, werden "seine" Menschen immer samsiger, also ziemlich übermütig und verfressen. Taschenbiers Enkelin Betty findet ihre Großeltern sehr lustig. Aber das Sams möchte nicht, dass Frau Taschenbier traurig ist. Und deshalb trifft es eine radikale Entscheidung. Der siebte Sams-Band hat es noch einmal in sich: Frech, lustig und voller Sams-Reime!
steff.
Paul Maar: "Sams im Glück". Oetinger Verlag. 208 Seiten, 12 Euro. Ab 8 Jahre. Erscheint zeitgleich als Audio-CD. 19,95 Euro.
Glücklich: Dunne kann nicht einschlafen. Deshalb zählt sie, wie oft sie schon in ihrem Leben glücklich war: Zum Beispiel, als ihr Cousin ihr einen Frosch geschenkt hat. Und später, als sie endlich in die Schule kam und dort Ella Frida kennenlernte, die ihre beste Freundin wurde. Alles machen sie zusammen: Schaukeln auf dem Pausenhof, Sonnenuntergänge zeichnen, Nachtclub spielen. Aber dann muss Ella Frida eines Tages mit ihrer Familie wegziehen. Dunne ist traurig, nichts macht ihr mehr richtig Spaß. Aber sie lässt sich nicht unterkriegen. Und dann kommt eines Tages ein Brief von Ella Frida: "Ich kann ohne dich nicht leben", steht darin. Dunne wird Ella Frida besuchen. Sie ist so glücklich, dass sie nicht einschlafen kann. Dunne hat die Fähigkeit, ihr Glück zu erkennen, aber sie lernt auch, was Unglück ist und wie man trotzdem weitermachen kann.
steff.
Rose Lagercrantz/Eva Eriksson: "Mein glückliches Leben". Moritz Verlag. 138 Seiten, 11,95 Euro. Ab 8 Jahre.
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Herr Taschenbier
als Sams
Ich habe das Buch abends im Bett gelesen und meist mit dem Ende eines Kapitels aufgehört, weil man da gut stoppen kann. Die Geschichte ist sinnvoll unterteilt und sehr abwechslungsreich. Und ich fand das Buch lustig zu lesen – besonders das Sams selbst mit seinen Reimen hat mich begeistert, obwohl die Geschichte ja eher traurig beginnt. Doch später wendet sie sich dann eben doch ins Lustige. Interessant fand ich, dass Herr Taschenbier bereits eine Enkelin hat und dass die so weit weg wohnt, in Australien. Diese Betty ist sehr nett und hat erstaunlicherweise überhaupt keine Angst vor Veränderungen, zum Beispiel, als sie in den Schulferien ganz allein ihre Großeltern in Deutschland besucht und dann mit denen zusammen zu den Nachbarn ziehen muss, den Mons, weil die Maschine, die Herr Taschenbier gebaut hat, explodiert ist und ein Loch ins Dach gerissen hat. Weshalb es nun reinregnet und das Haus der Taschenbiers unter Wasser steht. Dass Herr Taschenbier in dem neuen Band selbst zu einem Sams wird, fand ich eine gute Idee, weil dadurch neue Abenteuer auf die Familie zukommen, zum Beispiel, dass ausgerechnet der sonst so zurückhaltende Herr Taschenbier im Gefängnis landet, weil er in eine Schokoladenfabrik eingebrochen ist. Dass das Sams umgekehrt menschlicher wird und mit Papa Taschenbier die Rollen tauscht, war überraschend und hat die Sache spannend gemacht.
Die Bilder von Paul Maar, der sich ja als Autor am besten vorstellen kann, wie seine Figuren aussehen, passen sehr gut zum Thema, aber manchmal verraten sie ein bisschen zu viel, weil man dadurch schon weiß, was als nächstes kommt. Ich finde gut an dem Buch, dass es nicht zu ausführlich geschrieben ist, aber ausführlich genug, weil es sonst langweilig würde. Mir gefällt überhaupt, worüber Paul Maar schreibt, die Inhalte und die vielen Ideen, die er hat. Ich würde Sams im Glück meinen Freunden schenken, weil ich denke, dass sie beim Lesen genauso viel Spaß daran haben, wie ich ihn hatte.
Katharina Illi, 10 Jahre
Sams im Glück ist das erste Buch, das meine Tochter und ich jeder für sich gelesen haben. So war unsere Parallellektüre ein bittersüßer Vorgeschmack auf den Abschiedsschmerz, der Herrn Taschenbier in die Krise stürzt und der einen selbst erwartet, wenn die Kinder groß sind. Da sein Sohn nach Australien ausgewandert ist, wird Herr Taschenbier zurückgeworfen auf sich selbst und seine unvollendeten Projekte wie die Universalmaschine, die er nicht fertig bauen kann, weil er jeden Tag in der Schirmfabrik arbeiten muss. Hat nicht jeder von uns so eine unfertige Maschine auf dem Dachboden? Und dann steht noch die Trennung vom Sams bevor, das Herrn Taschenbier mit seiner Samshaftigkeit angesteckt hat. Doch in der Krise steckt eine Chance. Man lernt: Wünsche gehen in Erfüllung, aber manches persönliche Projekt ist auf dem Schrottplatz der Ideen besser aufgehoben oder, wie die Maschine von Herrn Taschenbier, im Kuriositäten-Zoo. Dort kann man dann gemeinsam mit den Kindern darüber lachen. (Ab 8 Jahre)
Christopher Schmidt
Paul Maar
Sams im Glück
Oetinger 2011. 208 Seiten, 12 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
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