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Raus aus dem Elfenbeinturm - rauf auf die Felder der Zukunft! Eric D. Beinhocker zeigt, was Wirtschaftsführer heute sähen müssen, damit morgen Geld fließt. Dafür schaut der McKinsey-Berater in die Köpfe ökonomischer und naturwissenschaftlicher Vorreiter. Er demonstriert provokant, wie eine neue Riege Superhirne traditionelle Vorstellungen infrage stellt. Wohlstand ist ein evolutionärer Prozess. Komplexität, Chaos, Anpassung, Interaktion: Schon ein strategisch genialer Flügelschlag kann ein globales Business-Beben auslösen. Die Erfolgs-DNS des US-Kassenschlagers: Er zeigt Querdenkern, wie sich Wohlstand für Individuen und Unternehmen mehren lässt.…mehr

Produktbeschreibung
Raus aus dem Elfenbeinturm - rauf auf die Felder der Zukunft! Eric D. Beinhocker zeigt, was Wirtschaftsführer heute sähen müssen, damit morgen Geld fließt. Dafür schaut der McKinsey-Berater in die Köpfe ökonomischer und naturwissenschaftlicher Vorreiter. Er demonstriert provokant, wie eine neue Riege Superhirne traditionelle Vorstellungen infrage stellt. Wohlstand ist ein evolutionärer Prozess. Komplexität, Chaos, Anpassung, Interaktion: Schon ein strategisch genialer Flügelschlag kann ein globales Business-Beben auslösen. Die Erfolgs-DNS des US-Kassenschlagers: Er zeigt Querdenkern, wie sich Wohlstand für Individuen und Unternehmen mehren lässt.
Autorenporträt
Eric D. Beinhocker ist Senior-Partner des McKinsey Global Institute. Das Magazin Fortune nannte ihn 'Wirtschaftsführer des neuen Jahrhunderts'. Der Visionär stammt aus Boston und lebt zurzeit in London.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.09.2007

Wirtschaftsbuch
Wohlfühlen im Teilchenzoo
Die klassische Wirtschaftslehre ist in die Kritik geraten. Das zeigen nicht zuletzt die vielen Witze über Wirtschaftswissenschaftler, etwa: Gehen zwei Ökonomen spazieren. Der jüngere von beiden erblickt auf der Straße einen 20-Dollar-Schein und sagt: „Schau mal, da liegen 20 Dollar.” „Unsinn”, entgegnet der ältere Kollege, „lägen da 20 Dollar, hätte sie bestimmt schon jemand aufgesammelt.” Diesen Witz erzählt Eric D. Beinhocker, Senior Fellow am McKinsey Global Institute, in seinem neuen Buch Die Entstehung des Wohlstands. Er will damit illustrieren, dass die Wirtschaftslehre auf Annahmen beruht, die sie zu einem verzerrten Bild der Welt führen. Etwa auf der Idee der „vollkommenen Rationalität”, also der Annahme, dass der Mensch stets über alle Informationen verfügt und auf dieser Basis seine Entscheidungen trifft. Und wenn solch vollkommen rational handelnde Individuen ihrem Eigeninteresse folgen, dann streben die Märkte, wie vom Wirtschaftstheoretiker Adam Smith postuliert, zu einem stabilen Gleichgewicht.
Daran setzt Beinhocker nun an, um die klassische Wirtschaftslehre aus den Angeln zu heben. Sie sei kein wissenschaftlich begründetes Modell, sondern eine Metapher, die die Begründer der Wirtschaftswissenschaft vor gut hundert Jahren der Physik entlehnten. Eine Metapher, die auf höchst unsicherem Grund steht. So hat die Physik längst die Komplexität der Welt anerkannt. Und dieser Umbruch vollzieht sich auch in den Wirtschaftswissenschaften. Mit neuen Ansätzen, neuen Methoden und leistungsfähigeren Computern machen sich Forscher daran, ein radikal anderes Verständnis von Wirtschaft zu formulieren. Wirtschaft ist demnach „kein geschlossenes Gleichgewichtssystem, sondern ein offenes Ungleichgewichtssystem oder, genauer gesagt, ein komplexes adaptives System”. Also ein System, das sich ständig an geänderte Bedingungen anpasst.
Komplexität ist der Schlüsselbegriff, den Beinhocker für das entstehende neue Paradigma vorschlägt: Komplexitätsökonomik. Der Autor beschränkt sich aber nicht darauf, den Stand der Bauarbeiten bei der Errichtung einer neuen ökonomischen Weltsicht zusammenzufassen. Er will mehr: Er will dorthin vorstoßen, wo die Wirtschaftswissenschaften bislang eine Antwort schuldig geblieben sind.
Er will erklären, wie Wohlstand entsteht. Seine These: „Derselbe Wirkungsmechanismus, der für die wachsende Ordnung und Komplexität in der Biosphäre verantwortlich ist, sorgt auch für die Zunahme von Ordnung und Komplexität in der ‚Ökonosphäre’.” Evolution ist für Beinhocker kein rein biologischer Mechanismus, sondern ein universelles Phänomen, „eine Allzweckformel für Innovation”. Evolution entdeckt Baupläne über einen Prozess des Ausprobierens – und das gilt für soziale und physikalische Technologien wie für neue Geschäftsmodelle. Sein Schluss überrascht: „Wohlstand ist Wissen, und sein Ursprung ist Evolution.” Während die klassische Wirtschaftslehre Innovation aus ihrem Modell ausklammert und zum exogenen Faktor degradiert, stellt Beinhocker sie in den Mittelpunkt. In der Komplexitätsökonomik wird „Wissenserzeugung zum endogenen Zentrum der Wirtschaft”.
Das ist ebenso elegant wie richtungweisend. Beinhockers Buch ist ein bahnbrechendes Werk. Es befreit die Wirtschaft von wirklichkeitsfernen Grundannahmen und hievt die Ökonomik auf die Höhe der Zeit – und das heißt, die Komplexität der Welt wird anerkannt. Zweifel aber sind angebracht, ob sich auf diesem Fundament schon bald eine geschlossene Theorie errichten lässt, wie Beinhocker glaubt. Das glaubte auch die Physik. Doch die Weltenformel ist in weite Ferne gerückt. Vergrößert hat sich nur der Teilchenzoo. Winfried Kretschmer
Eric D. Beinhocker: Die
Entstehung des Wohlstands. Wie Evolution die Wirtschaft antreibt.
mi-Fachverlag, Landsberg am Lech 2007, 592 Seiten, 49,90 Euro.
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