Noch heute findet man manchmal die absonderliche Meinung vertreten, daß Schwalben und andere Vögel im Schlamm der Teiche oder - ähnlich den winterschlafenden Säugetieren - in Baumhöhlen überwintern und daß sich Kleinvögel als »blinde Passagiere« auf dem Rücken der großen Zugvögel in wärmere Länder tragen lassen. Wie aber macht es z. B. die nordamerikanische Küstenseeschwalbe? Zweimal im Jahr wandert sie 17 000 km, um von ihren Brutplätzen im nördlichen Eismeer in das antarktische Winterquartier zu gelangen. Mehr als ein halbes Jahrhundert Vogelberingung und Vogelbeobachtung in aller Welt brachte Klarheit in die bis dahin bestehenden Vermutungen. Die Entstehung des Vogelzuges und das Orientierungsvermögen der Vögel wurde in dieser Zeit von vielen Forschern untersucht. Die verschiedenen Theorien sind in diesem Band dargestellt und durch gutes Bildmaterial erläutert.