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LA DOLCE VITA im Italien der 50er Jahre, laute Jazzmusik, weite Strände und unbegrenzte Freiheit - das alles erscheint dem smarten aber mittellosen Tom Ripley wie ein Traum. Er soll den Millionärssohn Dickie Greenleaf dazu überreden, Italien zu verlassen und in die USA zurückzukehren. Doch das unbeschwerte Leben zusammen mit Dickie und dessen schöner Freundin Marge lässt Tom seinen Auftrag bald vergessen. Er passt sich dem süßen Leben an und benutzt sein Talent, andere Menschen zu imitieren. Er kleidet sich wie Dickie, spricht wie dieser, übernimmt dessen Vorlieben - er macht Dickies Leben zu…mehr

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Produktbeschreibung
LA DOLCE VITA im Italien der 50er Jahre, laute Jazzmusik, weite Strände und unbegrenzte Freiheit - das alles erscheint dem smarten aber mittellosen Tom Ripley wie ein Traum. Er soll den Millionärssohn Dickie Greenleaf dazu überreden, Italien zu verlassen und in die USA zurückzukehren.
Doch das unbeschwerte Leben zusammen mit Dickie und dessen schöner Freundin Marge lässt Tom seinen Auftrag bald vergessen. Er passt sich dem süßen Leben an und benutzt sein Talent, andere Menschen zu imitieren. Er kleidet sich wie Dickie, spricht wie dieser, übernimmt dessen Vorlieben - er macht Dickies Leben zu seinem eigenen.
Als die Situation eskaliert, sieht Tom nur mehr einen teuflischen Ausweg...

Bonusmaterial

Interaktive Menues, Interviews, Musikvideo, Audio-Kommentar, Making Of, Hintergrundinformationen, Audiodeskreption für Blinde DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - Animiertes DVD-Menü - Musikvideo(s) - Interviews - Audiokommentar - Audiodeskription für Sehbehinderte
Autorenporträt
Patricia Highsmith (geboren am 19.1.1921, Fort Worth/Texas, gestorben 4.2.1995, Locarno, begraben in Tegna/Tessin) wuchs in Texas und New York auf. Studium der Literatur und Zoologie. Erste Kurzgeschichten an der Highschool, erster Lebensunterhalt als Comictexterin, erster Welterfolg 1950 mit ihrem Romanerstling "Zwei Fremde im Zug", dessen Verfilmung durch Alfred Hitchcock sie über Nacht weltberühmt machte.

Gwyneth Paltrow ist Schauspielerin, Oskarpreisträgerin, Sängerin und leidenschaftliche Köchin. Sie lebt in New York City und London.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.02.2000

Lernziel: Singen wie Chet Baker
Gewinn durch Verzicht - Anthony Minghellas Wettbewerbsbeitrag "Der talentierte Mr. Ripley" löst sich vom Roman

Tom Ripley hat Dickie Greenleaf nie zuvor gesehen in Anthony Minghellas Film. Das ist in Patricia Highsmiths Roman "Der talentierte Mr. Ripley" anders. Wie so manches in der Vorlage. Aber die Adaption, die der Regisseur selbst vornahm, hat der Handlung auch manches erspart, was selbst in den knapp 140 Minuten, die der Film benötigt, nicht unterzubekommen wäre: vor allem die Reise quer durch Italien, aber auch den sizilianischen Aufenthalt von Tom, nachdem er seinen zweiten Mord begangen hat. In Palermo gedreht hat Minghella trotzdem - nirgendwo sonst dürfte er noch eine italienische Großstadt gefunden haben, die den verfallenen Charme noch teilweise bewahrt hat, den Italien in den fünfziger Jahren besessen haben muss; in der Zeit also, in der "Der talentierte Mr. Ripley" spielt.

Stattdessen hat Minghella etwas in sein Drehbuch hineingeschrieben, was bei Highsmith fehlt. Und es fehlt dem Roman wirklich - das merkt man, je länger man dem Film zusieht. All that Jazz. Nicht nur, weil die wunderbaren Plattenhüllen von Verve und Namen wie Sonny Rollins, Charlie Parker oder Duke Ellington sofort die fünfziger Jahre heraufbeschwören, sondern weil es die Liebe zum Jazz ist, die Dickie und Tom vereint, obwohl Tom zunächst nichts von der jungen wilden Musik versteht, die in den fünfziger Jahren in Europa so viel populärer geworden war als in Amerika. Doch er erlernt den Jazz, wie er sich alles aneignen wird, was Dickie gehört. Singen lernt er wie Chet Baker, der Trompeter, von dessen Stimme man kaum sagen kann, ob sie einer Frau oder einem Mann gehört. Tom Ripley, dem talentierten Nachahmer, fällt es nicht schwer, in Bakers Stimme zu schlüpfen. Und mit dem angelernten Fachwissen schleicht er sich in das Vertrauen des Jazzliebhabers Dickie ein. Das ist in der Tat glaubhafter als die ersten Kontakte im Buch, wo nur die Höflichkeit Dickie gebietet, das Missfallen seiner Geliebten Marge über den neuen Gast zu vernachlässigen.

Jetzt ist Marge von Beginn an Feuer und Flamme für Tom, und erst am Ende wird sie (als einzige) in ihm den Mörder erkennen, der er ist. Das ist bei Highsmith exakt entgegengesetzt: Dort setzt Tom gegen ihre Feindschaft durch, dass auch Marge zum Schluss an seine Unschuld glaubt. Doch in Minghellas Film gibt es ja noch eine neue wichtige Person: Meredith Logue, gespielt von Cate Blanchett. Sie ist das weibliche Gegengewicht zu Marge, die von Gwyneth Paltrow ohnehin zu schön gespielt wird, als dass man je noch an das stämmige, leicht misanthrope Original aus dem Roman denken könnte.

Meredith ist von Minghella als Alter Ego zu Dickie konzipiert: Kind reicher Eltern, das sich der Verpflichtung, die Nachfolge im elterlichen Unternehmen anzutreten, dadurch entzieht, dass es auf Bildungsreise nach Italien geht. Aber dann ist Meredith doch nicht das Äquivalent zu Dickie. Denn der ist in Minghellas Film ein anderer als in Highsmiths Buch: unberechenbar, wankelmütig, nicht einfach Müßig-, sondern auch Fremdgänger. Dieser Dickie, gespielt von Jude Law, einem der faszinierendsten jungen Hollywood-Schauspieler (und um Längen besser als Matt Damon in der Hauptrolle), ist in der Adaption kaum weniger schuldig an seinem Tod als Tom Ripley. Denn hätte er Tom die Freundschaft bewahrt, wäre sein Wesen weniger sprunghaft gewesen, seine Offenheit weniger verletzend, dann wäre es zu dem Mord vor San Remo gar nicht gekommen. Highsmith hat das erste Drittel ihres Buches elegant in der Schwebe gehalten: Dass Dickie von Tom erschlagen wird, trifft auch den Leser wie ein Keulenhieb, denn man weiß zwar um die Spannung zwischen beiden, doch jederzeit scheint eine andere Wendung möglich.

Durch Dickies Dreistigkeit im Film, mit der er seine Verlobte Marge betrügt, hat er keine Sympathien zu erwarten. Solche Rollen sind auf den Tod hin geschrieben; aus dem netten Millionär von nebenan ist ein Salonlöwe geworden, dem das Ende durch ein wahres menschliches Raubtier beinahe zu gönnen ist. Dass schließlich auch der Buchschluss verändert wurde, ist Meredith zu danken - und einer Nebenfigur des Romans, die im Film den Rang einer Hauptrolle erhält: Peter, im Buch nur ein venezianischer Freund. Beide begleiten Tom auf sein Schiff nach Griechenland, und so gibt es noch einen dritten Mord, den Highsmith nie geschrieben hat. Minghella schreibt hier in Kenntnis der Ripley-Romane, die noch folgen würden.

In Peter hat Minghella recht banal den homosexuellen Subtext des Buches ans Licht geholt, den Jude Law in der ersten Filmhälfte noch so subtil ausgespielt hat. Das ist die einzige Schwäche der Adaption, doch ansonsten ist "Der talentierte Mr. Ripley" das Musterbeispiel für ein Drehbuch, das gerade dadurch so perfekt ausfällt, dass es sich von der Vorlage emanzipiert.

ANDREAS PLATTHAUS

Heute wieder um 21 Uhr im Royal, morgen um 20 Uhr im International und von Donnerstag an regulär im Kino.

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