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Direkt im Anschluss an den Großen Terror ließ Stalin seine eigenen Schergen verurteilen. Eine gängige Erklärung ist, dass damit der Clan des gerade erst zum Tode verurteilten Geheimdienstchefs Nikolaj Ivanovic Ezov beseitigt und durch frische Kader ersetzt werden sollte. Dagegen legen die Akten zum Gebiet Nikolaev (Ukraine) nahe, dass die Verfolgung der Verfolger auf einen ab Sommer 1938 forcierten Staatsbildungsprozess zurückgeht. Das für die Sowjetunion so typische Patronage- und Klientelsystem sollte als Ganzes torpediert und die Loyalität des Personals nun ausschließlich auf den Staat…mehr

Produktbeschreibung
Direkt im Anschluss an den Großen Terror ließ Stalin seine eigenen Schergen verurteilen. Eine gängige Erklärung ist, dass damit der Clan des gerade erst zum Tode verurteilten Geheimdienstchefs Nikolaj Ivanovic Ezov beseitigt und durch frische Kader ersetzt werden sollte. Dagegen legen die Akten zum Gebiet Nikolaev (Ukraine) nahe, dass die Verfolgung der Verfolger auf einen ab Sommer 1938 forcierten Staatsbildungsprozess zurückgeht. Das für die Sowjetunion so typische Patronage- und Klientelsystem sollte als Ganzes torpediert und die Loyalität des Personals nun ausschließlich auf den Staat ausgerichtet werden. Marc Junge prägt dafür den Begriff der »stalinistischen Modernisierung«.
Autorenporträt
Marc Junge (Dr. phil.), geb 1961, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Er lehrt und forscht zur Osteuropäischen Geschichte.