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Die einen argumentieren mit Zahlen, Daten und Fakten, die anderen wischen alles als Fake News vom Tisch und präsentieren "alternative Fakten". Kommen wir aus diesem Dilemma je wieder heraus? Ja. Simon Hadler plädiert dafür, den Kampf um die richtige Auslegung von Fakten in Medien und Social Media weniger erbittert zu führen. Geht der Trend tatsächlich in Richtung Bio? Das Gegenteil ist leicht zu belegen. Hat die Scheidungsrate mit dem Konsum von Margarine zu tun? Die Statistik kann auch das beweisen. Fakten sind hart und biegsam zugleich, logisch und absurd, sinnstiftend und sinnlos. Setzen…mehr

Produktbeschreibung
Die einen argumentieren mit Zahlen, Daten und Fakten, die anderen wischen alles als Fake News vom Tisch und präsentieren "alternative Fakten". Kommen wir aus diesem Dilemma je wieder heraus? Ja. Simon Hadler plädiert dafür, den Kampf um die richtige Auslegung von Fakten in Medien und Social Media weniger erbittert zu führen. Geht der Trend tatsächlich in Richtung Bio? Das Gegenteil ist leicht zu belegen. Hat die Scheidungsrate mit dem Konsum von Margarine zu tun? Die Statistik kann auch das beweisen. Fakten sind hart und biegsam zugleich, logisch und absurd, sinnstiftend und sinnlos. Setzen wir sie nicht als Waffen ein, sondern lernen wir, wieder lustvoll und mit Verstand zu argumentieren.
Autorenporträt
Simon Hadler, geboren 1976 in Wien, studierte Kommunikations-, Politikwissenschaft und Kulturanthropologie mit Schwerpunkt Migration in Wien und Lissabon. Seit 1999 ist er Redakteur bei ORF.at, seit 2009 leitender Kulturredakteur. Für seine Reportagen zu sozialen und gesellschaftspolitischen Themen wurde er mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt erschienen Die Angst vor dem "Ansturm". Faktencheck Asyl (Hanser Box 2015) und Wirklich wahr! Die Welt zwischen Fakt und Fake (2017).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.02.2018

Wahrheit
und Windbeutel
Simon Hadler seziert die Welt
zwischen Fakten und Fake News
Vorhang auf ! Dem Publikum wird ein informatives Lesestück geboten, die passende Kulisse dazu könnte ein Wiener Kaffeehaus sein. Im historischen Hintergrund rascheln zwei journalistische Legenden mit Qualitätszeitungen: der liberale Kulturkritiker Karl Kraus und der linke Reporter Egon Erwin Kisch, für den stets klar war: „Nichts ist erregender als die Wahrheit.“ Und im Vordergrund präsentiert ganz fesch der 42-jährige Simon Hadler, Redakteur beim österreichischen Fernsehen, sein neues Buch. Auf der Titelseite steht „Wirklich wahr! Die Welt zwischen Fakt und Fake“.
Die alte Geschichte von Wahrheit und Lüge in den Medien wird hier zeitgemäß inszeniert. Vorneweg gibt es einen Essay über „digitale Windmühlen“ und politische Windbeutel aus dem Ensemble Donald Trump & Co., abschließend kommentiert der linksliberale Autor seine verwendeten Quellen und gibt Lektüre-Tipps. Im umfangreichen Hauptteil dazwischen ergeben achtzig Doppelseiten zu thematisch unterschiedlichen Aspekten ein anschauliches Doku-Drama zum Aufblättern. Links ist jeweils eine Infografik zu sehen, ein Mix aus Karikatur und Comic in Rot- und Blautönen, gezeichnet von dem Südtiroler Illustrator Stefan Rauter. Auf der rechten Seite beschreibt Hadler offensichtliche Falschmeldungen aus unterschiedlichsten Medien und entlarvt sie. So geht er etwa auf gelegentliche Mängel der Online-Enzyklopädie Wikipedia ein. Dort sind immer wieder mal erfundene Auskünfte, sogenannte Hoaxes, zu entdecken. Manche halten sich ziemlich lange, bis sie von Administratoren gelöscht werden. Zum Beispiel war mehr als sieben Jahre die fiktive Biografie eines britischen Parlamentariers zu lesen. Auf Twitter lebt dieser Phantom-Politiker namens James Snipplet übrigens noch heute fort.
Simon Hadler zerlegt außerdem Zeitungs-Enten der heimischen Boulevardpresse, warnt gutgläubige Nutzer vor gekauften Bewertungs-„Sternderl“ auf Internetportalen; er widerlegt Facebook-Hasstiraden von Neonazis und beschäftigt sich ausführlich mit Fake News aus dem vergangenen US-Wahlkampf und dem Weißen Haus. Seine aktuelle Medienkunde ist fürs breite Publikum bestimmt. Sie ist leicht verständlich verfasst, teilweise aber auch etwas plump oder a bisserl provokant bei Überschriften zu einigen Texten: „WWW – das Welt Weite Wichsen“, „Nationen im Schwanzlängenvergleich“ oder „Das Smartphone – der Verblödungsknochen der Deutschen?“ Feinsinniger fällt dagegen sein Schlussplädoyer für Meinungsvielfalt aus und sein erkenntnistheoretisch fundiertes Fazit: „Die Wahrheit ist ein Kompromiss“; und damit sind wir wieder beim Wiener Kaffeehaus, die Wahrheit ist eine Melange. – Gut gemacht Herr Hadler, Applaus!
WERNER HORNUNG
Simon Hadler:
Wirklich wahr! Die Welt zwischen Fakt und Fake. Mit Illustrationen von Stefan Rauter. Deuticke-Verlag, Wien 2017.
271 Seiten, 22 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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"Simon Hadler plädiert in seinem Buch für einen unverkrampften Umgang mit der Datenlage, stellt vermeintlich richtige Fakten richtig, analysiert die grundsätzliche Flexibilität der Wahrheit und zeigt nebenbei auch noch, dass Statistiken keineswegs langweilig sein müssen." Sebastian Hofer, profil, 21.08.17

"Eine Vielzahl an Fakten und klugen Gedanken. (...) Mit historischem und philosophischem Tiefgang". Nina Horaczek, Falter, 20.09.17