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Kann ich das Lied dieser Berge schreiben? Ein Lied müsste das sein, in dem die schwarzgrünen Drachenbäume ihren Schatten werfen, die blutigen Rücken der Pferde, auf denen sich Fliegen niederlassen, die Reiter, die Kinder, kaum drei Jahre alt, unter anderen Kindern zu sehen sind, die Mädchen, die sich anbieten für ein paar Abzeichen. Die tote Hyäne am Straßenrand, der flüchtende Kojote, Frauen und Männer, die viertausend Meter hohen Gipfel, die Vögel müssten Platz finden darin. Und wir natürlich, die hier arbeiten, bis das letzte Korn vom Halm geholt ist. Nichts darf gewollt sein, nichts…mehr

Produktbeschreibung
Kann ich das Lied dieser Berge schreiben? Ein Lied müsste das sein, in dem die schwarzgrünen Drachenbäume ihren Schatten werfen, die blutigen Rücken der Pferde, auf denen sich Fliegen niederlassen, die Reiter, die Kinder, kaum drei Jahre alt, unter anderen Kindern zu sehen sind, die Mädchen, die sich anbieten für ein paar Abzeichen. Die tote Hyäne am Straßenrand, der flüchtende Kojote, Frauen und Männer, die viertausend Meter hohen Gipfel, die Vögel müssten Platz finden darin. Und wir natürlich, die hier arbeiten, bis das letzte Korn vom Halm geholt ist. Nichts darf gewollt sein, nichts herbeigeholt, eine vorgefasste Absicht zu befriedigen. Das ist das Schwerste, wirklich offen sein, sich frei machen von allen fremden und auch den eigenen Erwartungen. Ohne Ballast aufsteigen zu den Wörtern, aus denen das Fassbare entsteht, was zwischen mir und den Dingen in Schwingung gerät.
Autorenporträt
Henry-Martin Klemt wurde 1960 in Berlin geboren. Er lebt in Frankfurt (Oder), ist Lyriker, Liedtexter, Nachdichter, Herausgeber, Text-und Bild-Journalist. Nach der Ausbildung zum Facharbeiter für Drucktechnik an der Berufsschule Rudi Arndt in Berlin, Arbeit als Offsetkopierer in der Druckerei Neues Deutschland und Armeezeit erwarb er 1985 den Hochschulabschluss Literatur am Literaturinstitut "Johannes R. Becher" in Leipzig. Er war kulturpolitischer Mitarbeiter im VEB Halbleiterwerk Frankfurt (Oder), freier Schriftsteller und Feuilletonredakteur einer Tageszeitung. Seit 1994 arbeitet er freiberuflich. Klemt publiziert seit den 70er Jahren. Sein Lyrik-Debüt erschien 1987 in der Reihe Poesiealbum beim Verlag Neues Leben Berlin. Bisher erschienenen neun Gedichtbände, zuletzt: wurzelland.wo (BoD) und Flatterherz (tredition). An 14 CDs verschiedener Künstler wirkte Klemt als Texter mit. Zahlreiche Gedichte erschienen in Anthologien (unter anderem Lyrik der DDR bei S. Fischer). Klemt erhielt unter anderem den Reinhard Weisbach Preis 1982, den Hans Weber Förderpreis 1989, ein Stipendium des brandenburgischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur 1996, den Ehm-Welk-Literaturpreis 1996, einen Preis des 3. Festivals Internazionale di Poesia 1997 in Genua (Italien), den Mannheimer Heinrich-Vetter-Literaturpreis 2005 sowie den Ersten Preis für Lyrik bei der 10. Bonner Buchmesse Migration 2015. Weitere Informationen befinden sich auf der Internetseite www.hmklemt.de