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Einen unfilmischeren Erzähler als Thomas Bernhard kann man sich kaum vorstellen: Er verachtete Details und Beschreibungen, vermied es peinlich genau, mit der Sprache die Möglichkeiten des Bilds nachzuahmen. "Ich schreib' immer nur Begriffe, und da heißt's immer Berge oder eine Stadt oder Straßen, aber wie die ausschauen ..." Welchen Mehrwert das Medium Film trotz oder gerade wegen der Bernhardschen Invektivkaskaden haben kann, dokumentieren die beiden langen Interviews, die die Journalistin Krista Fleischmann in den achtziger Jahren auf Mallorca und in Madrid mit ihm führte. Sie zeigen…mehr

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Produktbeschreibung
Einen unfilmischeren Erzähler als Thomas Bernhard kann man sich kaum vorstellen: Er verachtete Details und Beschreibungen, vermied es peinlich genau, mit der Sprache die Möglichkeiten des Bilds nachzuahmen. "Ich schreib' immer nur Begriffe, und da heißt's immer Berge oder eine Stadt oder Straßen, aber wie die ausschauen ..." Welchen Mehrwert das Medium Film trotz oder gerade wegen der Bernhardschen Invektivkaskaden haben kann, dokumentieren die beiden langen Interviews, die die Journalistin Krista Fleischmann in den achtziger Jahren auf Mallorca und in Madrid mit ihm führte. Sie zeigen Bernhard, der sich vom Kameramann extra "unkonventionelle Bilder" gewünscht hatte, "die man üblicherweise wegwirft", von seiner besten, seiner vergnüglichsten Seite: am Hafen, beim Stierkampf und in Cafés. Dabei plaudert er über die Lust und den Tod, über die Unterhosen des Papstes und die Frauen im allgemeinen, über Bach und das Fernsehen - in diesem Fall das spanische: "Und wenn man die Sprache nicht versteht, ist das sehr erholsam, weil man immer mehr hineintut, als sie wirklich aussagen, die Bilder, wahrscheinlich."

Bonusmaterial

Beil.: Booklet.
Autorenporträt
Thomas Bernhard (1931-1989) war einer der bekanntesten österreichischen Erzähler des zwanzigsten Jahrhunderts. Er wuchs in Wien und in Seekirchen am Wallersee auf, wurde für kurze Zeit in ein Heim für schwer Erziehbare geschickt, brach seine Schulausbildung ab und wurde Kaufmannsgehilfe. 1947-48 arbeitete er als Lehrling. Dabei zog er sich eine Lungenentzündung zu, die sich zur Tuberkulose ausweitete. Er verbrachte die nächsten beiden Jahre in verschiedenen Krankenhäusern. Nach seiner Genesung wurde er Gerichtsreporter. Er studierte Gesang und veröffentlichte erste Texte. Der Durchbruch als Romanautor gelang ihm 1963 mit "Frost", weitere Romane folgten. Auch als Dramenautor machte sich Bernhard einen Namen. Ab 1965 lebte er in Wien und auf einem oberösterreichischen Gutshof. 1984 kam es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung wegen seines Romans "Holzfällen".
1970 wurde Thomas Bernhard mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Sehr sehenswert findet Rezensentin Ines Kappert diese beiden Thomas-Bernhard-Filmporträts, die ihren Informationen zufolge 1980 aus Anlass seines 50. Geburtstags entstanden sind. Nicht nur, dass es ihr Freude bereitet hat, wie der ?listige ältere Herr? mit den guten Manieren seine Interviewerin genüsslich mit einem ?endlosen Wortschwall? quält. Auch was er sagt, beeindruckt sie sichtlich. Nicht nur Bernhards Sottisen gegen Gott, Österreich und die Welt. Auch die spärlichen Einblicke in seine tragische Kindheit und Jugend, sein Schreiben sowie seine immer wieder offen in diesen Gesprächen zur Schau getragene Leserverachtung, die die Rezensentin bei allem Spott immer auch zutiefst gesellig und freundlich findet.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Wer gern Mallorca, ... aber auch ... möglicherweise Madrid besuchen will, für den ist diese DVD mit Monologen Thomas Bernhards ... nachgerade eine Verpflichtung.«
lue., Frankfurter Allgemeine Zeitung 22.07.2009