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Eine junge Familie - zwei Erwachsene, drei Kinder - zieht aufs Land. Ausgelaugt vom intensiven Stadtleben erhoffen sich die Erwachsenen einen Neubeginn, auch für die etwas in Schieflage geratene Beziehung. Sie richten sich ihr bescheidenes Haus her, alle fünf versuchen im kleinen Dorf Anschluss zu finden. Aber sie können nicht fliehen, nicht vor sich selbst, nicht vor der Fremdheit, ihrer eigenen und derjenigen der Dorfbewohner. Der junge Dramatiker Daniel Mezger ("Balkanmusik", "Findlinge") präsentiert mit "Land spielen" ein virtuoses Romandebüt, das bereits im Sommer 2010 in Klagenfurt…mehr

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Produktbeschreibung
Eine junge Familie - zwei Erwachsene, drei Kinder - zieht aufs Land. Ausgelaugt vom intensiven Stadtleben erhoffen sich die Erwachsenen einen Neubeginn, auch für die etwas in Schieflage geratene Beziehung. Sie richten sich ihr bescheidenes Haus her, alle fünf versuchen im kleinen Dorf Anschluss zu finden. Aber sie können nicht fliehen, nicht vor sich selbst, nicht vor der Fremdheit, ihrer eigenen und derjenigen der Dorfbewohner. Der junge Dramatiker Daniel Mezger ("Balkanmusik", "Findlinge") präsentiert mit "Land spielen" ein virtuoses Romandebüt, das bereits im Sommer 2010 in Klagenfurt Aufsehen erregte. Im kleinen Haus, zuhinterst im Tal und weg vom Dorf, sucht die Familie ein neues Zuhause, ein neues Leben. Zunächst sind sie beschäftigt mit der Sanierung des Hauses, doch bald folgt der Wunsch nach sozialer Anbindung in der Dorfgemeinschaft. Die Kinder werden von den Mitschülern nicht akzeptiert und auch die Erwachsenen realisieren bald, dass es mit einem Besuch in der Dorfkneipe nicht getan ist. Ein wirklicher sozialer Kontakt entwickelt sich nur zu den beiden anderen Zugezogenen, dem Dorflehrer und seiner psychisch labilen Frau. Besonders gut scheinen sich ebendiese und der Familienvater zu mögen. Ausgelöst durch diese Spannung und durch die aufkeimende Freundschaft des ältesten Sohnes mit dem Försterjungen brechen alte und neue, innere und äußere Konflikte auf. Die Konstellationen kommen in Bewegung, plötzlich ist alles offen, alles möglich, nach oben, nach unten. Daniel Mezger gelingt es mit "Land spielen" sprachlich und formal grandios, diese Geschichte von der Suche nach dem Glück, von innerer und äußerer Fremdheit, modernem Zusammenleben und der Migration im Kleinen zu erzählen.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Daniel Mezger (*1978). Aufgewachsen in den Glarner Bergen. Er absolvierte eine Schauspielausbildung an der Berner Hochschule für Musik und Theater. Ab 2001 mehrere Jahre am Jungen Theater Göttingen engagiert. Seit 2004 arbeitet er als freier Autor, Schauspieler und Musiker in Zürich. Er studierte am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel und ist Sänger bei "A Bang And A Whimper". Bekannt wurde Daniel Mezger vor allem als Dramatiker, seine Stücke wurden zu diversen Stückemärkten und Festivals eingeladen und in Deutschland und der Schweiz aufgeführt. 2007 erhielt er von "Theater heute" eine Nominierung zum Nachwuchsdramatiker des Jahres, "Findlinge" gewann 2010 den Preis für das Schreiben von Theaterstücken der Schweizerischen Autorengesellschaft. "Balkanmusik" wurde in der Inszenierung des Mainzer Staatstheaters zu den Berliner Autorentheatertagen eingeladen und in Bern und Zürich nachgespielt. Mit einem Auszug aus "Land spielen" wurde er 2010 nach Klagenfurt zum Wettlesen um den Ingeborg-Bachmann-Preis eingeladen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Ganz angetan ist Beate Tröger von Daniel Mezgers Debütroman "Land spielen", in dem der Schweizer Autor die Geschichte einer Familie erzählt, die aus der Stadt aufs Land zieht, um in der in "Hochglanzmagazinen" erlebten Idylle den schwelenden Familienkonflikten zu entfliehen. Gebannt folgt die Kritikerin, wie die Isolation im Dorf, die Ablehnung und die Quälereien der Dorfkinder, die Affäre des Vaters und schließlich das Verschwinden des zweiten Sohnes der Familie die Aussteigerträume nach und nach zersetzen. Insbesondere bewundert Tröger Mezgers Sprachgefühl: An ihren affirmativen, teils "theatralischen" Dialogen führe der Autor die "innere Unruhe" und das Scheitern der Familie meisterhaft vor, lobt die Rezensentin, die den Roman auch als Reflektion über die Möglichkeiten der Sprache liest. Diesen mutigen, experimentierfreudigen und zugleich humorvollen Roman über die Demontage von Träumen kann die Kritikerin uneingeschränkt empfehlen.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.11.2012

Wir wollen hier raus
Der Debütroman "Land spielen" von Daniel Mezger

Moritz und Vera haben sich einiges vorgenommen: Nach Jahren in der Stadt, in denen ihr Eheleben schal geworden ist, wollen sie von vorne anfangen. Sie ziehen mit ihren drei schulpflichtigen Kindern aufs Land, um eine erfüllendere Existenzweise zu erproben. Ihre Vorstellung davon setzt sich zusammen aus Idyllen, wie man sie aus umsatzstarken Hochglanzmagazinen kennt, und den Utopien der Selbstversorger-Landkommunen der siebziger und achtziger Jahre. Von ihrem wenigen Geld kaufen Vera und Moritz ein abgewirtschaftetes Haus in einer abgelegenen Gegend und renovieren es so ungeschickt, wie es Städtern gut ansteht.

"Wir spielen Land", so beginnt Daniel Mezger, der, 1978 in den Glarner Bergen geboren, heute als Schauspieler, Musiker und Autor in Zürich lebt, seinen Debütroman. Mezger erzählt die Geschichte zunächst aus der Wir-Perspektive der Familie. Durch diesen Kunstgriff wird deutlich, dass hier alle an einem Strang ziehen, um den großen Traum zu verwirklichen: "Wir wollen wir sein. Das war die Regel Nummer eins. Wir wollen wir bleiben, wollen unter uns bleiben, wollen keine Fremdlinge, Eindringlinge, da geht es uns wie den Dorfbewohnern, die auch nicht gewartet haben auf Dorfstraßengespräche, die sie mit Ex-Städtern führen sollen." Eine so zur Schau gestellte Eintracht, so ahnt man schnell, kann nicht ewig dauern, selbst wenn sie zu einem vermeintlichen Spiel gehört.

Zunächst lässt Mezger die Familie das dräuende Unheil noch distanziert betrachten, wenn etwa die frisch angepflanzten Hecken, um das alte Haus wieder ausgegraben und versetzt werden muss, weil der Abstand zum Nachbargrundstück nicht stimmte: "Unser Reich ist nun verkleinert, aber es ist unser Reich, ist immer noch groß genug, um Land zu spielen." Doch die reale Abwehr der Dorfbewohner und die innere Entfremdung der Familienmitglieder wirken mächtiger als die Traumbilder und Selbstaffirmationen. Die Dorfkinder in der Schule wollen mit den Neuen erst gar nichts zu tun haben, ehe aus der Ablehnung Boshaftigkeit wird. Die Erwachsenen haben nur schlecht bezahlte und unbefriedigende Stellen gefunden, Vera als Altenpflegerin, Moritz als Gemeindeschreiber, doch im Lehrerehepaar des Dorfes immerhin Freunde. Doch dann verliebt sich Moritz in Christine, die Frau des Lehrers.

Was weiter geschieht, zersetzt die Beziehungen immer mehr. Im Besuch eines Freundes aus der Stadt, der zur Rückkehr mahnt, kündigt sich an, was sich in Szenen wie dem ungeschickten Hühnerschlachten, in den sadistischen Ausschlussriten der Dorfkinder, in den sich immer wirrer verknäulenden erotischen Gefühlen kristallisiert, und schließlich im Verschwinden des zweiten Sohnes der Familie einen traurigen Höhepunkt findet. Mezger findet für dieses Scheitern eine pulsierende Sprache, die der inneren Unruhe der Familienmitglieder entspricht, die den Figuren nahekommt, ohne zu psychologisieren, und die den Kontrast zur Wortkargheit und Verstocktheit der Dorfbewohner offenlegt. Die zahlreichen, den blinden Aktionismus der Familie abbildenden Verben, theatralische Dialoge, die Wahl der alle einzelnen Familienmitglieder einschränkenden, einmütigen Erzählperspektive, die immer wieder aufbricht, und die Wiederholung von Sätzen, die das Festhalten am großen Plan beschwören, verweisen auf den Modellcharakter des Projekts.

Sie zeigen aber zugleich auch die erfinderische Experimentierlust Mezgers, der manchmal ein wenig zu raumgreifend erzählt. Indem "Land spielen" nach unverbrauchten Mitteln sucht, mit denen die alten Fragen nach den Bedingungen eines gelingenden Lebens neu formuliert werden könnten, entpuppt sich der Roman auch als ein Nachdenken über die Möglichkeiten und Fallstricke der Sprache selbst: "Was nicht ausgesprochen ist, das gibt es nicht. Da kann man lange spazieren, kann sich lange umarmen, man wüsste zwar eigentlich längst, woran man ist, aber dennoch ist es nicht in der Welt", heißt es einmal über Moritz und Christine. Mezger nennt die Dinge dagegen beim Namen. Das Düstere und Gewichtige an seinem beachtlichen Roman über die Unmöglichkeit, Konflikte durch Ortswechsel zu lösen, über die Grenzen von Träumen, über die Konflikte in abgekühlten Verbindungen wird vom Humor des Autors immer wieder ins Erträglichere gemildert. Auch aus diesem Grund verfolgt man Mezgers Demontage eines großen Traums mit gespannter Aufmerksamkeit.

BEATE TRÖGER

Daniel Mezger: "Land spielen". Roman.

Salis Verlag, Zürich 2012. 318 S., geb., 24,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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