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Das schwarze Gold: Erdöl - nach Wasser, Luft und Sonne der wahrscheinlich wichtigste Rohstoff für einen Menschen in der westlichen Welt. Kaum ein Produkt kommt ohne Öl als Bestandteil aus oder wird ohne Maschinen, in denen Öl zum Einsatz kommt, hergestellt. Die wachsende Abhängigkeit von diesem kostbaren Rohstoff hat in den letzten 40 Jahren zu extrem gestiegenen Preisen und einer gesteigerten Produktion geführt. Es hat Nomaden zu Milliardären und Industrienationen zu Rohstoff-Junkies gemacht. Es war der Grund für Kriege und Revolutionen, Auslöser von Naturkatastrophen und hat…mehr

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Produktbeschreibung
Das schwarze Gold: Erdöl - nach Wasser, Luft und Sonne der wahrscheinlich wichtigste Rohstoff für einen Menschen in der westlichen Welt. Kaum ein Produkt kommt ohne Öl als Bestandteil aus oder wird ohne Maschinen, in denen Öl zum Einsatz kommt, hergestellt.
Die wachsende Abhängigkeit von diesem kostbaren Rohstoff hat in den letzten 40 Jahren zu extrem gestiegenen Preisen und einer gesteigerten Produktion geführt. Es hat Nomaden zu Milliardären und Industrienationen zu Rohstoff-Junkies gemacht. Es war der Grund für Kriege und Revolutionen, Auslöser von Naturkatastrophen und hat Fußball-Vorstadt-Vereine zu internationalen Spitzen-Clubs gemacht.
Das "schwarze Gold" hat dabei schon längst das eigentliche Gold an Bedeutung abgelöst. Was wäre, wenn von heute auf morgen plötzlich jemand den Ölhahn zudrehen würde und kein Öl mehr zur Verfügung stünde? Wenn keine Flugzeuge, Eisenbahnen, Schiffe oder Autos mehr fliegen oder fahren könnten? Wenn kein Plastik mehr zur Verfügung stehen würdeund keine Maschinen mehr betrieben werden könnten?
Wer kontrolliert eigentlich diesen wichtigen Rohstoff? Wer hat die Macht über das Überleben der "zivilisierten" Welt?
Der weltweite Öl-Vorrat geht zur Neige. In der Zwischenzeit verschiebt sich die globale Machtbalance weg von den Vereinigten Staaten und den arabischen Staaten hin zu nationalen Öl-Konzernen in Russland, China und einigen aufstrebenden Volkswirtschaften in Afrika und Südamerika. Dies vollzieht sich vor dem Hintergrund weltweiter steigender Nachfrage. Bestseller-Autor Robert Slater dokumentiert in seinem neuen Buch "Machtwechsel" wie den einst allmächtigen Ölkonzerne nach und nach ihre Macht entrissen wurde und wie Protagonisten wie Wladimir Putin, Mahmoud Ahmadinejad und Hugo Chávez ihre Macht über diesen wichtigen Rohstoff längst als politische Waffe einsetzen.
Aber Robert Slater beschränkt sich in seiner Darstellung nicht nur auf die politischen Verhältnisse. Er zeigt auch die aktuelle wirtschaftliche Situation auf dem Weltmarkt und setzt sich mit der Frage der Nachhaltigkeit, der Moral und Ethik auseinander.
Autorenporträt
Robert Slater arbeitete viele Jahre für die Nachrichtenagentur UPI und das Time Magazin in den USA und im Mittleren Osten. Er ist Autor von 18 Wirtschaftsbüchern zum Beispiel über George Soros, Jack Welch und Wal-Mart. Mit seinen Büchern war er auf den Bestsellerlisten von BusinessWeek, Wall Street Journal. Robert Slater hat Abschlüsse in Politikwissenschaft an der Universität von Pennsylvania und in Internationalen Beziehungen an der London School of Economics erworben. Er wuchs in den New Jersey auf und lebt derzeit in Jerusalem und New York.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.01.2012

Öl als Machtmittel
Ein pessimistischer Blick auf den Wettbewerb der Staaten

Seit einigen Wochen sieht die Weltöffentlichkeit gebannt auf die Straße von Hormus, durch die ein Fünftel des gesamten Erdölexports verschifft wird. Teheran hat gedroht, bei neuen Iran-Sanktionen die heikle Meerenge am Persischen Golf zu sperren. Der Ankündigung folgten massive Manöver der Marine, die Amerika mit einer verstärkten Truppenpräsenz in der Region beantworteten. Das Säbelrasseln ist passende Begleitmusik zu Robert Slaters jetzt auf Deutsch erschienenem Buch "Seizing Power. The Grab für Global Oil Wealth". Der amerikanische Wirtschaftsjournalist diskutiert darin den Machtwechsel im weltweiten Kampf um das Erdöl und die nationalistische Instrumentalisierung des Öls als politische Waffe.

Die Kontrolle über das Öl habe sich von internationalen Großkonzernen wie den berühmten "Sieben Schwestern" und der lange Jahre vernünftig agierenden Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hin zu "skrupellosen Öl-Aggressoren und Öl-Diktatoren" verschoben. Diese gefährlichen, neuen Mitspieler nutzten ihre natürlichen Ressourcen als Angriffswaffe und destabilisierten die Ölmärkte, schreibt Slater. Er prophezeit, dass im 21. Jahrhundert sämtliche Nationen um den immer knapperen, teureren Rohstoff kämpfen und Chaos und Gewalt das Geschehen um das Öl bestimmen werden.

Den entscheidenden Wendepunkt von der alten, relativ stabilen zur fragilen heutigen Lage sieht Slater im Öl-Embargo der Saudis während des Jom-Kippur-Krieges 1973/74. Damals habe die Welt zum ersten Mal eine Ölknappheit erlebt, weil der Rohstoff als politische Waffe eingesetzt wurde. Seitdem hätten Öl-Exporteure innerhalb und außerhalb der Opec das Öl zur Waffe stilisiert.

Bösewichte sind für Robert Slater vor allem Russlands Wladimir Putin, Irans Mahmud Ahmadineschad, Venezuelas Hugo Chávez und Tschads Idriss Déby. "Sie sind daran schuld, dass die Ölwelt immer gefährlicher wird", sagt er. Putin beispielsweise habe 2008 einen zerstörerischen Krieg in Georgien geführt, um die ölreiche kaspische Region kontrollieren zu können. Irans "arroganter Ölstratege" Ahmadinedschad instrumentalisiere den Rohstoff für nukleare Unabhängigkeit.

Chávez' Regierung habe sich 2006/7 die Mehrheit an internationalen Ölgesellschaften im Land unter den Nagel gerissen und die protestierenden Vereinigten Staaten der geplanten Invasion bezichtigt. Und das afrikanische Tschad, mit 160 000 Barrel Tagesförderung eigentlich ein Winzling, düpiere unter der jahrzehntelangen Diktatur Débys immer wieder die zahlungsfreudige Weltbank - "ein Musterbeispiel für einen Öl-Aggressor, der sich im Rahmen der neuen Öl-Ordnung in Stellung bringt".

Dass bescheidene Exporteure wie Tschad eine wachsende Rolle spielen, hänge mit dem vehementen Rohstoffhunger Chinas und Indiens zusammen. Sie müssten neue Wege suchen: "Was blieb, waren die kleineren, instabileren und gefährlichen Staaten, viele davon in Afrika," schreibt Slater. Ihm missfällt, dass China Öl mit Wirtschaft- und Militärhilfe honoriert und "Dinge wie Bestechung, Korruption und Menschenrechtsverletzungen" negiert.

Lob zollt er Brasiliens Petrobras - "eine nationale Ölgesellschaft in einer besseren Welt mit seltener nationaler Erfolgsgeschichte". Slater referiert, dass Petrobras-Aktien heute zu den meistgehandelten ausländischen Aktien an der New Yorker Börse gehören. Ausländische Aktionäre halten 60 Prozent des gesamten Aktienkapitals.

Beträchtliche Hoffnungen setzt Slater auch auf São Tomé und Principe. Dort wurde 2003 bestes "süßes" Rohöl entdeckt, das sich leicht zu bleifreiem Benzin raffinieren lässt. Der afrikanische Ministaat auf einer Inselgruppe im Golf von Guinea, dessen Haupteinnahmequelle bislang Telefon-Sex-Leitungen und Briefmarken mit Marilyn-Monroe-Anmutung waren, will mit einem Öl-Gesetz zu erwartende Einnahmen bei der amerikanischen Zentralbank hinterlegen und zum Großteil ansparen.

Nur wenige Leser haben vermutlich von den Ölfunden in Sao Tomé und Principe gehört. Auch an anderen Stellen hält Slaters leicht lesbares Buch Interessantes bereit und streift im Magazin-Stil Probleme rund um das Öl. Es endet mit der Forderung nach alternativen Energien und weniger Treibstoffverbrauch, "damit wir uns aus der Öl-Abhängigkeit befreien und gegen die Öl-Aggressoren verteidigen können, die wie Drachensaat aus dem Boden schießen". In Erinnerung bleibt vor allem die Warnung vor der Gefahr weltweiter Gewaltszenarien im Zusammenhang mit dem Öl.

ULLA FÖLSING.

Robert Slater: Machtwechsel.

Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2011, 232 Seiten, 19,90 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Ulla Fölsing klingen die Warnungen des Autors vor Kriegen ums Öl noch im Ohr. Allerdings hat das Buch des amerikanischen Wirtschaftsjournalisten neben Warnungen vor skrupellosen Öl-Agressoren wie Putin, Achmadinedschad und Tschads Idriss Deby noch anderes zu bieten. Als Begleittext zum Gerangel um die Straße von Hormus etwa, indem es nicht nur ölschwarze Prophezeiungen loslässt, sondern auch die Entwicklungen und Bedingungen erklärt, die Öl zur Waffe machten, siehe Chinas skrupelloser Rohstoffhunger. Die wenigen Lichtblicke, wie Brasiliens Petrobras und die neuen Öl-Player Sao Tome und Principe, verschweigt der Autor allerdings auch nicht. Ebensowenig wie die anzupeilende Lösung: Treibstoff- und Energieverbrauch senken! Lauter Interessantes rund ums Öl also in diesem Buch, und gut lesbar dazu, findet Fölsing.

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