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Sabine Kueglers Geschichte beginnt, als sie mit fünf Jahren als Tochter deutscher Sprachforscher und Missionare nach West Papua kommt. Mitten im Urwald lebt die Familie mit dem Fayu-Stamm, der für Kannibalismus und unvorstellbare Brutalität steht und dessen Menschen erst langsam lernen, zu lieben statt zu hassen, zu vergeben statt zu töten. Für die heranwachsende Sabine wird der Stamm jedoch zum Teil ihrer selbst, der Dschungel zur Liebe ihres Lebens: Sie ist keine Deutsche mehr, kein weißes Mädchen aus Europa, sie wird eine Eingeborene, die schwimmt und jagt, fühlt und handelt wie eine Fayu.…mehr

Produktbeschreibung
Sabine Kueglers Geschichte beginnt, als sie mit fünf Jahren als Tochter deutscher Sprachforscher und Missionare nach West Papua kommt. Mitten im Urwald lebt die Familie mit dem Fayu-Stamm, der für Kannibalismus und unvorstellbare Brutalität steht und dessen Menschen erst langsam lernen, zu lieben statt zu hassen, zu vergeben statt zu töten. Für die heranwachsende Sabine wird der Stamm jedoch zum Teil ihrer selbst, der Dschungel zur Liebe ihres Lebens: Sie ist keine Deutsche mehr, kein weißes Mädchen aus Europa, sie wird eine Eingeborene, die schwimmt und jagt, fühlt und handelt wie eine Fayu. Mit 17 Jahren wird Sabine auf ein Schweizer Internat geschickt, um ihren Schulabschluss zu machen - ein katastrophaler Einschnitt für sie. Angst habe ich erst hier gelernt , sagt sie. Und immer spürt sie Heimweh, eine Sehnsucht, die ständig in ihr brennt. Sie wird zurückkehren in den Dschungel, um für sich herauszufinden: Wo gehöre ich hin? Wer bin ich eigentlich, Fayu oder Europäerin?

Was uns unvorstellbar erscheint - Sabine Kuegler hat es erlebt. Unter archaischen Bedingungen wuchs sie im Dschungel West-Papuas auf. Heute lebt sie in Deutschland. Angst habe ich erst hier kennen gelernt , sagt sie. Und sie weiß, dass sie zurückkehren wird.

Autorenporträt
Geboren 1972 in Nepal, kam Sabine Kuegler mit fünf Jahren in den Dschungel von West Papua, wo ihre Eltern, deutsche Sprachwissenschaftler und Missionare, einen neuen Wirkungskreis gefunden hatten. Zusammen mit ihren beiden Geschwistern verlebte sie dort ihre Kindheit und Jugend fernab der Zivilisation. Mit 17 Jahren kehrte Sabine Kuegler nach Europa zurück. Die Sehnsucht nach dem Dschungel und seinen Menschen lässt sie seither nicht mehr los.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.09.2005

Laßt Bäume sprechen

Nicht überall, wo Bäume wachsen, liegt ein Grüner unterm Baum und schiebt Wache für die Natur. So auch hier: Wer Sabine Kueglers "Dschungelkind" liest, der wählt nicht die Grünen, nur weil das Stück im Urwald spielt, sondern der wählt die CDU. Ein Grüner würde sich über Kueglers ganz in Rosa gehaltenes Westpapua ärgern. Zuviel Idyllen-Promille. Der Grüne sagt sich: Wir sind eine Welt, und auf der einen Welt gilt (leider): Alles ist Politik. Und nun erfahren wir ja gar nichts über die politischen Verhältnisse dort unten. Der CDU-Leser dagegen ist ein Sphärenmensch, hier die Politik, dort das Privatgelände. Er wird die geordnete Westpapua-Welt Kueglers mögen - hier die Hütte mit der Mutter am Herd, dort der Wald mit den Jägern und Tieren, hier der Papa beim Grammatikstudium, dort die Horden antifeministischer Urmänner -, und er wird die zivilisierende Macht gutheißen, die mit den des Schreibens, Lesens und Rechnens kundigen Weißen in den Urwald getragen wird, wo sich die Einwohner letztlich ja nur gegenseitig die Köpfe einschlagen, wenn man sie sich selber überläßt.

rtg

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