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Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Sozialpädagogik / Sozialarbeit, Note: 1,5, Universität Hamburg (Erziehungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Wir haben uns in die Haare gekriegt und uns total verprügelt. Ich habe immer wieder an eine Stelle am Bein getreten und an den Haaren gezogen und habe sie herumgewirbelt. Ich hab echt büschelweise die Haare vom Kopf gerissen. Ja, und dann habe ich gewonnen. Dieses Zitat stammt aus einem Interview mit einem 17jährigen Mädchen, welches im Rahmen einer Studie im Großraum Köln stattfand. Seit Jahren wird…mehr

Produktbeschreibung
Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Sozialpädagogik / Sozialarbeit, Note: 1,5, Universität Hamburg (Erziehungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
Wir haben uns in die Haare gekriegt und uns total verprügelt. Ich habe immer wieder an eine Stelle am Bein getreten und an den Haaren gezogen und habe sie herumgewirbelt. Ich hab echt büschelweise die Haare vom Kopf gerissen. Ja, und dann habe ich gewonnen.
Dieses Zitat stammt aus einem Interview mit einem 17jährigen Mädchen, welches im Rahmen einer Studie im Großraum Köln stattfand.
Seit Jahren wird die pädagogische Diskussion in zahlreichen Büchern und Zeitschriftenartikeln von der Klage über die zunehmende Gewaltbereitschaft von Jugendlichen in Schule, Jugendarbeit und öffentlichem Leben bestimmt. Entweder werden männliche und weibliche Jugendliche in dieser Diskussion unter dem Begriff ,Jugendliche zusammengefasst, oder es ist eine vermehrte Einigkeit in der Diskussion über Jugendgewalt darüber zu finden, dass gewalttätige Auseinandersetzungen von männlichen Jugendlichen ausgehen.
Aufgrund einiger Ergebnisse empirischer Untersuchungen, ist es auch nicht zu bestreiten, dass die Mehrzahl der Täter männlich sind. Der einseitige Blick auf die Jungen verdeckt jedoch den Blick auf die steigende, und nicht verschwindend geringe Zahl weiblicher Täterinnen. Bei einer näheren Beschäftigung mit dem Thema Geschlecht und Jugendgewalt stößt man darauf, dass Mädchen vermehrt körperlich gewalttätige Handlungsstrategien in ihr Verhaltensrepertoire einschließen. Mit dem, als neuartig anzusehenden, Phänomen der körperliche Gewalt ausübenden Mädchen, befasst sich diese Diplomarbeit. Es werden mögliche Verursachungszusammenhänge, die dazu führen, dass Mädchen vermehrt gewaltbereit werden, dargestellt und anschließend daraus resultierende Konsequenzen für die Gewaltpräventionsarbeit erläutert.
Festzuhalten ist, dass die meisten vorfindbaren Ansätze zur Erklärung vonGewalt selten oder gar keine Geschlechterdifferenzierung vornehmen. Ähnlich sieht es bei der pädagogischen Arbeit mit gewaltbereiten jungen Frauen aus: Zwar haben diese an entsprechenden Projekten der Gewaltprävention immer wieder teilgenommen, jedoch wurden ihre spezifischen Probleme und Bedürfnisse, die zu ihrem Verhalten führen, nur selten berücksichtigt.
Lange Zeit herrschte in der pädagogischen Diskussion der Konsens vor, dass Mädchen friedfertig seien und mit Gewalttaten nichts zu tun hätten. Doch scheinbar übernehmen mehr und mehr Mädchen ,männliche Argumentationsmuster und Verhaltensweisen als Konfliktlösungsmethode und zur Durchsetzung ihrer Interessen und verlassen damit eindeutig den Rahmen des traditionellen Weiblichkeitskonzeptes.
Um die Ursachen der Gewalttätigkeit junger Frauen überhaupt herausfinden zu können, gilt es, dass Verhalten zunächst zu ,verstehen . Folglich ist es, auch für die Ziele und Methoden gewaltpräventiver Arbeit, unerlässlich, herauszufinden, was die gewalttätigen Mädchen belastet, was ihnen fehlt und wo ihre Bedürfnisse liegen.
Um die körperlichen Gewaltausübungen weiblicher Jugendlicher zu erklären, lehne ich mich an das Individualisierungstheorem Heitmeyers an, in welchem die Entstehung von Gewalt in einem engen Zusammenhang mit der zunehmenden Komplexität der Welt und mit den steigenden Anforderungen an die Jugendlichen gebracht wird. Unter dieser Betrachtungsweise weist der Blick auf die Ursachenbetrachtung weiblicher Gewalttätigkeit auf die strukturellen Bedingungen, Ambivalenzen und Widersprüche, die sich gegenwärtig in weiblichen Lebensbiographien wiederfinden lassen. In der vorliegenden Arbeit werden deshalb Kennzeichen der Lebenssituationen weiblicher Jugendlicher in einer individualisierten Gesellschaft, mit den Hindernissen und Schwierigkeiten, die damit verbunden sind, dargestellt. Während Heitmeyer 1994 in ...