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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Biologie - Sonstige Themen, Note: 1,3, Universität Osnabrück (Biologie/Chemie), Veranstaltung: Interdisziplinäre Perspektive für Lehramtstudierende, Sprache: Deutsch, Abstract: Siamesische Zwillinge sind ein besonderes Naturphänomen. Sie kommen äußerst selten vor. Jahrelang waren sie die Attraktion auf Jahrmärkten, wurden im Mittelalter als Teufelswerk angesehen (vgl. Sulzer 1990, S. 159), bei den Inkas wurden sie andererseits als Gottheiten verehrt. Aus welcher Perspektive siamesische Zwillinge auch gesehen werden, sei es die wohlwollende oder…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Biologie - Sonstige Themen, Note: 1,3, Universität Osnabrück (Biologie/Chemie), Veranstaltung: Interdisziplinäre Perspektive für Lehramtstudierende, Sprache: Deutsch, Abstract: Siamesische Zwillinge sind ein besonderes Naturphänomen. Sie kommen äußerst selten vor. Jahrelang waren sie die Attraktion auf Jahrmärkten, wurden im Mittelalter als Teufelswerk angesehen (vgl. Sulzer 1990, S. 159), bei den Inkas wurden sie andererseits als Gottheiten verehrt. Aus welcher Perspektive siamesische Zwillinge auch gesehen werden, sei es die wohlwollende oder die verachtende Variante: sie bleiben Heute wie Gestern aus der Norm fallende Menschen. Gerade deswegen fristen sie oftmals ein Randdasein innerhalb der Gesellschaft, denn selbst im 21. Jahrhundert beschäftigen wir uns vordergründig mit den schönen und mächtigen Menschen. Selten finden sich andersartige oder gar hässliche im Rampenlicht. In Zeiten von Schönheitsoperationen, MakeUp und perfekten Styles ist nahezu alles machbar geworden. Wer nicht attraktiv ist, ist praktisch selbst schuld. Für die Medizin sind Ausnahmeerscheinungen eine willkommene Forschungsmöglichkeit. Der NS-Arzt Mengele hat in Auschwitz für seine Versuche zwar gesunde Zwillinge missbraucht, diese teilweise jedoch miteinander vernäht, um siamesische Zwillinge zu erhalten. Für den persönlichen Ruhm ist er im wahrsten Sinne des Wortes schließlich über Leichen gegangen (vgl. Bethge 2001, S. 243f.). Auch heute noch bleibt fraglich, wie effektiv tatsächlich ein medizinischer Eingriff an siamesischen Zwillingen ist (vgl. Sulzer 1990, S. 175). Wozu also eine Hausarbeit über siamesische Zwillinge? Ziel dieser Arbeit ist nicht nur die Annäherung an ein besonderes Phänomen, sondern zugleich und insbesondere die Auseinandersetzung mit einem grundlegenden Problem: im Zusammenhang mit der Trennung dieser Zwillingspaare wird sehr deutlich, wie unsere Gesellschaft oder unsere heutige Zeit funktioniert. Wie viel Entscheidungsfreiheit hat der Mensch überhaupt? [...] Soll das Individuelle bewahrt bleiben? Kann nicht auch das Besondere, das Andersartige schön sein? Oder zählt in einer Kapitalgesellschaft am Ende nur das Leistungsprinzip und die Verwertbarkeit jedes Einzelnen? Siamesische Zwillinge bieten eine riesige Plattform für vielerlei Überlegungen rund um den Sinn des Lebens an. Wie in keinem anderen Fallbeispiel offenbaren sie anscheinend eine enorme Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Daher werde ich mich mit folgender Fragestellung beschäftigen: inwieweit ist eine operative Trennung vertretbar – aus ethischer, juristischer und medizinischer Sicht?