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Dieses Buch beschreibt den Umfang und das Ergebnis der Gletschermessungen seit der kleinen Eiszeit und verdeutlicht so den heutigen Stellenwert der in den Ostalpen gemessenen Daten für die Klimaforschung. Die Autor/innen stellen frühe Forschungsleistungen des Alpenvereins, wie den Nachweis der Existenz der Eiszeiten oder die Entdeckung des Fließgesetzes für Gletschereis vor. Spannende Blicke ins Archiv zeigen exemplarisch die Mechanismen und Auswirkungen des Gletscherrückganges. Besonders detailliert ist Österreichs größter Gletscher, die Pasterze im Glocknergebiet, beschrieben. So entsteht…mehr

Produktbeschreibung
Dieses Buch beschreibt den Umfang und das Ergebnis der Gletschermessungen seit der kleinen Eiszeit und verdeutlicht so den heutigen Stellenwert der in den Ostalpen gemessenen Daten für die Klimaforschung.
Die Autor/innen stellen frühe Forschungsleistungen des Alpenvereins, wie den Nachweis der Existenz der Eiszeiten oder die Entdeckung des Fließgesetzes für Gletschereis vor. Spannende Blicke ins Archiv zeigen exemplarisch die Mechanismen und Auswirkungen des Gletscherrückganges. Besonders detailliert ist Österreichs größter Gletscher, die Pasterze im Glocknergebiet, beschrieben.
So entsteht für interessierte Laien ein Bild der Beziehung zwischen Gletscher und Klima mit vielen geomorphologischen Details. Studierende und Absolvent/innen der Geowissenschaften finden wissenschaftshistorisch relevante Details und regionale Fakten zum Klimawandel und dessen Erforschung.
Autorenporträt
¿PD Dr. Andrea Fischer: Senior Researcher am Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Prof. em. Gernot Patzelt: Ehemaliger Leiter des Institutes für Hochgebirgsforschung und der Alpinen Forschungsstelle Obergurgl. Emeritierter Professor für Hochgebirgsforschung.  Mag. Martin Achrainer: Historiker und Politikwissenschaftler, derzeit tätig beim Österreichischen Alpenverein. Mag. Günther Groß: Geograph und langjähriger Beobachter des Gletschermessdienstes des Österreichischen Alpenvereins. Prof. Gerhard Lieb: Ao. Univ. Prof. am Institut für Geographie und Raumforschung, Universität Graz. Dr. Andreas Kellerer-Pirklbauer-Eulenstein: Universitätsassistent am Institut für Geographie und Raumforschung der Universität Graz  Mag. Gebhard Bendler: Historiker, tätig am Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Innsbruck.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.11.2019

REISEBUCH
Heiß auf Gletscher
Ein Band über Kunst und Forschung
Am Schrumpfen der alpinen Gletscher lässt sich die Erderwärmung besonders anschaulich zeigen. Die Befassung mit diesen Eismassen hat insofern häufig eine moralische Intention. Anders ist das in Gernot Patzelts Band „Gletscher“. Ein Vierteljahrhundert lang, von 1980 bis 2004, hat Patzelt das Institut für Hochgebirgsforschung der Universität Innsbruck geleitet. Sein Blick auf die Gletscher und auf die Alpen überhaupt ist ein wissenschaftlicher, kein emotionaler.
Und doch wendet sich das umfassende Buch erst einmal nicht an den Verstand. In der ersten Hälfte befasst Patzelt sich mit alpiner Landschaftsmalerei, sofern sie Gletscher zum Gegenstand hat. Von der Spätaufklärung über die Romantik bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts, für die Dauer eines Lebensalters also, waren Gemälde die ersten und einzigen bildlichen Darstellungen von Gletschern. Ehe die Malerei auf diesem Feld abgelöst worden ist von der Fotografie.
Der Band befasst sich mit dem Werk von Caspar Wolf, Jean-Antoine Linck, Samuel Birmann und vor allem mit dem von Thomas Ender sowie Ferdinand Runk. Deren Gemälde sind künstlerisch hoch einzuschätzen, das würdigt der Band ausführlich. Zugleich sind sie auch „landschaftsgeschichtlich einzigartige Bildquellen“, wie der Geograf Heinz J. Zumbühl in einem Beitrag schreibt. Speziell die Werke Thomas Enders, Kammermaler in Erzherzog Johanns Diensten, sind so präzise naturalistisch, dass er und andere Maler seines Kalibers „auch Pioniere der Gletscherkunde“ waren, so Patzelt. Den Gemälden gegenübergestellt sind aktuelle Fotografien, um Veränderungen im Landschaftsbild zu zeigen.
In der zweiten Hälfte wird das Buch dann beinhart wie Gletschereis. Es fasst im Detail die jahrzehntelange Forschung Gernot Patzelts zusammen, die insbesondere am Gurgler Ferner in den Ötztaler Alpen – Patzelts Institut hat eine Forschungsstelle in Obergurgl – die Entwicklung der vergangenen 8000 Jahre umfasst. Wer möchte, kann detailliert einsteigen in wissenschaftliche Diskurse. Aber auch im bloßen Überfliegen erschließt sich die Dynamik der Gletscher. Selbst in der Neuzeit gab es mehrere Rückzugs- und Vorstoßphasen. Patzelt erklärt die landschaftsverändernden Entwicklungen – und thematisiert auch den Anteil des menschlichen Einflusses.
STEFAN FISCHER
Gernot Patzelt: Gletscher. Klimazeugen von der Eiszeit bis zur Gegenwart. Verlag Hatje Cantz, Berlin 2019. 256 Seiten, 52 Euro.
Als Thomas Ender die Pasterze 1832 gemalt hat, reichte der Gletscher am Fuß des Großglockners noch bis auf eine Höhe von 2000 Metern hinab. Wo damals die Gletscherzunge war, wird heute der Margaritzensee aufgestaut.
Abbildung: Sammlung Erzherzog Johann
Foto: Gernot Patzelt
Die Gletschergemälde des Kammermalers Thomas Ender (1793–1875) sind beinahe fotorealistisch. Das Untersulzbachkees am Groß- und Kleinvenediger hat einst vereiste Teile der Talflanke inzwischen freigegeben.
Abbildung: Sammlung Erzherzog Johann
Foto: Ludwig Mallaun
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"... Der mit zahlreichen Abbildungen ausgestattete Band empfiehlt sich für höherbildende Schulen und für alle Bibliotheken mit Büchern zur Erd- und Klimageschichte im Allgemeinen sowie mit Büchern zum Alpenraum und der Vergletscherung!" (Bücherrundschau, Heft 2, 2018)