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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2, Universität zu Köln (Institut für deutsche Sprache und Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Die Munleun - Szene in Wolfram von Eschenbachs „Willehalm“ ist schon oft von Literaturforschern diskutiert und interpretiert worden. Der Auftritt des Titelhelden vor dem König beim Hoftag stellt eine Schlüsselszene des Werkes dar. Zwischen den Beschreibungen der beiden großen Schlachten gegen die Heiden gelegen, wird hier das Schicksal der Provence besiegelt, in das die Heiden…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2, Universität zu Köln (Institut für deutsche Sprache und Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Die Munleun - Szene in Wolfram von Eschenbachs „Willehalm“ ist schon oft von Literaturforschern diskutiert und interpretiert worden. Der Auftritt des Titelhelden vor dem König beim Hoftag stellt eine Schlüsselszene des Werkes dar. Zwischen den Beschreibungen der beiden großen Schlachten gegen die Heiden gelegen, wird hier das Schicksal der Provence besiegelt, in das die Heiden eingefallen sind. Nachdem Willehalm die erste Schlacht verloren hat, muss er in Munleun den König und die Fürsten dazu bewegen, ihn in der zweiten Schlacht zu unterstützen. Willehalms Auftreten vor dem König ist jedoch nicht das eines Bittstellers. Vielmehr tritt er wütend und traurig auf und schleudert dem König wüste Beschimpfungen entgegen. Um Willehalms Verhalten am Hof verständlich zu machen, und um zu zeigen, dass für die Zuhörer bzw. Leser im Mittelalter dieses Auftreten „lesbar“ war, möchte ich zunächst einige Fakten über die Rezeptionsbedingungen von Literatur im Mittelalter aufzeigen, und dann im dritten Kapitel dieser Arbeit zeigen, dass das öffentliche Auftreten und die öffentliche sowie private Kommunikation im Mittelalter von symbolischen Gebärden, Gesten und Emotionen geprägt waren, die von den mittelalte rlichen Menschen als verbindlich angesehen wurden. Im vierten Kapitel werde ich dann die Entstehungsgeschichte des „Willehalm“ kurz anreißen. Nach einem kurzen Exkurs durch ältere Interpretationen der Szene, die darin meist einen Gefühlsausbruch des Titelhelden und einen Gegensatz vom starken Fürsten und schwachen Herrscher sehen, möchte ich zeigen, dass aus Willehalms Verhalten auch eine andere Absicht herauslesbar ist. Dabei stütze ich mich auf Erkenntnisse von Gerd Althoff, Kathryn Starkey und Bernd Thum , die ich in den vorhergehenden Kapiteln präsentiert habe. Meine These lautet, dass sich Willehalm der Konventionen öffentlicher Kommunikation bewusst ist, dass er sich dieser Konventionen bedient und sie zum Teil bewusst missachtet, um sein Ziel, die Unterstützung des Königs für den Kampf gegen die Heiden, zu erreichen. [...]