„Tatsächlich Liebe in Notting Hill“ ist der erste Roman der britischen Autorin Ali McNamara, die zuvor Geschichten im Internet veröffentlichte und so entdeckt wurde. Der Titel ist sehr passend gewählt, da Liebesfilme eine wichtige Rolle im Buch spielen und sich so auch der Name des Buches aus den
zwei Filmtiteln „Tatsächlich Liebe“ und „Notting Hill“ zusammensetzt. Wem diese beiden Blockbuster und…mehr„Tatsächlich Liebe in Notting Hill“ ist der erste Roman der britischen Autorin Ali McNamara, die zuvor Geschichten im Internet veröffentlichte und so entdeckt wurde. Der Titel ist sehr passend gewählt, da Liebesfilme eine wichtige Rolle im Buch spielen und sich so auch der Name des Buches aus den zwei Filmtiteln „Tatsächlich Liebe“ und „Notting Hill“ zusammensetzt. Wem diese beiden Blockbuster und ihre Hauptdarsteller etwas sagen, der ist mit der Lektüre dieses Buches sicher gut bedient. Es handelt sich hier um einen klassischen Frauenroman oder eben „Chick Lit“, wie man solche Titel in Großbritannien gerne nennt. Dementsprechend ist auch das Cover gestaltet.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Scarlett, die von ihrer Mutter nach einer Filmfigur benannt wurde, bevor diese sie und ihren Vater verließ, als Scarlett noch ein Baby war. Mittlerweile ist das Mädchen allerdings erwachsen, betreibt mit ihrem Vater einen Verleih für Popcornmaschinen in einer englischen Kleinstadt und liebt Liebesfilme über alles. Passenderweise ist sie mit David, dessen Familie eine Kinokette besitzt, verlobt. Dieser teilt ihre Vorliebe allerdings nicht und verhält sich auch ansonsten oft nicht, wie die Traummänner in ihren Lieblingsfilmen. Daher ergreift Scarlett die Chance auf eine Auszeit, als sie das Angebot bekommt, einen Monat lang ein Haus im Londoner Nobelstadtteil Notting Hill zu hüten. Dort will sie sich darüber klar werden, was sie vom Leben erwartet, aber zugleich auch allen Zweiflern zeigen, dass es durchaus möglich ist, auch im echten Leben Dinge zu erleben, wie sie in Filmen vorkommen. Außerdem beschließt sie, endlich nach ihrer Mutter zu suchen. In Notting Hill stehen ihr dabei einige neue Bekannte und natürlich auch ein recht interessanter Mann zur Seite.
Die Idee zur Geschichte finde ich grundsätzlich nicht schlecht. Natürlich darf man keine anspruchsvolle Literatur erwarten, aber für Liebhaber von „Chick Lit“ klingt es nach einem perfekten Buch. Der Schreibstil ist auch auf jeden Fall flüssig und gut lesbar, sodass man den Roman gut im Zug oder im Schwimmbad lesen kann. Die Charaktere sind teilweise sehr liebenswert und sympathisch oder eben auch mal beabsichtigt weniger sympathisch, wie das bei Scarletts Verlobten der Fall ist. Gut fand ich auch die Schauplätze, also hauptsächlich Notting Hill, aber auch ein bisschen Paris. Die Geschichte mit der Mutter sorgt zudem für etwas Tiefgang neben der Liebesgeschichte. Auch die Idee, zu beweisen, dass man auch im echten Leben Erlebnisse haben kann, die an Filmszenen erinnern, gefällt mir. Allerdings übertreibt es die Autorin meiner Meinung nach damit etwas, sodass es teilweise erzwungen wirkt. Es wird zwar immer auch erwähnt, auf welchen Film sich der Vergleich bezieht, aber ohne ein gewisses „Fachwissen“, was diese Art Filme angeht, versteht man Parallelen zu bestimmten Filmfiguren oder Schauspielern oft doch nicht so recht. Auch der Witz fehlt mir im gesamten Buch etwas. Andere „Chick Lit“-Bücher, die ich bisher gelesen habe (z. B. von Paige Toon), wiesen mehr Humor auf. Einige Stellen im Buch sind mir auch zu unrealistisch geraten. So läuft Scarlett zum Beispiel nach und nach gleich mehreren Hollywoodstars über den Weg oder es kommt zu einer Hochzeit, bei der selbst der Pfarrer im Star Wars Outfit erscheint. Was mich ebenfalls gestört hat, ist, dass die Protagonistin teilweise ein nicht ganz zeitgemäßes Frauenbild verkörpert, indem sie sich ihrem Verlobten doch sehr unterordnet. Ein letzter Kritikpunkt wären noch gewisse Längen, die es stellenweise doch gibt. Das Buch hat etwas mehr als 400 Seiten, ich denke, etwas weniger hätten es aber auch getan, da manche Szenen und auch das Ende meiner Meinung nach etwas zu ausführlich gestaltet werden, ohne dass das unbedingt Not tut. Positiv möchte ich nun noch das „Bonusmaterial“ hervorheben. Am Ende finden sich noch ein Film-Quiz, eine kurze Vorstellung von Scarletts fünf Lieblingsfilmen und einige Reisetipps für Notting Hill.