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Davidson Blacks Universitätsroman beruht auf wahren Begebenheiten.Der Frankfurter Student der Zahnmedizin Adrian Palmström beginnt kurz nach der Jahrtausendwende eine externe Doktorarbeit am Franz Weidenreich-Institut für Anthropologie.Sehr bald fällt ihm das extravagante und wissenschaftlich fragwürdige Verhalten des dortigen Chefs, Prof. Dr. Dr. Fritsch von Blücher, auf, der erst seit Kurzem im Besitz eines zweiten Doktortitels ist.Palmström kommen Zweifel, ob es beim Erwerb dieses Titels beziehungsweise der hierfür vorgelegten Erstbeschreibung eines fossilen Halbaffen mit rechten Dingen…mehr

Produktbeschreibung
Davidson Blacks Universitätsroman beruht auf wahren Begebenheiten.Der Frankfurter Student der Zahnmedizin Adrian Palmström beginnt kurz nach der Jahrtausendwende eine externe Doktorarbeit am Franz Weidenreich-Institut für Anthropologie.Sehr bald fällt ihm das extravagante und wissenschaftlich fragwürdige Verhalten des dortigen Chefs, Prof. Dr. Dr. Fritsch von Blücher, auf, der erst seit Kurzem im Besitz eines zweiten Doktortitels ist.Palmström kommen Zweifel, ob es beim Erwerb dieses Titels beziehungsweise der hierfür vorgelegten Erstbeschreibung eines fossilen Halbaffen mit rechten Dingen zuging, zumal ihm von einem Institutsmitarbeiter und einem Gaststudenten entsprechende Vorbehalte übermittelt werden.Während er immer tiefer in ein undurchsichtiges Geflecht aus akademischen Seilschaften, Betrügereien, Fälschungen und Feindschaften eindringt, merkt er nicht, wie er seine eigene, bislang makellose Laufbahn zu untergraben beginnt ...
Autorenporträt
Der Autor möchte unerkannt bleiben und veröffentlicht den Roman "Schädelfall" unter dem Pseudonym Davidson Black. Der Autor durchschritt noch vor den Verheerungen der Bologna-Reformen und des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes sämtliche Abgründe des Biologie-Studiums. Seinen Debütroman "Schädelfall" widmet er den Aktivisten des NGAWiss (Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.08.2018

Der Schädel-Schwindler
Ein Biologe hat den Frankfurter Anthropologie-Skandal zu einem Roman verarbeitet

zos. FRANKFURT. Den ersten Satz seines Buches habe er als Student wirklich genauso gehört, sagt der Mann, der sich Davidson Black nennt. Sein Roman beginnt mit den wichtigtuerischen Worten eines Herrn Anton August Adalbert Fritsch von Blücher: "Wer ich bin? Ich bin der C4-Professor der Anthropologie und Humangenetik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main!"

Wie sein fiktiver Held, der Doktorand Adrian Palmström, hat Black nach eigenem Bekunden die affektierte Ansage des Institutschefs aus dessen Büro schallen hören. Die pompöse Lebensfassade dieses angeblich adligen Gelehrten mit sage und schreibe neun Doktorvätern sollte bald darauf in sich zusammenstürzen: Der Anthropologieprofessor Reiner P., der seit 1973 unbehelligt in Frankfurt gelehrt hatte, wurde als notorischer Hochstapler und Fälscher enttarnt.

Eine Kommission der Universität stellte 2005 fest, dass er 30 Jahre lang Forschungsergebnisse manipuliert hatte. 2009 verurteilte ihn das Frankfurter Landgericht unter anderem wegen Unterschlagung und Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz zu 18 Monaten Haft auf Bewährung: P. hatte versucht, eine Sammlung von Affenschädeln zu verkaufen, die ihm nicht gehörte. In dem Prozess ging es darum, eine begrenzte Zahl gut belegter Vorwürfe zu bewerten. Viele Fragen zur Vita dieses Professor Seltsam der deutschen Anthropologie blieben offen: Am Ende war noch nicht einmal klar, ob der Mann überhaupt Abitur hatte.

Auch Davidson Black löst in seinem Buch die Rätsel um Reiner P. nicht, und er hat es auch gar nicht versucht, wie er sagt. Der Autor, der in der Biomedizinbranche arbeitet und aus Sorge vor Nachteilen im Beruf unter Pseudonym schreibt, hat mit großteils erfundenem Personal den Wissenschaftsskandal nacherzählt, dessen Aufdeckung er als Biologiestudent miterlebt hatte.

In dem Buch beginnt Jung-Zahnarzt Palmström als Gastforscher seine Dissertation im Institut des Herrn Fritsch von Blücher. Erst wundert er sich über dessen Allüren, dann über die fadenscheinige Doktorarbeit des Professors, in welcher dieser eine vermeintlich neue Halbaffenart beschreibt - anhand eines Schädels, dessen Herkunftsgeschichte er frei erfunden hat.

Wer den wahren Fall nicht im Detail kennt, wird sich beim Lesen von Blacks Roman immer wieder fragen, was sich wirklich ereignet hat und was der Phantasie des Verfassers entsprang. Warum hat er kein Sachbuch über die Affäre geschrieben? Es wäre sicher eine spannendere Lektüre geworden als der etwas aus- und abschweifende Wissenschaftskrimi, den der Autor nun vorgelegt hat. Black sagt, für eine umfassende, gerichtsfeste Tatsachenrecherche hätten ihm die Mittel gefehlt. Ihn würde es freuen, wenn sich ein Wissenschaftshistoriker daran versuchen würde. In der Tat: Aus diesem Stoff könnte eine Dissertation entstehen, die nicht nur der Doktorvater mit Interesse liest.

Davidson Black: "Schädelfall. Ein Frankfurter Universitäts-Skandal", Verlag Mainbook, 240 Seiten, 7,99 Euro

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