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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Musikwissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Musik in Märchen, Mythos, Epos und Roman, Sprache: Deutsch, Abstract: Thomas Mann schrieb sein Spätwerk "Doktor Faustus" zu einer Zeit, als sich der zweiteWeltkrieg auf seinem Höhepunkt befand und in Europa Millionen Menschen durchRechtslosigkeit, Krankheit und Hunger ihr Leben verloren. Zu dieser Zeit wurde dieeuropäische Zivilisation mit dem Schrecken der Verbrechen des Hitlerregimes konfrontiert,was auf…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin (Musikwissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Musik in Märchen, Mythos, Epos und Roman, Sprache: Deutsch, Abstract: Thomas Mann schrieb sein Spätwerk "Doktor Faustus" zu einer Zeit, als sich der zweiteWeltkrieg auf seinem Höhepunkt befand und in Europa Millionen Menschen durchRechtslosigkeit, Krankheit und Hunger ihr Leben verloren. Zu dieser Zeit wurde dieeuropäische Zivilisation mit dem Schrecken der Verbrechen des Hitlerregimes konfrontiert,was auf kultureller, sozialer und politischer Ebene Erosionen nicht bekannten Ausmaßesbewirkten. Das europäische Bürgertum samt dessen Wertesystem, vom ruhigen späten19. in das wütende 20. Jahrhundert hinübergerettet, wurde durch Massendeportation,Mittäterschaft und immense Kriegszerstörungen im großen Maße um den Rest seinerExistenz gebracht. Wo sich aus jener Quelle akademischer Geist und Schöpferdrang inder Tradition humanistischer Ideale zur Triebfeder der mitteleuropäischen Kultur dervergangenen Jahrhunderte entwickelten, zeigte sich nun die häßliche Fratze des Kriegesmit all ihren gegenwärtigen und folgenden zivilisatorischen Entstellungen. Diesen kulturgeschichtlichen Hintergrund will ich berücksichtigen, wenn ich mich imFolgenden mit Teilen der biographischen und schöpferischen Existenz des im Romanauftretenden Protagonisten Adrian Leverkühn beschäftigen werde. Im Zentrum steht dieFrage, in welchem Ausmaß die Figur und deren musikalisches Werk Konstitution undWerdegang eines Deutschland nachzeichnet, das durch Entfesselung eines Weltkriegesund industriellen Massenmord die bürgerliche Ordnung niederreißt und sich dadurchselbst zerstört. Leverkühns kompositorischer Triumph, welcher zu gleicher Zeit dasendgültige Scheitern einer tragischen Figur bedeutet; "symbolisierten für Thomas Mann[...] die gleichzeitige Katastrophe in Europa, das durch den Hitler-Faschismus einenRückschritt in eine unvorstellbare Barbarei erlebte."1 Diese ebenfalls von Mann bemerkte allegorische Qualität wird erweitert durch die Betrachtung wichtiger Nebenfiguren und deren zeitlicher und politischer Spannungsfelder, in diese die Charaktere durch seinenVerfasser gesetzt wurden. Auf diese Weise wird es unumgänglich sein, nicht nur dasLeben der Hauptfigur zu beleuchten, sondern ebenso jene Umstände, in denen diesesstattfand.
Autorenporträt
Christoph Adrian, B.A., geboren 1983, studierte in Berlin Musik- und Medienwissenschaften sowie Geschichte und Philosophie. Seit fünf Jahren ist er als selbstständiger Performance-Coach und als freier Berater für Unternehmenskommunikation tätig. In seiner Freizeit ist er Multi-Instrumentalist und Produzent für das internationale Musikprojekt Brace/Choir.