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Erstmals das Gesamtwerk der Bestsellerautorin Irmgard Keun in einer kommentierten Neuausgabe.Irmgard Keun gilt seit der aufsehenerregenden Wiederentdeckung ihres Werkes in den 1970er Jahren als eine der großen Schriftstellerinnen der »Neuen Sachlichkeit«. Dabei hat sich die Aufmerksamkeit vor allem auf zwei Romane konzentriert: »Das kunstseidene Mädchen« (1932) und den im niederländischen Exil erschienenen »Nach Mitternacht« (1937). Diese Neuausgabe präsentiert erstmals das Gesamtwerk Irmgard Keuns. Sie enthält alle erhaltenen Texte Keuns von der Weimarer Republik bis in die 1960er Jahre,…mehr

Produktbeschreibung
Erstmals das Gesamtwerk der Bestsellerautorin Irmgard Keun in einer kommentierten Neuausgabe.Irmgard Keun gilt seit der aufsehenerregenden Wiederentdeckung ihres Werkes in den 1970er Jahren als eine der großen Schriftstellerinnen der »Neuen Sachlichkeit«. Dabei hat sich die Aufmerksamkeit vor allem auf zwei Romane konzentriert: »Das kunstseidene Mädchen« (1932) und den im niederländischen Exil erschienenen »Nach Mitternacht« (1937). Diese Neuausgabe präsentiert erstmals das Gesamtwerk Irmgard Keuns. Sie enthält alle erhaltenen Texte Keuns von der Weimarer Republik bis in die 1960er Jahre, darunter zahlreiche Wieder- und Neuentdeckungen. Es ist ein überraschend facettenreiches Werk, das neben den Romanen auch Kurzgeschichten und Satiren, Anti-Märchen und zeitkritische Glossen umfasst. Es zeigt die Autorin als scharfe und sensible Beobachterin der deutschen Zeitgeschichte und als eine Sprachkünstlerin, deren Rang immer noch zu entdecken ist.In einem einleitenden Essay stellt die unter anderem mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnete Schriftstellerin Ursula Krechel das vielschichtige und mitreißende Werk Irmgard Keuns vor. Der umfassende Kommentar von Heinrich Detering und Beate Kennedy erschließt die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte, die zeitgeschichtlichen und literarischen Kontexte und erzählerische Verfahren der Werke.
Autorenporträt
(1905 -1982) schrieb Romane und Erzählungen mit scharfer satirischer und zeitkritischer Tendenz, u. a. 'Gilgi, eine von uns', 'Das kunstseidene Mädchen' und 'Das Mädchen, mit dem die Kinder nicht verkehren durften'.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.11.2017

16. Eine, die gegen Nazis klagte

Man muss die deutsche Literatur verklagen. Denn sie sagt Thomas Mann und Joseph Roth und Bertolt Brecht, wenn sie Exilschriftsteller sagt. Wo aber bleibt der Name Irmgard Keun?

Als die Welt langsam bricht, fängt sie zu schreiben an. 1931 erscheint "Gilgi, eine von uns" und 1932 "Das kunstseidene Mädchen". Sie ist eine Sensation. Zu kurz. Denn dann kommen die Nazis, verbrennen, verbieten ihre Bücher. Und was macht Irmgard Keun? Sie klagt auf Schadenersatz. 1935 klagt sie im Ernst gegen die Nazis. Es gibt kein Wort in keiner Sprache, das ihren Brief ans Landgericht Berlin beschreibt und trifft. Keun wird verhaftet und verhört.

Ihr Vater kauft sie frei. 1936 flieht sie nach Belgien, reist, schreibt und schläft mit Joseph Roth. Immer mit Alkohol, er macht Roth tot. Und ein Jahr später stirbt Irmgard Keun, was ein Betrug ist. Sie täuscht ihren Selbstmord vor, um 1940 zurückzugehen nach Deutschland, dort illegal zu leben.

In Nachkriegsjahren stirbt sie zum zweiten Mal, jetzt literarisch, keiner will ihre Bücher lesen. Warum? Wahrscheinlich, weil sie die Deutschen zu scharf beobachtet, zu gut getroffen hatte. In ihrem Roman "Nach Mitternacht" schreibt sie schon 1936 über berauschte Nazis und berauschte Spießer, die mitgelaufen sind mit Nazis, und über Hitler, schreibt klar und hellsichtig: "Und langsam fuhr ein Auto vorbei, darin stand der Führer wie Prinz Karneval im Karnevalszug. Aber er war nicht so lustig und fröhlich wie der Prinz Karneval und warf auch keine Bonbons und Sträußchen, sondern hob nur eine leere Hand."

Nachdem dieses Wir-wussten-nichts der Alten zertrümmert worden war von ihren Kindern, wird Keun wiederentdeckt, wiedergelesen. Es sind die Siebziger. Sie schreibt einen neuen Roman, das erzählt sie in Interviews, dann stirbt sie, diesmal wirklich. Das Buch, das sie versprach, hat sie nicht mehr geschrieben, nur einen Titel hinterlassen: "Kein Anschluss unter dieser Nummer".

Muss man das alles wissen? Keine Ahnung. Sehr sicher muss man ihre Bücher lesen und Briefe und Feuilletons. Jetzt ist ihr Werk erschienen, in drei Bänden, mit Kommentaren, und alles chronologisch. Und während man es liest, ist man beleidigt von der deutschen Literatur, da es keinen Sinn macht, dass Irmgard Keun noch immer von Männernamen verdeckt wird.

Denn sie schrieb schneller, klarer, in einer Sprache, die selbst im Jetzt ganz neu klingt. Keine gedunsenen und vollgestellten Sätze, wie die von Joseph Roth, kein neureicher sprachlicher Exhibitionismus, wie der von Thomas Mann, keine Posen des Pseudo-Proletarischen, wie die von Bertolt Brecht. Keuns Worte, Sätze und Gedanken sind ausgeleuchtet, scharf: "Ich will so ein Glanz werden, der oben ist. Mit weißem Auto und Badewasser, das nach Parfüm riecht, und alles wie Paris." Oder: "Ich will schreiben wie Film, denn so ist mein Leben und wird noch mehr so sein." Das alles will Doris, sie ist "Das kunstseidene Mädchen" Irmgard Keuns, die auch einen anderen Ton kann, der trotzdem immer Keun-Ton ist. Gerti zum Bespiel liebt in "Nach Mitternacht" "gegen Gesetze" einen Juden, und Keun erzählt die Liebe so: "Sie leben nur und machen zittrige Luft und überlegen nicht, was aus ihnen werden soll. Gerti denkt, der liebe Gott wird schon helfen, weil sie so schön ist, und der liebe Gott ist männlich." Zu viele Frauen und zu viel Unterhaltung, so schimpften Kritiker über die Romane Irmgard Keuns. Doch sie sahen nicht, dass die vielen Frauen Keuns die Zeit, das Land viel deutlicher erkannten, als ihre Kritiker es taten. "Ich habe mich schon auf der Schule geschämt, wenn Deutschland, Deutschland über alles gesungen wurde - so ein widerwärtiges Lied - so fett zu sprechen, so fett zu denken", so ärgerte sich Gilgi in Keuns Debüt, das Kurt Tucholsky mittelgut fand, am Ende aber vielversprechend. "Sieh mal an!", schrieb er ganz aufgeblasen. "Wenn die noch arbeitet, reist, eine große Liebe hinter sich und eine mittlere bei sich hat -: aus dieser Frau kann einmal etwas werden." Tucholsky irrte sich natürlich, aus Irmgard Keun ist nicht "etwas" geworden, aus Irmgard Keun wurde eine große Schriftstellerin, die größte aus der dunkelsten deutschen Zeit. Und ihr gesamtes Werk ist jetzt der Schadensersatz, den die Literatur der Welt für zu viele fahrlässige Jahre schuldete.

Anna Prizkau

Irmgard Keun: "Das Werk". Herausgegeben im Auftrag der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Wüstenrot-Stiftung. Wallstein, 2044 Seiten in drei Bänden, 39 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.12.2017

Ein Glanz
Mit den Romanen „Gilgi, eine von uns“ und „Das kunstseidene Mädchen“ wurde Irmgard Keun in den letzten Jahren der Weimarer Republik berühmt.
Nun ist endlich eine Gesamtausgabe ihres Werkes erschienen, mit den großen Romanen der Exil-Zeit und den Glossen aus Nachkriegsdeutschland
VON JENS BISKY
Im April 1932 behandelte Der Querschnitt das Thema „Junge Mädchen heute“. Das Phänomen trieb damals viele um. Das Selbstbewusstsein der jungen Mädchen, ihre urbane Amoralität, ihr Verhältnis zu Familie und Liebesromantik bot Stoff für Filme, Romane, Porträts. Die Physiognomie der „neuen Frau“ zu erkunden, war kein Organ besser geeignet als Der Querschnitt, das vom Galeristen Alfred Flechtheim begründete Magazin der aktuellen Ewigkeitswerte, in dem Künstler, Literaten, Journalisten, Fotografen gemeinsam das Lebensgefühl jener Zwanzigerjahre in Szene setzten. Stilsicher trat das Modische, der aktuell ewige Augenblick ins Leben.
Im Junge-Mädchen-Heft 1932 stand zwischen einer Satire auf den Backfisch und der ikonischen Fotografie „Kameraden“ von George Hoyningen-Huene ein kurzer Text Irmgard Keuns zum „System des Männerfangs“. Drei Regeln wurden vorgegeben, die Anwendung im Fall von Schauspielern, Malern, Musikern, Ärzten, Kaufleuten, Beamten exemplarisch erläutert, als ließe sich das Männerfangen erlernen wie Schreibmaschineschreiben. Man müsse, erstens, „der Eitelkeit des Mannes Futter geben“, „Spiegelbild seines jeweiligen Wunsches“ werden, „ihm zuhören“. Der Mann sei, zweitens, zu „behandeln als Mann seines Berufs“. Entscheidend aber bleibe, drittens, „selbst nicht verliebt sein, denn dann macht man sicher alles falsch“.
Dank der Akademie für Sprache und Dichtung und der Wüstenrot Stiftung ist nun zum ersten Mal das Gesamtwerk Irmgard Keuns in einer Ausgabe erschienen. Das „System des Männerfangs“ steht darin, chronologisch richtig, zwischen den beiden sehr erfolgreichen Romanen, „Gilgi, eine von uns“ (1931) und „Das kunstseidene Mädchen“ (1932), die Keuns frühen Ruhm begründeten. Der kleine Text für den Querschnitt liest sich wie ein Seitenstück zu beiden Romanen. Zwar fehlt ihm das Melodramatische Gilgis, aber Keuns Bemerkungen über die Annäherung an Männer künstlerischer oder bürgerlicher Berufe sind auch Skizzen möglicher Melodramen des Alltags. Vom Schriftsteller, sagt Keun, lasse man sich vorlesen: „Man schlafe nicht ein. Man sei zu erschüttert, um zu sprechen, denn es gibt keine Worte, die genügen. Man kritisiere mit einer Ehrfurcht, als wenn man den Faust verbesserte.“
Ob derlei Tipps dem kunstseidenen Mädchen, der entlaufenen Sekretärin Doris, geholfen hätten, „ein Glanz“ zu werden, es in Berlin zu etwas zu bringen? Keun spielte gern mit Rollen, auch mit der Bereitschaft des Publikums, sie und ihre Figuren zu verwechseln.
„Eine schreibende Frau mit Humor, sieh mal an!“, so begrüßte bekanntlich Kurt Tucholsky die neue Stimme, eines der letzten literarischen Großereignisse der Weimarer Republik. In der Tat setzte Keun den Witz als Agenten der Vernunft, als Mittel zu durchschauen und zu erhellen, auf neue Weise ein. Aber man lasse sich von der Beiläufigkeit nicht täuschen, beide Romane zeigen Machtverhältnisse, Abhängigkeiten, Hilflosigkeit derer, die ihr kleines Leben so gern fest in der Hand hätten.
Die Handlung kommt in Gang, als Gilgi wie Doris sich Zudringlichkeiten ihrer Chefs erwehren müssen. Und dieser Ton, nach dem man süchtig werden kann, verdankt sich, man kann es im ausführlichen, materialreichen Kommentar nachlesen, weniger dem Leben als literarischen Techniken, der Collage, der Imitation, dem „Schreiben wie Film“, wie es im „Kunstseidenen Mädchen“ heißt.
Ende 1932 war Irmgard Keun, 1905 in Charlottenburg geboren, ein Glanz, ein Star. Wenige Monate später, im Frühjahr 1933 steht ihr Name auf Schwarzen Listen, ihre Bücher werden beschlagnahmt. Sie verfasst Feuilletons, „Geldgeschichten“, „neckische Scheisse“, sagt sie selbst. Die Herausgeber folgen ihr in diesem Urteil nicht, sie rekonstruieren die zeithistorischen Bezüge. So gelesen wird etwa der „Kleine Dank an einen bösen Traum“, Berliner Lokal-Anzeiger, 1934, zum Spiegel ihrer Lage: „ … alles ist gespensterhaft leer, nirgends sind Menschen –, ich muss mich in ein Zimmer retten und die Tür hinter mir zumachen. Aber immer, wenn ich an eine offene Tür komme, wird der Rahmen ganz niedrig, mein Kopf stößt gegen eine Wand, und ich kann mich nicht bücken.“ Keun wehrt sich, klagt nach der Beschlagnahme ihrer Bücher auf Schadenersatz. Die Klage wird ebenso zurückgewiesen wie ihr Antrag auf Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer, der angehören musste, wer veröffentlichen wollte. Die Gestapo holt sie zu Verhören.
Im Mai 1936 geht sie nach Ostende in die Emigration. Vom Leben in Nazi-Deutschland erzählt ihr Roman „Nach Mitternacht“, 1937 im Querido-Verlag, Amsterdam, erschienen. Er wird ein Welterfolg der literarischen Emigration, auch weil sich die Gegenwart hier nicht in historischen Sujets spiegelt, sondern in zwei Tagen im Frankfurt am Main des Jahres 1936. Hitler besucht die Stadt, die Erzählerin Sanna verfolgt den Auftritt auf dem Opernplatz gemeinsam mit einer Freundin vom Balkon eines Cafés: „Und langsam fuhr ein Auto vorbei, darin stand der Führer wie der Prinz Karneval im Karnevalszug.“ Er hebt die leere Hand, ein „hellblaues Kügelchen“ rollt dem Auto entgegen, es ist Bertchen, fünfjährig, und nach dem Willen ihrer Eltern zur Reihendurchbrecherin ernannt, „denn oft wünscht der Führer, mit Kindern photographiert zu werden. Aber diesmal hatte er keine Lust scheinbar, Bertchen stand als einsamer kleiner Punkt mit einem riesigen Blumenstrauß“.
Meisterinnenhaft verknüpft Irmgard Keun Lebensläufe, Politisches und menschliche Bosheit, Feigheit, Illusionen, Geschwätz, Wichtigtuerei zwecks Gewissensberuhigung. Sie folgt Einzelnen und führt sie dann zu großen Tableaus zusammen, etwa beim Bier nach der gescheiterten Blumenübergabe auf dem Opernplatz: „Das Lokal wurde immer voller, nach Aufregungen wird von den Leuten ja immer gern Bier getrunken.“ Und dann rollt ein Geschehen ab, das man, Keun lesend, als Filmsequenz im Stil von „Casablanca“ vor dem inneren Auge sieht: Bertchen tollt herum und sagt auf Drängen des Vaters das Gedicht auf, das dieser für die Reihendurchbrecherin schrieb, „Ich bin ein deutsches Mägdelein …“. Das Mädchen ist krank nach Tagen der Dressur für das Ereignis, es ist aufgeregt unter den Trinkenden, es will noch einmal den Beifall, noch einmal das Bravo und fängt noch einmal an, das Gedicht in der Bierkneipe aufzusagen, den schweren Blumenstrauß in den Händen: „Auf einmal liegt der große weiße Fliederstrauß auf dem Tisch, Biergläser fallen um, der Flieder schwimmt in Schnaps und Bier. Auf dem Strauß liegt Bertchen wie auf einem Bett …“. Die Fünfjährige ist tot.
Nachdem die Wehrmacht die Niederlande besetzt hatte, tauchte Irmgard Keun unter. Sie ging nach Deutschland zurück und überlebte dort illegal. „Ich kann überhaupt nicht beschreiben, wie grau und trostlos und schauerlich ich Deutschland fand“, sagte sie 1946 in einer Sendung des NWDR. 1950 erschien „Ferdinand, der Mann mit dem freundlichen Herzen“, die Schilderung eines Nicht-Ankommens, einer provisorischen Existenz, einer Schreibkrise im Köln der Nachkriegszeit. Es wurde ihr letzter Roman, aber sie verfasste wieder Geschichten und Glossen. Der Literaturbetrieb sortierte sie als Humoristin ein. Ein gemeinsames Buchprojekt mit Heinrich Böll fand keinen Verleger und sie, scheint es, fand keinen Draht zur neuen deutschen Wirklichkeit.
„Ein Herr spricht an“, heißt ein später Keun-Text, den die Westdeutsche Allgemeine 1958 druckte. Rasch kommt sie von Gewohnheitsansprechern und Ansprechformeln zur Überlegung, ob eine Dame einen Herrn ansprechen dürfe. „Zweifellos gehört ein gewisser Takt dazu, einen wohlbehüteten und unerfahrenen Fünfziger zu einem Stückchen Obsttorte in die Konditorei einzuladen. Vor allem muß man dem Herrn das Gefühl geben, daß man nicht schlecht von ihm denkt und ihn nicht für leichtsinnig hält, wenn er die Einladung annimmt.“ Sie spielt weiter mit Rollen, mit Klischees, aber das Schnoddrige ist fort, der Normverstoß wird konventionell. Wie ihre frühen Romane in den Siebzigern wieder entdeckt wurden, hat sie noch erlebt; inzwischen gehören auch ihre Romane aus dem Exil zum Kanon.
Das Ereignis dieser überfälligen Ausgabe ist ihre Prosa. In jedem der drei Bände entfaltet Keuns Sprache Witz und Glanz und bestätigt damit, was sie 1937 einem Freund schrieb: „Gott verzeih mir die Sünde – aber ich kann wirklich schreiben“.
Irmgard Keun: Das Werk. Hrsg. im Auftrag der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Wüstenrot Stiftung von Heinrich Detering und Beate Kennedy. Mit einem Essay von Ursula Krechel. Wallstein Verlag, Göttingen 2017. Drei Bände, zus. 2044 Seiten, 39 Euro.
Die wichtigste Regel: „Selbst
nicht verliebt sein, denn dann
macht man sicher alles falsch.“
„ … mein Kopf stößt
gegen eine Wand, und ich kann
mich nicht bücken.“
Der Literaturbetrieb der
Fünfziger- und Sechzigerjahre
sortierte sie als Humoristin ein
Irmgard Keun (1905 – 1982) in ihrer Kölner Wohnung, 1955.
Foto: Peter Fischer, Historisches Archiv der Stadt Köln
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»unglaublich modern, humorvoll, lustig und großartig« (Volker Weidermann, Das literarische Quartett, 08.12.2017) »Die Zeit ist reif für eine abermalige Beschäftigung mit der wohl originellsten und produktivsten deutschen Schriftstellerin der dreißiger Jahre« (Thomas Karlauf, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.12.2017) »Die Ausgabe lässt editorisch keine Wünsche offen und lädt dazu ein, eine hochbegabte und engagierte Autorin neu zu entdecken.« (Manfred Papst, NZZ am Sonntag, 31.08.2017) »Man macht sich mit dieser Werkausgabe ein kleines großes Geschenk.« (Heribert Prantl, Süddeutsche Zeitung 02./03.12.2017) »die aufregendste und witzigste Autorin der Weimarer Republik.« (Carolin Würfel, ZEIT Online, 06.07.2018) »Diese Werkausgabe könnte eine neue Renaissance einläuten.« (Stefan Berkholz, WDR 1 Mosaik, 21.09.2017) »Eine starke Frau. Mit all ihren Schwächen.« (Philipp Haibach, Die Welt, 07.10.2017) »eine große Schriftstellerin, die größte aus der dunkelsten deutschen Zeit« (Anna Pritzkau, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 26.11.2017) »In jedem der drei Bände entfaltet Keuns Sprache Witz und Glanz« (Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung, 16./17.12.2017) »Eine vorzügliche Ausgabe gibt erneut die Gelegenheit, das Werk von Irmgard Keun zu entdecken.« (Wilhelm von Sternburg, Frankfurter Rundschau, 18.04.2018) »Was für ein herrliches Geschenk ist das - ein Geschenk für Leser!« (RP Online, 23.10.2017) »wenn Sie darin blättern und lesen, (...) entdecken (Sie) eine wirklich große Autorin« (Klaus Schöffling, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 08.10.2017) »Man ist entzückt, gerührt, verdutzt und gebannt. Man macht sich mit dieser Werkausgabe ein kleines großes Geschenk.« (Heribert Prantl, Süddeutsche Zeitung, 04.12.2017) »großartige Gesamtausgabe« (Niklas Maak, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 26.11.2017) »es bricht einem fast das Herz, dass diese Frau die ihr gebührende Hochachtung nie selbst erfahren durfte« (Bettina Baltschev, Deutschlandfunk Kultur, 02.12.2017) »jetzt kann jeder die tausend literarischen Facetten Irmgard Keuns wieder- und neuentdecken« (Alexander Solloch, NDR Kultur, 24.11.2017) »Begleitet und abgerundet wird diese Werkausgabe vom sorgfältig erstellten, äußerst umgangreichen, dennoch spannend zu lesenden Kommentar« (Monika Vasik, fixpoetry.com, 04.12.2017) »eine würdige Erinnerung an die Schriftstellerin« (Kölner Stadt-Anzeiger, 01.12.2017) »Viele Funde, neue Abenteuer, eine Jahrhundertreise: klug ediert und von Ursula Krechel essayistisch begleitet.« (Peter von Becker, Der Tagesspiegel, 10.12.2018) »Zeit, diese originelle Autorin neu und nun auch gründlich zu entdecken.« (Klaus Bellin, neues deutschland, 16.12.2017) »Eine hervorragende Werkausgabe würdigt ihr Schaffen.« (Bernadette Conrad, Wiener Zeitung, 27.01.2018) »mehr als nur eine Wiederentdeckung« (Wolf Scheller, Augsburger Allgemeine, 03.02.2018) »großartige Zeugnisse deutscher Geschichte und Literatur« (Anne Gramm, Kieler Nachrichten, 07.02.2018) »ein beredtes Zeugnis einer ungeheuer wachen, eigensinnig lebensnahen Zeitgenossenschaft« (Mannheimer Morgen, 29.11.2017) »Lohnende Wiederentdeckung« (Wilfried Mommert, Eßlinger Zeitung, 03./04.02.2018) »Keun zu lesen - das bringt subtiles und anregendes Lektürevergnügen.« (Wolfgang Albrecht, Informationsmittel (IFB) 25 (2017), 4[04]) »Wer sich die Zeit nimmt, in die Welt der Irmgard Keun einzutauchen, wird reich belohnt.« (Liliane Studer, Virginia, Frühjahr 2018) »Die Keun-Werkausgabe ist ein Quell von Witz und Intellekt (...) eine herausgeberische Glanzleistung in drei Bänden.« (Harald Jähner, Berliner Zeitung, 24.05.2018) »ein atemnehmendes, überraschend modernes Lesevergnügen, das einen in den Bann zieht und anrührt« (Arsprototo, 2/2018)…mehr