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Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 1997
Am liebsten sitzt Nick allein im Schatten einer großen Robinie. Seine Mitschüler wohnen alle zu weit entfernt, um sie während der Ferien zu treffen. Nick stört das nicht wirklich. Aber irgendjemand scheint es auf ihn abgesehen zu haben: Als er eines Morgens aus dem Fenster sieht, entdeckt er riesige, aus Steinen geformte Worte, die ihn verwirren und verunsichern. Kurz darauf taucht Joselle auf und mit ihr beginnt ein Leben voller Geheimnisse und Überraschungen. Nick vergisst sogar die bösen Worte aus Stein. Bis er ganz unvermutet eine unglaubliche Entdeckung macht... …mehr

Produktbeschreibung
Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 1997

Am liebsten sitzt Nick allein im Schatten einer großen Robinie. Seine Mitschüler wohnen alle zu weit entfernt, um sie während der Ferien zu treffen. Nick stört das nicht wirklich. Aber irgendjemand scheint es auf ihn abgesehen zu haben: Als er eines Morgens aus dem Fenster sieht, entdeckt er riesige, aus Steinen geformte Worte, die ihn verwirren und verunsichern. Kurz darauf taucht Joselle auf und mit ihr beginnt ein Leben voller Geheimnisse und Überraschungen. Nick vergisst sogar die bösen Worte aus Stein. Bis er ganz unvermutet eine unglaubliche Entdeckung macht...
Autorenporträt
Kevin Henkes war 19 Jahre alt, als er sich mit seinem ersten Bilderbuch auf den Weg nach New York machte, wo es 1981 dann auch erschien. Seither hat er zahlreiche Kinderbücher nicht nur illustriert, sondern auch selbst geschrieben.Bereits mit seinem ersten, 1996 in Deutschland erschienenen Kinder- und Jugendroman ¿... und dann kam Joselle¿ (dtv junior 70396) hat Kevin Henkes nicht nur sofort den Sprung auf die Nominierungsliste für den Deutschen Jugendliteraturpreis geschafft, sondern ebenso schnell auch Eingang in die Schulen gefunden. Dies ist nicht verwunderlich, denn Kevin Henkes legt einen außergewöhnlichen Kinderroman vor, der durch seine sprachliche Poesie und Symbolkraft besticht. Durch die Wahl der Erzählformen und Stilmittel wird dem Leser ein differenzierter Einblick in das Innenleben der handelnden Figuren ermöglicht.Auch seine folgenden Romane ¿Das Zeichen in meiner Hand¿ (dtv junior 70535) und ¿Diesmal ist es für immer¿ (dtv junior 70567) überzeugen durch die genaue Kenntnis kindlicher Gefühls- und Erlebniswelten und sind eindringliche, faszinierende Bücher voller Symbolkraft. Im Rahmen der John Newbery Awards wurde in den USA der Jugendroman ¿Olive's Ocean¿ als Honor Book 2004 ausgezeichnet. Die deutsche Taschenbuchausgabe erscheint 2005 bei dtv junior. Kevin Henkes lebt heute mit seiner Familie in Madison, Wisconsin. Kevin Henkes über sich:'Ich habe sehr früh mit dem Malen angefangen und ich habe es geliebt. Meine Eltern und meine Lehrer sagten mir, dass ich gut darin wäre - und so liebte ich das Malen noch mehr. Aber ich liebte auch Bücher, und die wenigen, die ich besaß, las ich immer wieder, blätterte wieder und wieder in ihnen und behandelte sie mit großem Respekt. Ich nahm sie überall mit hin und diejenigen Bücher, die ich auch heute noch besitze, sind dafür der beste Beweis. Sie sind randvoll mit den viel sagenden Zeichen wahrer Liebe: Eselsohren, Fingerabdrücke auf meinen Lieblingsillustrationen, mein Name und meine Adresse auf den Umschlagseiten vorne und hinten in zentimetergroßen Lettern geschrieben und dieser feine Geruch nach Erdnussbutter auf den Umschlägen. Ich habe mir damals viele Fragen gestellt über die Autoren und Illustratoren - Wie sehen sie aus? Wo leben sie? Haben sie Familien? Wie alt sind sie? - , aber ich dachte niemals, dass ich selbst ein Schriftsteller oder Illustrator werden könnte. Doch bereits mit 19 war es so weit. Ich flog von meinem damaligen Zuhause Racine in Wisconsin nach New York mit meiner Zeichenmappe in der Hoffnung, einen Verleger zu finden. Und unglaublicherweise ließ Susan Hirschman vom Greenwillow Books Verlag meinen Traum zur Realität werden. Mein erstes Bilderbuch - es heißt ¿Ganz allein¿ - wurde 1981 veröffentlicht. Seit damals habe ich viele Bilderbücher und auch einige Romane geschrieben und illustriert. Ich liebe die Abwechslung, immer wieder etwas Neues zu probieren, um die Seiten zwischen den beiden Umschlagseiten zu füllen. Mit Worten, Bildern und Tinte zu experimentieren macht meine Arbeit immer wieder von neuem interessant. Ich lebte lange mit meinen Eltern und Geschwistern zusammen und arbeitete an einem kleinen Tisch in meinem Schlafzimmer. Jetzt wohne ich mit meiner Frau in unserem eigenen Haus und arbeite an einem Zeichentisch in meinem eigenen Studio. Ich habe nie gedacht, dass ich das Glück haben würde, ein echter Autor und Illustrator zu werden. Ich würde diese Arbeit mit nichts in der Welt eintauschen.'
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.10.2010

Süddeutsche Zeitung Junge Bibliothek
Band 4

Der Diebstahl
des Fuchses
„. . . und dann kam Joselle“
von Kevin Henkes
In diesem Sommer, so beschließt Nick, will er endlich seine Angst besiegen. „Eigentlich ist bei mir alles verquer, dachte er. Ich bin ein richtiger Angsthase. Er konnte eine ganze Liste von Dingen nennen, die ihm Schauer über den Rücken jagten, wenn er nur daran dachte. Feuer. Große Hunde. Wespen. Dunkelheit.“ Nun will er die letzte seiner Phantasiefiguren begraben, die ihn seit dem Tod der Mutter vor fünf Jahren begleiten. Noch weiß er nicht, dass an diesem Morgen, über dem Hügel bei der alten Nachbarin, ein Mädchen, Joselle, zu Besuch ist, die ihn als Zielscheibe für ihre Wut und ihren Frust benutzen wird. Sie fühlt sich wieder einmal von ihrer Mutter verraten, abgeschoben zur Großmutter, bei einem neuen Mann ist ihr die Tochter im Weg. „Joselle hatte das unbestimmte Gefühl, wenn sie es fertig brachte, einen anderen mehr durcheinander zu machen, als sie selbst es war, dann würde die Last ihrer eigenen Gefühle leichter.“ Doch sie ahnt nicht, was sie bei Nick auslöst, als sie heimlich mit großen Steinen den Namen seiner verstorbenen Mutter auf den Hügel schreibt. Bei dem Versuch, diese geheimnisvolle, für ihn traumatische Situation aufzuklären, treffen sich die beiden. Es beginnt eine berührende Annäherung zwischen dem behüteten, sensiblen Jungen und dem wilden, nach Zuneigung hungernden Mädchen. Ein Spiel von Freundschaft und Nähe, von Verletzung und Verzweiflung beginnt, alles eingebettet in einen wunderschönen Kindersommer.
Was macht Kevin Henkes Kinderroman „. . . und dann kam Joselle“ so literarisch besonders innerhalb der Kinderliteratur? Er erzählt nicht nur von kindlichen Erlebnissen, sondern aus den Gefühlen seiner Protagonisten entwickelt sich die erzählerische Spannung. So wird der Leser in ein feingesponnenes Netz von Stimmungen hineingezogen, die nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen beherrschen. Er erlebt, dass Nick wie in einem Kokon behütet von Großmutter und Vater lebt – den er doch verlassen muss, um seine Ängste zu überwinden und selbständig zu werden. Dabei kann ihm seine Familie nicht helfen, nur Joselle, die aus einer Welt kommt, wo dieser Schutz nur manchmal bei der Großmutter zu finden ist. Und doch braucht auch sie Nicks Nähe, weil sie hier, vielleicht zum ersten Mal, so etwas wie Vertrauen und Sicherheit spürt.
Natürlich verlaufen die Begegnungen dieser zwei so ungleichen Kinder auch manchmal dramatisch, nutzt Joselle die Arglosigkeit und Unerfahrenheit von Nick, um wilde Geschichten über sich und ihr Leben zu erfinden. Am Schluss stiehlt sie eines seiner Lieblingstiere, die Figur des Fuchses aus seiner Arche Noah. „Solange der Fuchs in ihrem Besitz war, hatte sie vielleicht eine Art Macht über Nick. Er war für sie ein Bild für ihre heimliche Zugehörigkeit zu Nicks Familie, das Leben, das in ihrem Kopf stattfand.“ Und doch wird dieses Ereignis für beide Kinder zur entscheidenden Wende.
ROSWITHA BUDEUS–BUDDE
„. . . und dann kam Joselle“
Abb.: Carolin Beyer
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