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Der Film erzählt die Geschichte des jungen Damien, der seine Arztkarriere aufgibt, um für die irische Unabhängigkeit zu kämpfen. Er schließt sich den Verbündeten seines Bruders Teddy an, die nach dem irischen Oster-Aufstand 1916 und der international nicht anerkannten irischen Unabhängigkeit gegen die übermächtige britische Krone ins Feld ziehen. Schlecht bewaffnet, aber zahlreich und voller Leidenschaft sehen sie ihre einzige Chance in einem gnadenlosen Guerilla-Krieg gegen die Britische Weltmacht. Doch der zweifelhafte Friedensvertrag, den sie sich mit Waffengewalt erkämpfen, läßt nicht nur…mehr

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Produktbeschreibung
Der Film erzählt die Geschichte des jungen Damien, der seine Arztkarriere aufgibt, um für die irische Unabhängigkeit zu kämpfen. Er schließt sich den Verbündeten seines Bruders Teddy an, die nach dem irischen Oster-Aufstand 1916 und der international nicht anerkannten irischen Unabhängigkeit gegen die übermächtige britische Krone ins Feld ziehen. Schlecht bewaffnet, aber zahlreich und voller Leidenschaft sehen sie ihre einzige Chance in einem gnadenlosen Guerilla-Krieg gegen die Britische Weltmacht. Doch der zweifelhafte Friedensvertrag, den sie sich mit Waffengewalt erkämpfen, läßt nicht nur die Unabhängigkeitsbewegung auseinanderbrechen, auch die Brüdern Damien und Teddy stehen plötzlich auf verschiedenen Seiten. Im nun folgenden Bürgerkrieg stehen sich Damien und Teddy als Todfeinde gegenüber...

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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.05.2006

Die Verwirrung der Gefühle
Es konnte nur besser werden: Lou Ye und Ken Loach im Wettbewerb von Cannes

CANNES, 18. Mai

Auch wenn der erste richtige Wettbewerbsfilm nach dem "Da Vinci Code"-Eröffnungsdesaster außer Konkurrenz die Chance nicht nutzen konnte, einen aus Kontextgründen ganz besonders begeisternden Eindruck zu hinterlassen - "Summer Palace", der vierte Spielfilm des vierzigjährigen Chinesen Lou Ye und einzige asiatische Beitrag im Wettbewerb, nahm sein Publikum wenigstens ernst. Seine Geschichte streckt sich über gut ein Jahrzehnt und führt uns vom dörflichen Leben in Tumen im Nordosten Chinas ins Peking der Studentenaufstände des Jahres 1989, von dort weiter nach Süden bis Shenzhen und dann vorübergehend nach Berlin, bevor er nach China zurückkehrt. Im Mittelpunkt steht die junge Yu Hong (Lei Hao), deren Tagebuch einen Teil der Erzählung bildet. Sie geht zum Studieren nach Peking, verliebt sich unsterblich, muß man sagen, und quält sich und andere mit Zweifeln und Selbsthaß, die sich auch über die mehr als zweistündige Filmlänge nicht ganz erschließen. Es gibt eine ganze Reihe von sehr ermüdenden Abschnitten und eine Folge sich schier endlos hinziehender Bett- und Sexszenen im Düstern. Und für ein nicht-chinesisches Herz erscheinen die Verwirrungen der Gefühle nicht so außergewöhnlich, ihre Konsequenzen hingegen jenseits aller Verhältnismäßigkeit.

Aber: Lou Ye interessiert sich mindestens ebenso wie für seine Figuren für die politischen und gesellschaftlichen Veränderungen, in denen sie leben. Die Zeit der Studentenaufstände, wie er sie uns zeigt, war eine hochromantische Zeit, was das Chaos der Gefühle in seiner Geschichte halbwegs erklärt, China öffnete sich ein wenig in den Achtzigern, und mit der Musik, zu der die Jugendlichen zögernd zu tanzen beginnen, kam die Sehnsucht nach sexueller Freiheit, die sie sich nahmen, der Illusion anhängend, sie seien freier als die Generation zuvor. Diese Generation spielt hier überhaupt keine Rolle, die Jungen brechen auf und kehren nie zurück. Aber sie sind nicht so frei, wie sie glaubten.

"Summer Palace" zeigt in Fernsehbildern, wie der Kommunismus in der Sowjetunion zusammenbricht, wir sehen die Berliner Mauer fallen, Deng Xiaoping Reformen versprechen und Hongkongs Wiedergeburt als Teil Chinas. Und es ist wahrscheinlich der erste chinesische Film, der die Ereignisse auf dem Tiananmen-Platz in einer Mischung aus dokumentarischen Aufnahmen und fiktiven Szenen auf der Leinwand zumindest andeutet, wir hören Schüsse, sehen aber keine Toten, wir werden mitten ins Durcheinander der protestierenden Studenten gezogen, von denen einer für länger als einen Augenblick ein Banner mit der Aufschrift "I love freedom of the press" in die Kamera hält, und spüren Schrecken und Ernüchterung, als die Auseinandersetzungen vorbei sind. Das alles ist harter Tobak für einen chinesischen Film, und so ist es kein Wunder, daß die Zensurbehörde ihren offiziellen Segen zur Festival-Vorführung bisher nicht gegeben hat. Begründet wird das mit der vorgeblich schlechten Qualität der Kopie, die den Zensoren vorliege. Für Lou Ye könnte das bedeuten, daß sein Film nach der ungenehmigten Vorführung im Ausland später in China nicht gezeigt werden darf.

Ken Loach brachte keine Geschichte aus der britischen Unterklasse, auf die wir gehofft hatten, in den Wettbewerb, wo er bereits zum achten Mal einen Film vorstellte, sondern eine Geschichte aus dem irischen Unabhängigkeitskrieg der Jahre 1920 bis 1922. Einen Kostümfilm also, der mit dem Problem kämpft, uns im historischen Gewand auch etwas über die Gegenwart erzählen zu wollen. Loach ist Brite, stellt sich hier aber ganz auf die Seite der irischen Unabhängigkeitskämpfer. In den Gefechten ist die Kamera bei ihnen, vor und nach den Kämpfen auch. Die Briten, die nur als Soldaten oder höherrangige Militärs eine Rolle spielen, sind kaum mehr als Abziehbilder, ihre Stimmen kennen keine Zimmerlautstärke, nur Geschrei, sie foltern, brandschatzen, üben Willkür. All das zeigt Loach, aber es interessiert ihn eigentlich etwas anderes: Was in der kleinen Gruppe von Unabhängigkeitskämpfern geschieht, wie einzelne dem Druck standhalten, wie sie sich zwingen, ihr ganzes Leben der Dichotomie von Freund und Feind unterzuordnen, und lernen, einen Nachbarn zu erschießen, weil er sie verraten hat. Doch wir kommen den Figuren nicht wirklich nah, so daß wir die inneren Kämpfe, in denen sich die politischen Widersprüche spiegeln, nicht miterleben und am Ende eine Art Lehrstück gesehen haben, einschließlich all der langen Erklärungen der verschiedenen Positionen zum Waffenstillstandsvertrag von 1922. Das ist ein bißchen enttäuschend, mindert aber Loachs Ruf als einer der Großen des britischen Kinos nicht wirklich.

VERENA LUEKEN

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