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Was tun als junge Frau von heute, die der Cosmopolitan nicht mehr traut, keine Manolos trägt und erst recht keine Sehnsucht nach dem einen Prinzen hat? In "Not That Kind of Girl" erzählt Lena Dunham hemmungslos persönlich von Kondomen in Zimmerpalmen, bequemen Baumwollunterhosen, rotem Lippenstift bei Sonnenbrand, Heulen im Büro und einem Leben, in dem Perfektion so was von gestern ist. Krisengeschüttelt, komisch und absolut im Jetzt: Dunham steht für eine neue Generation Frauen - und bringt deren Lebensgefühl auf den Punkt.Nora Tschirner wurde mit zahlreichen Kino- und Fernsehproduktionen zu…mehr

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Produktbeschreibung
Was tun als junge Frau von heute, die der Cosmopolitan nicht mehr traut, keine Manolos trägt und erst recht keine Sehnsucht nach dem einen Prinzen hat? In "Not That Kind of Girl" erzählt Lena Dunham hemmungslos persönlich von Kondomen in Zimmerpalmen, bequemen Baumwollunterhosen, rotem Lippenstift bei Sonnenbrand, Heulen im Büro und einem Leben, in dem Perfektion so was von gestern ist. Krisengeschüttelt, komisch und absolut im Jetzt: Dunham steht für eine neue Generation Frauen - und bringt deren Lebensgefühl auf den Punkt.Nora Tschirner wurde mit zahlreichen Kino- und Fernsehproduktionen zu einem Gesicht ihrer Generation und mit Preisen wie dem Bambi und dem Deutschen Comedypreis ausgezeichnet. Ihre Stimme lieh sie der Titelheldin in "Merida - Legende der Highlands" sowie der heldenhaften Truthenne Jenny in "Freebirds". Perfektes Timing und die richtige Portion Gefühl zeichnen auch ihre Hörbücher aus.
Autorenporträt
Dunham, Lena
Lena Dunham, geboren 1986, drehte mit Anfang 20 ihren ersten eigenen Spielfilm "Tiny Furniture". Nur wenig später entwickelte, schrieb und produzierte sie die HBO-Serie "Girls", in der sie außerdem Regie führt und die Hauptrolle spielt. Mittlerweile wird "Girls" international gefeiert und erhielt erhielt zwei Golden Globes. 2012 wählte das Time-Magazin Dunham zur »Coolest Person of the Year«, 2013 unter die 100 einflussreichsten Menschen der Welt.

Schnettler, Tobias
Tobias Schnettler wurde 1976 in Hagen geboren und studierte in Hamburg Amerikanistik. Er arbeitet als freier Lektor und Übersetzer in Frankfurt am Main. Er übersetzte u.a. David Cronenberg, J.J. Abrams, Marisha Pessl, Adam Thirlwell und Ruth Ozeki.

Zeitz, Sophie
Sophie Zeitz übersetzt unter anderem John Green, Lena Dunham und Marina Lewycka. Sie lebt in Berlin. Britt Somann ist Lektorin und Übersetzerin; zuletzt übertrug sie Ben Brooks' 'Lolito' ins Deutsche. Sie lebt in Hamburg.

Tschirner, Nora
Nora Tschirner wurde mit zahlreichen Kino- und Fernsehproduktionen zu einem Gesicht ihrer Generation und mit Preisen wie dem Bambi und dem Deutschen Comedypreis ausgezeichnet. Ihre Stimme lieh sie der Titelheldin in "Merida - Legende der Highlands" sowie der heldenhaften Truthenne Jenny in "Freebirds". Perfektes Timing und die richtige Portion Gefühl zeichnen auch ihre Hörbücher aus.
Trackliste
CD
1Vorwort
2Entjungfere mich (bitte, nur zu)
3Platonisches In-einem-Bett-Schlafen. Eine tolle Idee (für Leute, die sich selbst hassen)
418 unglaubbliche Dinge, die ich mal beim Flirten gesagt habe
5Igor. Oder: Mein Freund aus dem Internet ist gestorben, und das kann deinem auch passieren
6Gewisse Interessen teilen. Meine schlimmste E-Mail aller Zeiten, mit Anmerkungen
7Mädchen & miese Typen
8Barry
9Sich verlieben
10"Diät" ist ein Schimpfwort. Wie man es schafft, trotz gesunder Ernährung fünf Kilo zu viel zu wiegen
11Sexszenen, Nacktszenen und wie ich meinen Körper öffentlich ausstellte
1215 Dinge, die ich von meiner Mutter gelernt habe
13Was ich in meiner Handtasche habe
14Wer hat meine Gebärmutter verschoben?
15Girl Crush. Wie ich einmal fast zur Lesbe wurde und mich dann übergab
16Das Beste daran
1713 Dinge, die man besser nicht zu seinen Freunden sagt
18Grace
1910 Gründe, warum ich New York liebe
20Und das soll Spaß machen? Wie man das Beste aus seiner Schuk- und Unizeit macht
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Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Lena Dunham ist 28 Jahre alt, Drehbuchautorin, Regisseurin und Schauspielerin. Sie hat "Girls" erfunden, eine TV-Serie um drei junge Frauen, deren Realismus Begeisterung und Empörung hervorgerufen hat. Sie erzählt von ihrer Kindheit als Tochter zweier Künstler, ihrer Hassliebe zu ihrem Körper, toxischen Beziehungen und schlechtem Sex, von künstlerischen Erfolgen und eigenartigen Freundschaften. Sie lässt uns alte E-Mails lesen, gibt uns Listen peinlicher Dinge, die sie mal beim Flirten gesagt hat: "Gehen wir Kaffee trinken! Na ja, nicht ,Kaffee' Kaffee trinken, irgendwas anderes. Weil, von Kaffee hab ich mal eine Darminfektion bekommen und musste so eine Papierunterhose tragen, wie man sie im Krankenhaus trägt." Dunhams Gedanken sind chaotisch, absurd, klug, banal. Je beunruhigender die Situationen sind, desto schräger, schöner und präziser wird ihre Sprache. Sie ist komisch und gnadenlos, vor allem sich selbst gegenüber. Das kann sie sein, weil sie sich akzeptiert hat. Nora Tschirners Lesung ist wunderbar lebendig. Sie legt die angemessene Menge Trotz, Unsicherheit, Exaltiertheit, Weisheit, Kraft in ihre Stimme, und setzt Pausen an genau den richtigen Stellen.

© BÜCHERmagazin, Elisabeth Dietz (ed)

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.10.2014

Sie, sie, sie, sie, sie, sie, sie

Bislang war Lena Dunham schon als Drehbuchautorin, Regisseurin, Produzentin und Schauspielerin bekannt und darüber hinaus als unglaublich clever und begabt. Jetzt erscheint ihr erstes Buch

An diesem Buch stimmt erst mal alles. Der Einband ist so hübsch gestaltet, wie man es seit den 60er Jahren selten gesehen hat, einfach nur Schrift, groß, mit Serifen, in zwei Farben, Schwarz und Rosa: "Not That Kind of Girl". Guter Titel auch. Klingt gleich nach einem Klassiker. Die Autorin ist auch interessant: Lena Dunham, Erfinderin und alles Weitere, inklusive Hauptdarstellerin und Regisseurin, der Fernsehserie "Girls", die man kennen sollte, wenn man sich vergewissern will, dass auch Frauen lustige und schlaue Sachen schreiben und vor Kameras sagen können, sogar junge (Dunham ist 1986 geboren).

In kleinerer Schrift steht dann noch auf dem Einband: "Was ich im Leben so gelernt habe". Dies steht zumindest auf der deutschen Ausgabe, die am Dienstag nahezu gleichzeitig mit der amerikanischen Originalausgabe erscheint. Auf der amerikanischen steht an derselben Stelle ein bisschen etwas anderes, nämlich: "A young woman tells you what she's ,learned'". Und dass das "gelernt" in Anführungszeichen gesetzt wird, ist bestimmt nicht unabsichtlich geschehen. Es ist eigentlich ziemlich komisch, sozusagen ein erster Hinweis darauf, dass dieses Buch anders ist, als seine klassische Aufmachung erwarten lassen könnte, oder sogar, dass die ganze schöne altmodische Aufmachung natürlich um alle Subtexte wissende und sie wissentlich brechende, extrem geistreiche, gebürtige New Yorker Ironie ist.

Und schon kommen wir zum ersten großen Problem: Lena Dunham übersetzen zu wollen ist im Grunde eine unmögliche Idee. Die Übersetzer Sophie Zeitz und Tobias Schnettler haben das zwar brillant gemacht - aber trotzdem klingt das Buch auf Deutsch seltsam. Weniger lässig, trocken auf Pointe hin geschrieben als im Original. Vielleicht haben Amerikaner, die Helene Hegemann ins Englische übersetzen, ein ähnliches Problem - jedenfalls, so gut es auch funktioniert, es funktioniert eben einfach nicht gut.

Dennoch: Lena Dunhams erstes Buch, von vielen, vor allem jüngeren Menschen, sehnsüchtig erwartet, erscheint nun also in deutscher Synchronfassung, und die deutsche Lena Dunham geht einem beim Lesen leider genauso auf die Nerven, wie es die Stimmen von Synchronsprechern tun, wenn sie ganz einfache Sätze wie "Lass uns das Auto nehmen" mit so viel Emphase sprechen, als wäre so etwas wirklich noch niemals zuvor auch nur gedacht worden. Flapsigkeit geht auf Englisch einfach unaufgeregter. Und ein mündlicher Stil wie der, in dem Dunham schreibt - etwa so, als würde sie leicht angetrunken nachts um eins eine Freundin anrufen und dann einfach drauflosquatschen, ohne dass die andere je dazwischenkommt -, geht auf Deutsch eigentlich überhaupt nicht. Es liest sich jedenfalls ziemlich anstrengend. Es liest sich auch viel jünger. Und zwar wirklich viel jünger.

"Not to sound like a total hippie, but I cured my HPV with acupuncture."

"Ich will echt nicht wie ein Voll-Hippie klingen, aber ich habe meine HPV-Infektion mit Akupunktur geheilt."

"Let's meet for coffee, yeah. Well, not coffee coffee. Like a different drink, because coffee gave me a colon infection and I had to wear this paper underwear the hospital gave me."

"Ja, gehen wir Kaffeetrinken. Na ja, nicht Kaffee-Kaffeetrinken. Irgendwas anderes, weil, von Kaffee habe ich mal eine Darminfektion bekommen und musste so eine Papierunterhose tragen, wie man sie im Krankenhaus kriegt."

Das zweite Problem des Buchs ist, dass man sich schon sehr für Lena Dunham interessieren muss, um es interessant zu finden. Oder sagen wir, das würde wirklich helfen. Denn in Wahrheit erzählt sie dann eben doch nicht, was sie "gelernt" hat, oder nur an ganz wenigen Stellen, sondern vielmehr, was oder wer sie "ist".

Lena Dunham. So lässt sich der Inhalt des Buchs beschreiben. Es geht um ihre Eltern, ihre Boyfriends, ihre Gebärmutter, ihre Phobien, den Inhalt ihrer Handtasche, ihren ersten Job, ihren ersten Blow-Job, ihre Therapeutin, ihre Angst vor Schlaf, ihre vegane Phase, ihre, ihre, ihre... Und so sehr man sich auch bemühen mag, da überall mitzugehen, es fällt schwer. Jedenfalls in der deutschen Version - in der englischen liest sich alles sanfter weg, nimmt man eher mit freundlichem Erstaunen zur Kenntnis, was diese junge Frau alles schon so erlebt - und vor allem: sich dabei und hinterher darüber gedacht hat -, ist schon allerhand, und es ist wirklich schmissig erzählt. Auf Deutsch dagegen ist es mitunter beinahe qualvoll. Betont lockeres Plauder-Deutsch liest sich einfach leicht bemüht.

Problem Nummer 3 ist ambivalent und möglicherweise auch eher Problem Nummer 2a). Denn Lena Dunhams größte Stärke ist zugleich etwas, das einem auf die Nerven gehen kann: ihre riesengroße Originalität. Und auch die liest sich in ihrer Originalsprache nicht ganz so aufgesetzt und mit Schleifchen versehen wie auf Deutsch. Sie hat es zum Beispiel sehr mit ungewöhnlichen Vergleichen. Ein simples Wort wie "Leben", unter dem sich ja jeder etwas vorstellen kann, tut es bei ihr nur selten. Es muss dann schon eine Ecke besonderer, "dieser lange Marsch namens Leben", sein. Dagegen ist im Prinzip nichts einzuwenden, es ist ein erprobtes und sehr schönes Stilmittel, ohne das die meisten Bücher ziemlich dünn wären und sich Autoren auch nicht voneinander unterscheiden würden, nur wirkt es, wenn es gehäuft auftritt, wie eine Zirkusnummer: Schaut her, wie irre originell ich bin! "Die Einsamkeit genießend wie eine frisch Geschiedene in einem Straßencafé in Rom"; "die innere Unruhe, die mich mein Leben lang wie eine schlechte Freundin begleitet hatte"; "ich sinke zu Boden, wie eine Frau im Mittelalter, die beim Anblick einer Hinrichtung auf dem Marktplatz in Ohnmacht fällt". Irgendwann, und der Moment kommt ziemlich früh, ist man beim Lesen ermattet von diesem Gefühl, dass man dieser hochbegabten jungen Autorin eigentlich andauernd Beifall spenden müsste für einen weiteren prächtigen Beleg für ihre wirklich beeindruckende Assoziationsfähigkeit. (Vielleicht ist Miranda Julys bizarres Quote, das sich zu Werbezwecken auf dem Buchrücken befindet, sie habe es "zitternd vor Anerkennung" gelesen, in diese Richtung zu verstehen.) Auch wenn Dunham mit ihren bald auch schon dreißig Jahren eigentlich nicht mehr altklug genannt werden kann, liest sie sich doch wie ein besonders aufgewecktes und begabtes Kind, das es gelernt hat, dass es von Erwachsenen mit Zuneigung und Bewunderung bedacht wird, wenn es diese mit besonders erwachsenen Sätzen konfrontiert.

Und, natürlich, weiß Lena Dunham das selbst. Sie weiß ja alles. Das ist es ja. Auf Seite 178 schreibt sie es: "Als kleines Mädchen war ich mir meiner selbst auf unausstehliche Weise bewusst, ich war unerträglich eingebildet, ich neigte dazu, ,zum Spaß' im Wörterbuch zu lesen und Dinge zu sagen wie ,Papa, niemand in meinem Alter interessiert sich für richtige Literatur'." Sie hat sich ihre Altklugheit ins Erwachsenenalter bewahrt und kann das heute mühelos reflektieren, wie sie alles so lange, gründlich und amüsant reflektiert, bis sich alles auflöst und zuletzt nichts mehr ist, außer sehr vielen Worten, wie verblüffend treffend und in dieser Kombination noch nie so verwendet die auch sein mögen.

Aber. Natürlich ist diese Welt um einiges reicher, weil es jemanden wie Lena Dunham auf ihr gibt, die sich selbst mit jeder Faser ihres Innenlebens und vielen Teilen ihres Körpers öffentlich zur Schau stellt, um anderen jungen Frauen, die vielleicht nicht ihr Selbstbewusstsein (oder ihren Exhibitionismus, um den sie natürlich auch weiß) haben, zu zeigen: Du bist vielleicht nicht perfekt, aber du bist nicht allein. Natürlich ist ihr Wortwitz schon auch wirklich beeindruckend, wie auch ihre Fähigkeit, die moderne Welt mit all ihren verwirrenden Codes und Verhaltensweisen zu benennen, zu durchschauen und unterhaltsam zu dekonstruieren. Und es gibt auch rührende Stellen in ihrem Buch, nur sind die eben selten, weil sie sich ständig über alles, vor allem über sich selbst, viel zu sehr bewusst ist, um so etwas Unironisierbares wie Rührung zuzulassen.

Da ist etwa die liebevolle Art, in der sie über ihre Eltern schreibt. Oder ihr Plädoyer für Selbstachtung, das zu lang ist, um es ganz zu zitieren (im Buch findet es sich auf Seite 73), hier nur der erste Satz: "Wenn jemand dir zeigt, wie wenig du ihm bedeutest, und du immer wieder zu ihm zurückkehrst und es noch mal probieren willst, fängst du über kurz oder lang an, dir selbst weniger zu bedeuten." Oder die Passage, in der sie sich an sich selbst erinnert, als sie noch jünger war: "Ich kann nie wieder die sein, die ich mal war. Ich kann die Lena von früher nur voller Mitgefühl ansehen, voller Verständnis und mit einem gewissen Maß an Ehrfurcht. Da geht sie, mit ihrem Rucksack, auf dem Weg zur U-Bahn oder zum Flughafen. Sie hat sich geschminkt, so gut sie kann. Sie hat ein neues Wort gelernt, das sie ausprobieren will. Sie lässt sich treiben. Sie ist auf der Suche."

JOHANNA ADORJÁN

Lena Dunham: "Not That Kind of Girl". Übersetzt von Sophie Zeitz und Tobias Schnettler. S. Fischer, 304 Seiten, 19,99 Euro

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Phantastisch, dass eine Frau wie Dunham von sich redet, auf so eine leichte, unterhaltsame Weise. (...) Und dabei auch noch cool und lustig ist. Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 201412