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Mit Filip erzählt Leopold Tyrmand die abenteuerliche, autobiographische Geschichte eines jungen polnischen Juden, der 1943 im mondänen Frankfurter Parkhotel als Kellner anheuert - in der Hoffnung, den Krieg mit gefälschten Papieren im Auge des Orkans zu überleben. Ein rasanter Schelmenroman mit verblüffend historischer Perspektive.

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Produktbeschreibung
Mit Filip erzählt Leopold Tyrmand die abenteuerliche, autobiographische Geschichte eines jungen polnischen Juden, der 1943 im mondänen Frankfurter Parkhotel als Kellner anheuert - in der Hoffnung, den Krieg mit gefälschten Papieren im Auge des Orkans zu überleben. Ein rasanter Schelmenroman mit verblüffend historischer Perspektive.

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Autorenporträt
Leopold Tyrmand, geb. 1920 in Warschau, gest. 1985 in Fort Myres, Florida, wuchs in einer assimilierten jüdischen Familie auf. Nach einem einjährigen Architekturstudium in Paris arbeitete er als Feuilletonist und Sportreporter in Warschau. 1939 floh er nach Wilna, wo er sich dem Widerstand anschloss. Zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, gelang ihm die Flucht. Mit gefälschten Papieren meldete er sich 1942 freiwillig zum "Arbeitseinsatz im Reich". Zunächst als Dolmetscher für Eisenbahnertrupps im Rhein-Main-Gebiet eingesetzt, fand er 1943 Anstellung als Kellner im exklusiven Parkhotel am Wiesenhüttenplatz in Frankfurt/Main. Bei Kriegsende in Skandinavien interniert, kehrte er 1946 nach Warschau zurück, wo er wieder als Journalist arbeitete und den ersten Jazz-Club Polens gründete. Wegen Kritik am sowjetischen Regime verlor er seinen Redakteursposten, ab 1965 wurde er, inzwischen erfolgreicher Autor von u. a. "Tagebuch 1954" und "Der Böse", nicht mehr verlegt. Er ging nach Amerika, wo er 1985 starb. Peter Oliver Loew übersetzt seit fast dreißig Jahren aus dem Polnischen, darunter mehr als zwanzig wissenschaftliche Monographien und Sachbücher. Der Historiker ist seit 2019 Direktor des Deutschen Polen-Instituts in Darmstadt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Matthias Alexander empfiehlt dringend die Lektüre von Leopold Tyrmands Roman von 1960. Dass der Text so lange auf eine deutsche Fassung warten musste, kann sich Alexander kaum erklären, derart stark findet er die Geschichte einer Selbstbehauptung über einen polnischen Widerstandskämpfer im Frankfurt des Jahres 1943. Wie der in ständiger Angst vor der Entdeckung durch die Nationalsozialisten lebende Protagonist sich als Kellner und Bibliothekar durchschlägt, kleine Siege gegen die Herrschenden verbucht und immer wieder auch das sommerliche Leben in Kneipen, Kinos und Bädern genießt, schildert der Autor laut Alexander lebensprall, mitreißend und mit Komik. Die Ambivalenz der Figuren scheint Alexander anschlussfähig an die Gegenwart, und das Bild des damaligen Frankfurt findet er stimmig.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.06.2021

Weltkrieg im Foyer
Der polnische Jude Leopold Tyrmand überlebte als Kellner getarnt in einem
Frankfurter Luxushotel. Sein Roman „Filip“ erscheint erst jetzt auf Deutsch
VON MORITZ BAUMSTIEGER
Der Lebenslauf von Leopold Tyrmand ist so schillernd und rasant, dass es ein Rätsel ist, warum man in Deutschland bislang kaum von diesem Mann gehört hat. 1920 wurde er in Warschau in eine assimilierte jüdische Familie geboren, nach Studienanfang in Paris und einer kurzen Zeit beim polnischen Widerstand geriet er in Gefangenschaft bei den Sowjets, konnte aber fliehen – und setzte sich ausgerechnet nach Nazi-Deutschland ab, mit gefälschten Papieren zum freiwilligen Arbeitseinsatz.
Gegen Kriegsende versuchte er dann, als Matrose auf einem Schiff nach Skandinavien zu gelangen, wurde wieder festgenommen, als er sich davonzustehlen versuchte. Aber er überlebte die Kriegszeit – im Gegensatz zu seinem Vater, der im KZ Majdanek ermordet wurde. In der Nachkriegszeit wurde Tyrmand Korrespondent, Bestseller-Autor, dandyhafter Gründer von Polens erstem Jazzclub und guter Bekannter von Marcel Reich-Ranicki, mit dem er sich etwa beim Skifahren in der Hohen Tatra ablichten ließ.
Das alles kam bei vielen jungen Menschen in Polen hervorragend an, bei den kommunistischen Herrschern weniger. Zensur und Publikationsverbote waren die Folge für den Mann, den Polens Staatssicherheit in ihren Akten einmal als „Idol der Jugend“ bezeichnete. Tyrmand floh abermals, dieses Mal mit echten Papieren und in die USA, wo er 1985 in Florida starb.
Einen Roman über Tyrmands Leben muss niemand schreiben, das hat er schon selbst getan – immer wieder verwendete er Autobiografisches in seinen Büchern. Ein paar von ihnen, in denen Kritisches über das Sowjetsystem stand, wurden bereits vor Jahrzehnten ins Deutsche übersetzt. Für seinen Roman „Filip“, in dem Tyrmand die wohl verwunderlichste Episode seines Lebens verarbeitete, interessierte sich hierzulande bislang jedoch niemand – obwohl er die Deutschen weit stärker betrifft. „Filip“ wird vom Verlag als Schelmenroman angepriesen, tatsächlich ist es die Geschichte einer Selbstbehauptung. „Siege liegen in der Kraft des Menschen“, davon ist der 23-jährige Filip Vincel überzeugt, auch Siege über das Niederträchtige und das Unlösbare. Wie der Autor selbst ist die Romanfigur ein ehemaliger Architekturstudent, jüdisch, Pole, wie der Autor selbst gelangt sie zu der Überzeugung, dass es im „Auge eines Orkans“ immer am ruhigsten ist. Also gibt sich Filip als in Warschau geborener Franzose aus, die beim Studium in Paris erworbenen Sprachkenntnisse reichen dafür locker.
Das Auge des Orkans, das ist im Roman wie in Tyrmands echter Geschichte das Parkhotel in Frankfurt am Main, ein vornehmes Haus, das in der kriegsbedingten Mangelwirtschaft des Jahres 1943 die noble Fassade zu wahren versucht. Ein geschickter Patissier zaubert aus Stärke und Geschmacksersatzstoffen Desserts, die zumindest raffiniert aussehen, aber nicht immer so schmecken. Eine internationale Kellner-Brigade – die deutsche Stammbelegschaft kämpft an fernen Fronten – poliert ihre ausgelatschten Halbschuhe auf Hochglanz und bürstet abends die dünner werdenden Fräcke aus.
Dass sich mit der Frankfurter Verlagsanstalt nun ein am Handlungsort ansässiges Haus für den Roman interessierte und es endlich übersetzen ließ, ist nur logisch; Als der Verleger Joachim Unseld 2019 von diesem wunderlichen Buch erfuhr, bemühte er sich schnell um die Rechte. Warum es aber mehr als sechs Jahrzehnte dauerte, bis das Werk nach Deutschland fand, ist kaum erklärlich: Der Blick eines Außenseiters zeigt den großstädtischen Alltag im Zweiten Weltkrieg auf bisher kaum gekannte Weise – und Filip Vincels Selbstbehauptung gerät an vielen Stellen ziemlich komisch.
Die Kellner versuchen, kleine Siege über die verhassten Parteibonzen und Offiziere, Gauleitergattinen und Industriellen zu erringen, die im Parkhotel absteigen. Sie spucken in Kaffees, zwacken den Gästen zu viel von den wegen der allgemeinen Rationierung wertvollen Lebensmittelkarten ab und dem Arbeitgeber so häufig es geht eine Flasche raren Moselweins. „Es ist somit ganz selbstverständlich, dass ich ihnen die Finger in die Suppe stecken musste und mich freute, wenn die Finger gerade schmutzig waren“, beschreibt der Protagonist seine Form von Widerstand, „das verlangte meine Würde von mir, meine Ehre, meine Menschlichkeit.“ Während die Alliierten den Krieg gegen die Nazis im Großen führen – in „Filip“ vor allem aus der Luft, der Titelheld jubiliert über jedes Bombengeschwader, das seine Fracht über Koblenz, Mainz oder Offenbach abwirft –, führen ihn die Kellner aus Holland, Italien und auch der vermeintliche Franzose im ganz Kleinen und am Boden.
Dass er da eine ziemlich gewagte Wette eingegangen ist, weiß Filip. „Ich war mir der Unermesslichkeit der Scheiße, in der ich steckte, mehr als bewusst, und das erschien mir wundervoll“, bilanziert er einmal nach dem Aufwachen. Tyrmands Held neigt nicht nur zu beständiger Selbstbeschau, vor allem analysiert er die Feinde, unter denen er nun lebt, mit fast schon ethnologischem Interesse.
Die Gestapo-Leute und Soldaten auf Heimaturlaub, die Schwarzmarktschieber in den Zuhälterkneipen, die Ladenbesitzer, die mit Pappmaché-Attrappen in den Schaufenstern über den immer drastischer werdenden Mangel hinwegzutäuschen versuchen. Als falscher Franzose kann sich Filip in fast jedem Milieu bewegen, ohne groß aufzufallen – misstrauisch beäugt wird seine Anwesenheit eigentlich nur von den Besuchern des Strandbades Mosler am Main, in dem die Kellner ihre Freizeit vertändeln, aufreizend braun gebrannt posierend in engen Badehosen.
Tyrmands Filip ist trotz allem, was um ihn herum passiert, ein junger Mensch. Der sich für Kino und Musik interessiert, für Mode und Marken, der einem heiteren Materialismus zuneigt, wann immer es der Mangel erlaubt. Darin und auch in seinem kontinuierlichen Kreisen um sich selbst und seine Gefühle wirkt er manchmal fast wie eine in die falsche Epoche geratene Figur der Popliteratur.
Filip interessiert sich nicht nur für die Menschen in Frankfurt als Feindbeobachter: Die Gefahr, wegen „Rassenschande“ verhaftet und womöglich getötet zu werden, kann ihn nicht von immer neuen Versuchen abhalten, die angeblich überlegene Moral der Deutschen mittels einiger Affären zu untergraben. Filip feiert auch an dieser Front seine kleinen Siege, zumindest bis er an die Grenzen seiner Abgebrühtheit stößt – und sich verliebt.
Autor wie Romanfigur gelangen
zur Überzeugung, dass es im Auge
des Sturms am ruhigsten ist
Auch Frankfurt am Main wurde im Zweiten Weltkrieg durch Luftangriffe der Alliierten beschädigt, hier der Eiserne Steg und die ebenfalls schwer beschädigte Altstadt um den Römerberg.
Foto: SZ Photo
Leopold Tyrmand:
Filip. Roman. Aus dem Polnischen von Peter Oliver Loew. Frankfurter
Verlagsanstalt, Frankfurt am Main 2021.
632 Seiten, 24 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.12.2021

Eine Stadt, wie sie im Buche steht

Bücher über Frankfurt sind beliebt, und so hat es auch in diesem Jahr wieder eine Reihe von Neuerscheinungen gegeben, die sich mit der Geschichte, der Gegenwart und den vielen Eigenheiten der Stadt befassen. Auf dieser Seite stellen wir einige neue Bände vor. Es sind Bücher, die klüger machen, aber auch unterhalten, lohnende Lektüre für Frankfurt-Kenner und alle, die es werden wollen. Vielleicht finden einige der Werke ja sogar noch den Weg auf den Gabentisch.

Fledermäuse

Ein Buch zum Verschenken. Vorne darf der Schenkende hineinschreiben, dass er mit seinem Lieblingsmenschen gerne einen Ausflug machen möchte, und sagen, wohin es gehen soll, der Vordruck dafür findet sich auf Seite 5. Auf den folgenden gut 200 Seiten wiederum finden sich allerhand Ideen für gemeinsame Unternehmungen, von denen sich manche schon herumgesprochen haben (ein Bier am Yok-Yok-Kiosk), andere weniger (Fledermausführung im Mainäppelhaus). Gut für die Zeit nach der Pandemie, wenn alles wieder möglich ist. mak.

"Unterwegs mit deinen Lieblingsmenschen - Frankfurt", Kerstin Platsch und Annika Tzschätzsch, Emons-Verlag, Köln 2021, 240 Seiten, 16 Euro.

Sinneslust

Trifft dieser Titel überhaupt zu? Beim Apfelwein kann Sehen doch wohl höchstens der Anfang sein. Aber wir wollen mal nicht so sein: Natürlich ist so ein golden schimmerndes Stöffche auch eine Labsal für die Augen, der Blick auf eine traditionelle Holztäfelung oder in die Baumkronen lassen das Rippchen gleich doppelt so gut munden. Laszlo Trankovits hat 111 Orte besprochen, an denen man das hessische Nationalgetränk mit allen Sinnen erleben kann. Darunter sind nicht nur Wirtschaften, sondern auch Museen, Theater, Hofläden, Streuobstwiesen und etliches mehr. trau.

"111 Orte rund um den Äppelwoi, die man gesehen haben muss", Laszlo Trankovits, Emons-Verlag, 240 Seiten, Köln 2021, 16,95 Euro.

Geschichte

Dass dieser Roman, eigentlich ein Augenzeugenbericht, so viele Jahre unentdeckt blieb, ist unbegreiflich. 60 Jahre dauerte es, bis er ins Deutsche übersetzt wurde. In "Filip" erzählt der polnisch-jüdische Schriftsteller Leopold Tyrmand, wie er 1943 ausgerechnet in Frankfurt untertauchte, wie es ihm mit viel Chuzpe gelang, sich als Kellner in einem noblen Hotel mitten in Nazi-Deutschland unentdeckt durchzuschlagen. Tyrmands Buch hat einen enormen Sog, liefert Einblicke in den Alltag einer von der NS-Diktatur geprägten Stadt, in der doch vieles ganz gewohnt weiter seinen Gang ging. ajue.

"Filip", Leopold Tyrmand, Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt 2021, 500 Seiten, 24 Euro.

Gastlichkeit

Am Service entscheidet sich, wie wohl sich jemand in einem Lokal fühlt, mindestens so sehr wie am Essen. Alles in der Hand hat der Wirt, der im guten Falle einer ist, wie ihn die HR-Mitarbeiter Schwarz und Sonnenschein in diesem Buch beschreiben: ein Freund seiner Gäste. Sie geben Persönlichkeiten Raum, von denen manche seit Jahrzehnten die gastronomische Szene in Frankfurt prägen, und auch einigen, die noch nicht so lange dabei sind, aber kaum noch wegzudenken. Und es geht ja ums Genießen: Rezepte sind auch dabei. jv.

"Frankfurter Wirte", Martin Maria Schwarz und Ulrich Sonnenschein, Societäts-Verlag, Frankfurt 2021, 128 Seiten, 20 Euro.

Schokoladenseite

Dieses Buch sollte man allen aushändigen, die nach Frankfurt versetzt worden sind und mit ihrem Schicksal hadern. Sarah Waltinger hat 52 kleine und etwas größere Freizeitvergnügungen zusammengestellt, die die Mainmetropole von ihrer Schokoladenseite zeigen, sie führen zum Hafenpark, ins Stadionbad, die Nidda entlang, in die Nationalbibliothek, in die Klassikstadt. Keine "Geheimtipps", aber eine solide Auswahl. Frankfurter können beim Blick ins Buch prüfen, wie gut sie die schönsten Orte ihrer Stadt kennen. mak.

"52 kleine & große Feierabend-Eskapaden für jedes Wetter

in Frankfurt", Sarah Waltinger, DuMont Reiseverlag,

Ostfildern 2021, 232 Seiten, 16,95 Euro.

Genießer

Frankfurt, eine Stadt des Genusses? Aber ja. Man denke nur an einen Besuch in der Schokoladenwelt von Bitter & Zart an der Braubachstraße. An ein Essen im Restaurant Lafleur im Gesellschaftshaus im Palmengarten. Einen Wochenendeinkauf im Käseladen 34 an der Leipziger Straße. Bernd Buchterkirch und Julia Söhngen haben 101 Genussorte in Frankfurt und Umgebung zusammengestellt, worunter sie allerdings nicht nur Bekanntes und weniger Bekanntes zum Essen und Trinken verstehen, sondern auch allerlei Ausflugstipps vom Ebbelwei-Express bis zur Nerobergbahn in Wiesbaden. mak.

"101 Genussorte in Frankfurt", Bernd Buchterkirch und Julia Söhngen, Societäts-Verlag, Frankfurt 2021, 220 Seiten, 14 Euro.

Elfmeter

Sport ist Mord? Nur für Fitnessmuffel. Sport und Mord hingegen erfreuen Leser, die ihren Regionalkrimi gerne mit einem gewissen Kick zu sich nehmen. Zum dritten Mal kombinieren Ulrich und Dana Müller-Braun unter ihrem gemeinsamen Autorennamen die deutsche Lust am Verbrechen mit der Frankfurter Freude am Fußball der Eintracht. Und weihnachtlich geht es auch noch zu, auch wenn eine brutale Geiselnahme am Stadion den Plot in Gang setzt: Das Buch spielt zwischen dem 23. Dezember um 17.34 Uhr und dem 24. Dezember um 6.11 Uhr. balk.

"Stille Nacht - Eintracht-Frankfurt-Krimi", U. u. D. Müller-Braun,

Societäts-Verlag, Frankfurt 2021, 336 Seiten, 15 Euro.

Jubiläum

Ohne die Pandemie wäre in diesem Jahr im Palmengarten ausgiebig gefeiert worden. Schließlich bereichert der Schaugarten schon seit 150 Jahren die Stadt. Zum Glück gibt es Bücher, und Autorin Sabine Börchers gewährt in diesem großformatigen, opulent mit Fotos bestückten Werk zum Jubiläum einen schönen Einblick in das Wesen des Gartens, der von Beginn an mehr als nur ein Ort war, um exotische Pflanzen zu präsentieren: Bis heute gibt es dort Open-Air-Konzerte, es wird auf dem Weiher gerudert und beim Rosenfest gefeiert, und Eltern treffen sich an einem der Spielplätze. mch.

"Der Palmengarten - Wo Frankfurts grünes Herz schlägt", Sabine Börchers, Societäts-Verlag, Frankfurt 2021, 272 Seiten, 25 Euro.

Zeitzeugenbericht

Der Pole Janusz Garlicki wurde kurz nach Beginn des Warschauer Aufstands 1944 von den Deutschen verschleppt. Er war einer von mehr als 1600 Zwangsarbeitern, die im KZ-Außenlager Katzbach der Adlerwerke im Gallusviertel inhaftiert waren. Jetzt sind seine eindrücklich und lebhaft geschilderten Erinnerungen in der vom Deutschen Polen-Institut geförderten Reihe Polnische Profile auch auf Deutsch erschienen. Die polnische Originalausgabe war schon im Jahr 2010 veröffentlicht worden - fünf Jahre vor dem Tod des späteren Journalisten. rsch.

"Von der Wahrscheinlichkeit zu überleben", Janusz Garlicki, Harrassowitz-Verlag, Wiesbaden 2021, 302 Seiten, 22,90 Euro.

Stadtgrün

Mit Frankfurt wird alles nur Erdenkliche assoziiert. Als Stadt der Parks und des Grüns gilt sie den wenigsten. Dabei hat sie viel zu bieten, wie Nina Gorgus und Lisa Voigt in der Ausstellung "Frankfurter Gartenlust" im Historischen Museum gezeigt haben. Im Buch zur Schau lassen sie Experten über die Entwicklung des öffentlichen Grüns berichten, die mit den Patriziergärten begann, mit dem Beschluss zum Grüngürtel 1991 eine beachtliche Zwischenstation erreicht hat, aber noch lange nicht zu Ende ist. mch.

"Frankfurter Gartenlust", Nina Gorgus und Lisa Voigt (Hrsg.),

Societäts-Verlag, Frankfurt 2021, 383 Seiten, 25 Euro.

Wanderlust

Die schöne alte Idee des Stadtspaziergangs belebt dieses Buch, das Frankfurt in zwölf Wanderungen unterteilt und portionsweise erfahrbar macht. Gut für Wochenenden und unterschiedliche Wetter- und Stimmungslagen. Klar, es geht durch die Neue Altstadt, das Mainufer entlang und auf den Lohrberg, aber klug gelegt auch durch Nordend und Westend sowie Stadtteile mit Charakter wie Rödelheim, Höchst und Fechenheim. Viele Farbfotos, jeweils eine Karte, Angaben zu Länge, Dauer und Anreise mit Bus, Bahn und Auto sowie zu Parkmöglichkeiten, Tipps zum Essen und Trinken. Los geht's. balk.

"Zu Fuß durch Frankfurt - 12 Spaziergänge", Annette Friauf,

Droste-Verlag, Düsseldorf 2021, 168 Seiten, 14,99 Euro.

Vielfalt

Es beginnt mit der Grünen Soße - dann wird es tatsächlich bunt. Und das nicht nur im übertragenen Sinn. Denn dieses Kochbuch, in dem 51 Frankfurter und Frankfurterinnen aus 40 Nationen typische Gerichte ihrer Heimatländer vorstellen, ist nicht nur so international und divers wie die Mainmetropole selbst, es ist auch sehr farbenprächtig. Das macht schon beim Durchblättern Appetit auf so unterschiedliche Rezepte wie das geschmorte Lamm aus Marokko, das Hähnchen in Essigsoße von den Philippinen, die süßen Käsebrötchen aus Kolumbien oder Kochbananen-Eintopf aus Kamerun. bad.

"Frankfurt is(s)t bunt", Über den Tellerrand Frankfurt e. V.,

Henrich Editionen, Frankfurt 2021, 220 Seiten, 25 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Schon sein Leben liest sich wie ein Roman. In Deutschland kennt Leopold Tyrmand kaum jemand. Doch seine Bücher verlangen nach Wiederentdeckung.« Gerhard Gnauck, FAZ 2020

»Er war polnischer Jude, und aus irgendeinem Grund hielt er es für eine gute Idee,
während des Holocausts in Deutschland unterzutauchen - getarnt als französischer Kellner.
Ein unglaubliches Buch!« Andrew Ranicki über Filip, JÜDISCHE ALLGEMEINE