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Agen 1945, Vincennes 2019: Die Angaben am Ende von Michel Serres' letztem Buch markieren die Eckdaten seines Lebenswegs und unterstreichen, wie lange er sich mit den darin verhandelten Fragen beschäftigt hat. Geboren als Sohn eines Flussschiffers in Südwestfrankreich, wurde Serres zunächst Seemann, später Philosoph an der Pariser Sorbonne und Mitglied der prestigereichen Académie française. Zeitlebens kreiste sein Denken um das Verbindende: Boten wie Hermes, den Schutzgott der Reisenden, Kommunikation und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Auch in diesem Versuch über die Religion, der Summe…mehr

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Produktbeschreibung
Agen 1945, Vincennes 2019: Die Angaben am Ende von Michel Serres' letztem Buch markieren die Eckdaten seines Lebenswegs und unterstreichen, wie lange er sich mit den darin verhandelten Fragen beschäftigt hat. Geboren als Sohn eines Flussschiffers in Südwestfrankreich, wurde Serres zunächst Seemann, später Philosoph an der Pariser Sorbonne und Mitglied der prestigereichen Académie française. Zeitlebens kreiste sein Denken um das Verbindende: Boten wie Hermes, den Schutzgott der Reisenden, Kommunikation und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Auch in diesem Versuch über die Religion, der Summe eines Gelehrtenlebens, steht das Verbindende im Vordergrund: Religion begreift Serres dabei als das, was Menschen horizontal miteinander und vertikal mit dem Jenseits oder dem Reich der Ideen verbindet. Auf das analytische Zeitalter der Trennungen, Zersetzungen und Zerstörungen, unter anderem der unseres Planeten, so das Vermächtnis des großen Universalgelehrten, folgt ein Zeitalter der Verbindungen. Wollen wir die großen Herausforderungen unserer Gegenwart meistern, müssen wir auf globaler Ebene kooperieren.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D, I ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Michel Serres, geboren am 1. September 1930 in Agen, war ein französischer Mathematiker und Philosoph. Er absolvierte die École navale, um eine Laufbahn als Marineoffizier zu beginnen. Ab 1952 besuchte er die École normale supérieure, an der er 1955 seine Agrégation in Philosophie erhielt. Im folgenden Jahr trat er erneut in die Marine ein und fuhr jahrelang zur See. Serres war ab 1969 Professor für Wissenschaftsgeschichte an der Sorbonne und wurde 1984 parallel zum Professor an der Stanford University ernannt. Ab 1990 war er außerdem einer der vierzig »Unsterblichen« der Académie française. 2012 erhielt Serres den »Meister-Eckhart-Preis« der Identity Foundation und der Universität zu Köln. Serres starb am 1. Juni 2019 in Vincennes.

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.03.2022

Religiöses Integral
Das letzte Buch von Michel Serres

Das letzte Buch eines Autors, postum publiziert, ein Buch, das sich auch noch mit dem "Religiösen" befasst, mit letzten Dingen, ersten Anfängen und erstlich und letztlich mit allem - ein solches Buch umgibt die Aura des Vermächtnisses. Im Falle von Michel Serres, dem 2019 verstorbenen französischen Philosophen, Mathematiker und in unzähligen Wissensgebieten bewanderten Polyhistor, ist das letzte in gewisser Weise auch das erste Buch; eines, an dessen Thema sein Autor zeitlebens gearbeitet hat. Das hat er nicht nebenbei und außerdem getan, sondern indem er seine gut vier Dutzend Bücher schrieb.

Serres schrieb gerne gestisch, hohe Töne und das Pathos nicht scheuend, die Gemütstemperatur aber scheint oft heiter bis schelmisch zu sein. Ebenso wenig wie die Grenzen der Wissensgebiete bringen ihn bei seinen Erkundungsgängen diejenigen der verschiedenen literarischen Genres zum Stehen. Seine bilderreiche Prosa verströmt bisweilen eine abstrakte Sinnlichkeit; sie argumentiert wenig, fabuliert umso lieber, assoziiert, etymologisiert, evoziert, spekuliert. Es sind Kommunikationen und Kommunionen, Überlagerungen und Überschneidungen, Vermischungen und Vernetzungen, die den Grenzgänger interessierten. In dem nun auch auf Deutsch vorliegenden "Essay über Religion" resümiert sich Serres' Denkweg sozusagen selbst. Das titelgebende "Verbindende" verbindet auch die thematischen Stationen dieses Weges. Der französische Titel ist ergiebiger: "Relire le relié". In der "Relektüre des Verbindenden" sind zwei der sprachgeschichtlichen Bedeutungslinien von "Religion", lateinisch "religio", verflochten: wiederlesen ("relegere") und verbinden ("religare").

Bei der Besinnung auf die zurückgelegte Strecke geht dem Wanderer auf, dass er, "ohne es zu ahnen, seit je an einer synthetischen Philosophie" gearbeitet habe: "Unablässig Verbindungen herstellend, sah ich undeutlich ein Zeitalter heraufziehen, in dem sich mit dem Wandel der Kulturen und Praktiken ein neuer Typus von Verbindungen durchsetzen würde, um schließlich die Oberhand über eine dem Ideal des Analytischen verpflichtete Tradition zu gewinnen." Das Analysieren, zumal das wissenschaftliche, zerlege Probleme - und zerschneide dabei die Phänomene, zerstöre die Welt: "Die Auslöschung der Arten, der Klimawandel, die Umweltverschmutzung gehen auf dieses Projekt der découpage, im Wortsinn also des Zerschneidens, der Lösung und Auflösung zurück, das eine Welt in Stücken, einen Ozean von Abfällen hinterlässt."

Der Rückblick ist erkennbar auch einer auf den Vorausblick eines prophetischen Sehers, der die Destruktivkräfte der wissenschaftlich-technischen Zivilisation bei aller Begeisterung für deren Produktivkräfte nicht ausblendet (ebenso wenig wie das Gewaltpotential der Religionen). Und der Seher möchte auch ein Heiler sein, ein Stifter des Zusammenhangs, in dem alles mit allem - eigentlich - steht. Der Auftrag, den das Testament den Hinterbliebenen erteilt, ist knapp: "Schluss mit dem Schneiden und Trennen, Morgenröte der Verbindungen - das ist um der Bewahrung der Welt willen unsere Zukunft."

Leichter gesagt als getan, wird man sagen. Doch das Schöne ist, Aurora, die Göttin der Morgenröte, waltet bereits in uns: Wir vereinen stets schon, was wir trennen, integrieren, was wir differenzieren. "Religion" meint laut Serres nicht nur die Beziehung, die Gläubige mit ihrem Gott oder miteinander vereint, sondern auch "die Beziehung als solche, die Relation im Allgemeinen, die Gesamtheit aller möglichen Verbindungen, der kognitiven wie der objektiven und der erst noch zu erkennenden. Durch das unbestimmte Integral dieser netzförmigen Verknüpfungen versetzt die Religion uns in die Welt, wir sind in der Welt durch dieses Integral." Die Integralrechnung mutiert zur metaphorischen Metaphysik einer "existenziellen Funktion". Diese Funktion, schreibt Michel Serres, "ist in uns, aber wurde sie je wirklich erforscht?"

Das Bedürfnis nach Sinnzusammenhang und Existenzerhellung, das da zum Ausdruck kommt, erweist sich am Ende - am Ende des Buches - als eine Art mystisches Begehren, als Verlangen nach einer Vereinigung mit dem Göttlichen, die zugleich eine Verschmelzung von Glauben und Wissen wäre. UWE JUSTUS WENZEL.

Michel Serres: "Das Verbindende". Ein Essay über Religion.

Aus dem Französischen von Stefan Lorenzer. Suhrkamp-Verlag, Berlin 2021. 240 S., br., 16,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Rezensent Klaus Englert ergötzt sich an der Vision einer einigenden Religion, wie sie der Intellektuelle Michel Serres in seinem letzten Buch entwirft. Was in Serres' Schriften bislang eher unterschwellig vorhanden war, bricht sich hier Bahn, erkennt Englert: Die aus der Geschichte der Gegenkirche der Katharer entwickelte Idee einer neuen Verbindung von Religion und Wissenschaft. Wenn Serres in diesem Zusammenhang im Alten und Neuen Testament liest und die antiken Mythen betrachtet, Abel und Kain und Iphigenie, erahnt Englert das biblische Verständnis des Philosophen als das von einer "sanfteren Religion".

© Perlentaucher Medien GmbH
»Erst Michel Serres' posthum erschienenes Buch Das Verbindende - Ein Essay über Religion enthüllt die Urgründe eines Denkers, der stets quer zu den herrschenden Philosophieströmungen stand.« Klaus Englert taz am wochenende 20220502