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Das verflixte 7. Jahr und der 13. Stock - wieviel Macht die Zahlen über uns haben.
Wieso verschenkt man große Blumen meist in ungerader Stückzahl? Weshalb fehlt in Lufthansa-Maschinen immer die 17. Sitzreihe? Warum arbeiten Teams am effektivsten, wenn sie aus ca. sieben Mitgliedern bestehen? Wieso entspricht ein DIN-A4-Blatt nicht dem Goldenen Schnitt? Weshalb sieht der Zufall nicht nach Zufall aus? Und warum können wir nicht mehr als 150 echte Freunde haben, selbst auf Facebook nicht? Zahlen haben Einfluss auf fast alle Bereiche des Lebens. "Was Sie schon immer über 6 wissen wollten"…mehr

Produktbeschreibung
Das verflixte 7. Jahr und der 13. Stock - wieviel Macht die Zahlen über uns haben.
Wieso verschenkt man große Blumen meist in ungerader Stückzahl? Weshalb fehlt in Lufthansa-Maschinen immer die 17. Sitzreihe? Warum arbeiten Teams am effektivsten, wenn sie aus ca. sieben Mitgliedern bestehen? Wieso entspricht ein DIN-A4-Blatt nicht dem Goldenen Schnitt? Weshalb sieht der Zufall nicht nach Zufall aus? Und warum können wir nicht mehr als 150 echte Freunde haben, selbst auf Facebook nicht? Zahlen haben Einfluss auf fast alle Bereiche des Lebens. "Was Sie schon immer über 6 wissen wollten" versammelt kulturgeschichtliche Hintergründe, verblüffende Befunde und erprobtes Expertenwissen über die weltliche Macht, die Symbolik und das Eigenleben der Zahlen - und ist so zugleich eine praxistaugliche Gebrauchsanleitung für den täglichen Umgang mit ihnen.
Autorenporträt
Holm Friebe, Jahrgang 1972, ist Volkswirt, Geschäftsführer der Zentralen Intelligenz Agentur (ZIA) in Berlin und unterrichtet Designtheorie an Kunsthochschulen. Er ist Autor mehrerer Sachbücher, unter anderem des Wirtschaftsbestsellers Wir nennen es Arbeit (2006). Zuletzt erschienen von ihm bei Hanser Was Sie schon immer über 6 wissen wollten (2011, zusammen mit Philipp Albers) und Die Stein-Strategie (2013).
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.09.2011

Tigergesichter
im Gebüsch
Holm Friebe und Philipp Albers
erschließen die Wirkung der Zahlen
Dass Zahlen psychologische Wirkungen entfalten, die über ihre bloße Zahlhaftigkeit hinausgehen, erschließt sich jedem, der in London-Heathrow schon einmal das 13. Gate gesucht hat. Die Psychologie der Zahlen arbeitet an allen Ecken und Enden unseres Alltags, von der Anzahl der zu verschenkenden Blumen bis zu den rein kommunikativen Preisen für Kunstwerke: Neurokognitive Taschenspielertricks wie die berühmten 99 Cent in Supermärkten sucht man in Galerien erfahrungsgemäß eher vergeblich. Der Eigen+Art-Galerist Gerd Harry Lübke zum Beispiel arbeitet vorzugsweise mit der 12er-Reihe, die Werke seiner Künstler kosten also gern 2400 oder 4800 Euro. Das hat vor allem ästhetische Gründe. Neuner-Preise hingegen, also etwa 3900 Euro, „sind intellektuelle Preise, die dem Kunden signalisieren, dass er das Werk verstanden hat“, so Lübke.
„Was Sie schon immer über 6 wissen wollten“ heißt das vor kurzem erschienene Buch der Autoren, Dozenten, Journalisten und Mitgründer des Berliner Kulturgutproduktionskollektivs „Zentrale Intelligenz Agentur“ (ZIA) Holm Friebe und Philipp Albers. Um Mathematik geht es dabei höchstens am Rande, die Hauptrolle spielen die Gesetze der psychologischen und anthropologischen Zahlen, „die sich im Laufe der Evolutions- und Kulturgeschichte herausgebildet haben und die auch heute noch Entscheidungen beeinflussen, Orientierung stiften und unsere Ideen von Harmonie und Schönheit pflegen.“
Die 3 zum Beispiel: Bei der Unternehmensberatung Roland Berger gibt es nie mehr als drei Stichpunkte auf einer Power-Point-Folie, Ulrich Bentele, der Einspielfilme für die „Tagesschau“ und „Anne Will“ produziert, nutzt stets drei Bilder, um eine Szene zu etablieren, die drei Jenseitsbereiche in Dantes „Göttlicher Komödie“ spiegeln sich in drei Werkteilen mit jeweils 33 Gesängen. Und so fort. Die Grenze zur esoterischen Numerik, die etwa regelmäßig Weltuntergangstermine oder persönliche Heilszahlen berechnet, ist dabei fließend, wird im Buch jedoch höchstens absichtsvoll übertreten.
Das wichtigste Spielfeld, das Friebe und Albers hier umpflügen, steckt ohnehin weniger in der katalogartigen Fleißarbeit, die den Text ausmacht, sondern in der impliziten Genre-Kritik des Werkes. „Was Sie schon immer über 6 wissen wollten“ ist kein Sachbuch, denn zum eigentlichen Thema, der Psychologie von Zahlen, weiß man danach so viel wie vorher, ergänzt um unzählige Anekdoten. Allerdings liest man das Buch mit derselben interesselosen Faszination, mit der man als Kind den Quelle-Katalog durchgestöbert hat: Rätselhaft befriedigt, stets in der Gewissheit, dass auf der nächsten Seite die nächste Sensation wartet. Weniger lesen, denn Seiten-Zapping.
„Zahlenwissen ist exzellentes Partywissen“, schreiben die Autoren im Vorwort und lassen konsequenterweise ein Buch folgen, das sicherlich die beste numerische Info-Party seit langem ist. Eine Sachbuch-Simulation, die in ihrer sprunghaften Form die konsumistische, post-skeptische Oberflächenfixierung eines Zeitalters aufnimmt, in dem es als zivilisatorisches Gesamtziel gilt, mit nur einem Klick bezahlen zu können. Während sich Pythagoras, Descartes und Leibniz noch an dem Projekt abgearbeitet haben, den Zahlen und Zahlenverhältnissen ihren geheimen Weltcode zu entlocken, stellen Friebe und Albers die bizarre Vergeblichkeit eben jener Aufbrüche aus und stehen selbst, die Hände in den Jeanstaschen, neben dem Schaufenster.
Holm Friebe, Mitautor des verkaufsträchtigen Selbständigkeitsratgebers „Wir nennen es Arbeit“, behauptet, dass wir am Anfang eines Zeitalters stehen, in dem nur derjenige etwas zu sagen hat, der das auch zahlenmäßig gut darstellen kann. Andererseits dürfe man „die Macht der Zahlen nicht überschätzen“. Gesellschaftsfähige Groß-Thesen leben hier nicht mehr von ihren Positionen, sondern ihrer inhaltlichen Ambivalenz.
Die beste Antwort auf den Zahlenwahn hat der britische Schriftsteller Douglas Adams in seiner Science-Fiction-Reihe „Per Anhalter durch die Galaxis“ gegeben. Auch diese Geschichte befindet sich selbstredend in dem Überblickswerk: Nachdem ein eigens zu diesem Zweck konstruierter Supercomputer jahrelang gearbeitet hat, um die Antwort auf die Frage nach „dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“ zu geben, gelangte er zu dem Ergebnis: 42. Die Triebfeder der kulturübergreifenden Zahlenexegese liegt in der menschlichen Sinnsucht. Wir können mit dem Zufall einfach nicht leben, wie zuletzt die US-amerikanische Republikanerin Michele Bachmann prominent vorführte, als sie den Hurrikan Irene als göttliches Zeichen interpretierte. Im Kapitel „Gott würfelt nicht“ heißt es: „Unsere Gehirne sind so programmiert, dass sie Muster und Regeln auch dort finden, wo nur Rauschen ist, Chaos herrscht und der Zufall regiert. Evolutorisch verursachte es weniger Kosten, Tigergesichter im Gebüsch zu erkennen, wo gar keine waren, als keine zu erkennen, wo welche waren.“ FELIX STEPHAN
HOLM FRIEBE, PHILIPP ALBERS: Was Sie schon immer über 6 wissen wollten. Wie Zahlen wirken. Carl Hanser Verlag, München 2011, 275 S., 17,90 Euro
„Zahlenwissen ist exzellentes
Partywissen“ – und dieses Buch
eine numerische Info-Party
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Schöne Genre-Kritik, meint Felix Stephan etwas spöttisch über die neue "Sachbuch-Simulation" aus dem Hause Friebe/Albers. Nein, mit einer ernsthaften, tiefgehenden Auseinandersetzung hat das hier nichts zu tun, warnt er uns. Über die Psychologie der Zahlen als einem kulturgeschichtlichen Faktor erfährt Stephan gerade so viel, wie es braucht, um auf einer Party nicht nur dumm rumzustehen. Hey, wer wollte nicht mal beim Bier über die kommunikativen Preise von Kunstwerken dozieren. Hoffentlich hat der andere das Buch noch nicht durchgeblättert.

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"Man lernt viel Wissenswertes und auch einiges Bedenkliche, etwa, dass in Experimenten nachgewiesen wurde, dass wir uns bewusst gar nicht gegen die unbewussten Effekte der Preispsychologie wehren können [...]. Und man bekommt einigen Partygesprächsstoff [...]". Catherine Newmark, Deutschlandradio Kultur, 06.09.11

"'Zahlenwissen ist exzellentes Partywissen', schreiben die Autoren im Vorwort und lassen konsequenterweise ein Buch folgen, das sicherlich die beste numerische Info-Party seit langem ist." Felix Stephan, Süddeutsche Zeitung, 07.09.11

"Die Friebe/Albers-Arbeit über die Macht der Zahlen überzeugt in ihrem populärwissenschaftlichen Angang. Der sehr informative Text der beiden Autoren erklärt die Psychologie der Zahlen." Thomas Andre, Hamburger Abendblatt, 22.09.11

"Ein Buch, das Hornbrille trägt - und sich gut macht als Eckensteher auf jeder Party. [...] Es ist mal schlau und mal schlaumeiernd, mal unscheinbar und mal schrullig. Nerdig eben. Und Nerds liegen im Trend." Tobias Becker, Kulturspiegel, Oktober 2011

"So erfährt man auf kurzweilige aber doch nie belehrende Art, warum die Levis 501 so heißt wie sie heißt [...] oder wie das Kölnisch Wasser 7411 zu seiner Zahl kam." Klaus Taschwer, Der Standard, 25.10.11

"Wie wichtig Zahlencodes für unseren Alltag sind und warum das so ist, verrät dieses verblüffende Werk." Bunte, 10.11.11