Marktplatzangebote
2 Angebote ab € 15,00 €
  • DVD

Im dritten Teil zeigt Bent Branderup den richtigen Weg zur Piaffe, demonstriert sie an der Hand, unter dem Sattel und in den Pilaren. Der Zuschauer erfährt alles über die Passage. Zur Krönung dieses Ausbildungskurses zeigt Bent Branderup die Schulen über der Erde.

Produktbeschreibung
Im dritten Teil zeigt Bent Branderup den richtigen Weg zur Piaffe, demonstriert sie an der Hand, unter dem Sattel und in den Pilaren. Der Zuschauer erfährt alles über die Passage. Zur Krönung dieses Ausbildungskurses zeigt Bent Branderup die Schulen über der Erde.
Autorenporträt
Bent Branderup war langjähriger Schüler der Escuela Andaluza del Arte Equestre in Spanien, bei Nuno Oliveira in Portugal und bei Egon von Neindorff in Deutschland.In Alvesloe, bei Hamburg, erteilte er über viele Jahre Unterricht und gab Seminare in fast allen europäischen Ländern.Heute lebt er in Dänemark und leitet dort die "Schule für Akademische Reitkunst".
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.02.1997

Auf dem Gipfel des Kitsches wird es eng
Subkulturelle Prinzipien stellen die Kunst ins Abseits: Das Programm im Forum und Panorama

Wie gelangt ein Film ins Festivalprogramm? "Das ist natürlich kein Qualitätsurteil", versicherte eine Mitarbeiterin des Panoramas dem Neugierigen, der gern die Gründe für die Ablehnung eines eingereichten Werkes erfahren wollte. Aber was, wenn nicht die künstlerische Qualität, kann den Maßstab bilden?

Zuweilen gelangt auch ein Film auf die Berlinale, den sein Schöpfer gar nicht hätte zeigen wollen. Krzysztof Kieslowski hat bis zu seinem Tod im März 1996 jede Einzelaufführung seines letzten politischen Films "Ein kurzer Arbeitstag" aus dem Jahr 1981 zu verhindern gewußt. Die Blumen auf dem Grab waren kaum verwelkt, da strahlte ihn Telewizija Polska aus (die Behauptung im Programmheft, der Film wäre in Polen bislang nicht gezeigt worden, ist falsch), und nun stellt ihn das Forum wie eine Entdeckung vor. "Ein Blick aus dem Fenster", wie das Werk auch heißt, wurde in heißen Solidarnosc-Tagen schnell gedreht und zeigt die Konfrontation einer aufgebrachten Volksmenge mit dem verwirrten Parteichef einer Bezirksstadt im Jahr 1976. Der Regisseur mochte Grund haben, von der seinem Engagement entsprungenen Arbeit später abzurücken, bleiben doch die Existenzkrise des Kommunisten wie die Motive der aufbegehrenden Straße allzu sehr bloße Andeutung.

Auf "Ein kurzer Arbeitstag" ließ Kieslowski die berühmten Filme des "Dekalogs" folgen. Dieser konservativen Wende hat sich das Forum seinerzeit nicht verweigert. Trotzdem mochte die Wiederentdeckung der gereckten Arbeiterfäuste manches Herz höher schlagen lassen, trotz der sichtbaren Schwächen des Films. Kieslowski hätte diese Aufführung mit Gewißheit verhindert.

Zum Glück beweist das Forum immer wieder Elastizität gegenüber seinen politischen Grundsätzen. Einer der wichtigsten Beiträge des siebenundzwanzigsten Jahrgangs wurde ein Werk, dessen Regisseur sich zwar engagiert, zugleich aber seine völlige Ohnmacht eingesteht und bei dem bleibt, was ein Dokumentarfilmer tun kann: Wirklichkeit so genau und so persönlich wie möglich zur Kenntnis zu bringen. Raymond Depardon aus Frankreich fragt: "Afrika: Was machen die Schmerzen?" und stellt Menschen des Kontinents, von der Südspitze bis nach Kairo ohne Kameramann, ohne Crew unterwegs, in langen, reflektierenden Schwenks, Gesprächen und einer Sturzflut von Gedanken vor. "Sind Sie enttäuscht?" fragt er eine Frau, die beteuert, unschuldig in das mit Massenmördern überfüllte Gefängnis in Ruanda gesteckt worden zu sein. Wie sollten sie und Millionen auf dem dunklen Kontinent, wo die Wiege der Menschheit vermutet wird, nicht enttäuscht sein? Depardon redet zugleich von sich, wenn er fast drei Stunden lang von Afrika spricht, das er ausgezeichnet kennt, und er hat weder Ratschläge zu erteilen, noch rückt er mit alles erklärenden Formeln heraus. Der Regisseur vermeidet es sogar, Einstellungen zu kadrieren, die eine Interpretation vorwegnehmen würden. Sein Film ist das Beispiel einer unerhörten Offenheit.

Die Nebensektion des Wettbewerbs, das Panorama, beeindruckt seit Jahren durch den sicheren Griff in die zweite Reihe der europäischen Kinematographien und darüber hinaus. Müßte man glauben, die Tschechische Republik und Ungarn, aber auch Schweden und Griechenland hätten derzeit keine besseren Filme anzubieten, wäre es zum Verzweifeln. Da entfesselt der Prager Juraj Herz, von jeder dramaturgischen Vorsicht befreit, einen labyrinthischen Wirbel um einen Geschäftsmann, ohne daß die fortwährende Nachahmung von Fellini und anderen Großen einen Sinn ergäbe ("Passage"), da erzählt der Ungar Sándor Simó eine durchaus verständliche Liebesgeschichte in derart zeitillustrativen Bildern, daß man langsam Überdruß gegen die Ausbreitung der gewiß dramatischen ungarischen Geschichte während der fünfziger Jahre empfinden könnte ("Jeden Sonntag").

Einen Gipfel des Kitsches aber erklimmt der Grieche Jannis Smaragdis mit seiner Hommage an den Dichter Konstantin Kavafis (1863 - 1933). Die Lebensstationen Alexandria, Konstantinopel und Athen werden zu Spiegeln einer homoerotischen Obsession, deren gehemmte Erfüllung, wie könnte es anders sein, die Verse in gestochen schöner Schrift aus der in Großaufnahme gezeigten Feder tropfen läßt. So tadellos wie die Handschrift des Dichters ist stets auch seine Garderobe, und vor allem weicht nie der Ausdruck gepflegten Leidens aus dem Gesicht des Schauspielers.

Die Präsentation von "Kavafis", von vielen als Höhepunkt im Panorama-Programm erwartet, paßt ganz zum bevorzugten Hauptthema der Sektion, dem Emanzipationskampf der Homosexuellen. In diesem Jahr, so verlautete, habe man sich auch dem Thema "Mädchen" zugewandt. Ob man die Komik solcher Kategorien nicht selbst spürt? Subkulturelle Prinzipien drängen, auch auf der Berlinale, die Kunst an den Rand. HANS-JÖRG ROTHER

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr