" 'Man nennt mich Anjano, der Geschichten erzählt. Das ist mein derzeitiger, vollständiger Name.'
'Du erzählst Geschichten?'
'Ja, ich reise umher und verschenke Gedankenabenteuer.' " (Seite 203)
Wer Tanya Stewner kennt, weiß, dass sie bereits erfolgreiche Bücher wie "Liliane Susewind"
geschrieben hat. Ich habe eben genanntes noch nie gelesen, kann mir aber durchaus vorstellen, warum diese…mehr" 'Man nennt mich Anjano, der Geschichten erzählt. Das ist mein derzeitiger, vollständiger Name.'
'Du erzählst Geschichten?'
'Ja, ich reise umher und verschenke Gedankenabenteuer.' " (Seite 203)
Wer Tanya Stewner kennt, weiß, dass sie bereits erfolgreiche Bücher wie "Liliane Susewind" geschrieben hat. Ich habe eben genanntes noch nie gelesen, kann mir aber durchaus vorstellen, warum diese Bücher so bekannt sind. Die Ideen, die in Tanya Stewners Kopf umherschweifen hat sie auch dieses Mal sehr erfolgreich zu Papier gebracht. Die Idee: Ein seltsamer Junge taucht auf einer Lichtung auf und benimmt sich sehr eigen. Im Laufe des Buches kommt nach und nach ans Licht, wer dieser Junge ist und woher er kommt. Die eigentliche Idee, die hinter all dem steht, ist so genial, dass ich davon nur schwärmen kann. Aber wenn ich sie jetzt verrate, wäre das auch doof. Also lest das grandiose Buch.
Die Umsetzung des Buches gefällt mir, wie schon angedeutet, richtig gut. Tanya Stewner lenkt absichtlich in die falsche Richtung und der Leser fragt sich, ob Anjano tatsächlich, durch und durch, ein Außerirdischer von einem anderen Planeten ist. Am Anfang erzählt der Roman den Alltag eines Teenagers, der dann schließlich in etwas hineingerät, wovon er niemals zu träumen gewagt hätte. Tolle Idee - Tolle Umsetzung der Idee und des Themas an sich. Wie gesagt gefiel mir, wie sehr die Autorin in Richtung "Zeitreisen - Wie geht das" so viel hineininterpretiert hat. Das macht das Buch besonders.
Der Schreibstil von Tanya Stewner gefällt mir gut. Er beschreibt auch die Gedanken der Protagonistin. Obwohl ich nicht so der Fan von diesen "Ein-Wort-Sätzen" wie zum Beispiel "Shit." oder "Mist." bin, ging es hier in eine ganz andere Richtung. Das gefällt mir nach wie vor. Der Schreibstil ist locker-leicht, einfach und vor allem flüssig zu lesen. Ehe man sich versieht, hat man sich durchs gesamte Buch geackert.
Juli war mir von Anfang an total sympathisch. Manchmal vielleicht ein bisschen naiv. Aber sind wir das nicht alle? Anjano ist ebenfalls eine tolle Persönlichkeit. Er war witzig und gegen Ende auch romantischer als ich dachte. Aber manchmal ist ihre Beziehung ein wenig weit hergeholt. Whoopi, Julis beste Freundin, ist eine quirlige Persönlichkeit, die sofort sympathisch ist.
ALL IN ALL
Das Buch "Der Sommer in dem die Zeit stehenblieb" habe ich mit großer Spannung erwartet. Als ich es schließlich bekommen habe, habe ich es an einem Stück ausgelesen. Das lag nicht nur daran, dass ich krank im Bett lag! Das Buch ist wirklich fesselnd und spannend, führt den Leser gerne mal hinters Licht und einefach ein toller Roman, den man auch an kühlen Wintertagen lesen kann. Das Cover und der titel sind absolut überzeugend - Falls es jemandem nicht gefallen sollte, was ich eigentlich zu 99% ausschließe, sieht es im Regal wenigstens schön aus.
" 'Ein anderes Beispiel, das sogenannte Großvaterparadoxon: Wenn ein Zeitspringer versuchen würde, in der Vergangenheit seinen Großvater umzubringen, wäre das absolut unmöglich. Denn ohne die Existenz seines Vaters, der wegen des Todes des Großvaters nicht geboren wird, könnte der Zeitreisende selbst nicht geboren werden und dadurch auch nicht in der Zeit zurückreisen, um seinen eigenen Großvater zu töten. Es würde ein unlösbares Zeitparadoxon entstehen.' Zeitsalat deluxe." (Seite 168)
Ein tolles Buch mit einer Hintergrundidee, dessen Tiefe und Vielschichtigkeit mich schlichtweg beeindruckt haben. Viel Gefühl!