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Wußten Sie, daß ein japanischer Handelsvertreter an einem erfolgreichen Arbeitstag bis zu 50mal die Hausschuhe wechseln muß? Daß er mit diesen Hausschuhen aber nicht aufs Klo seiner Gastgeber darf? Und daß - sollte er in Strümpfen auf den Kacheln zu Schaden kommen - japanische Rettungssanitäter vor der Wohnnung erst die Schuhe ausziehen werden, bevor sie zur Wiederbelebung ansetzen? Weitere witzige oder haarsträubende Sitten, Vorschriften, Verbote und Erscheinungen der japanischen Welt finden Sie in diesem Erlebnisbericht eines in Japan lebenden und leidenden Deutschen.

Produktbeschreibung
Wußten Sie, daß ein japanischer Handelsvertreter an einem erfolgreichen Arbeitstag bis zu 50mal die Hausschuhe wechseln muß? Daß er mit diesen Hausschuhen aber nicht aufs Klo seiner Gastgeber darf? Und daß - sollte er in Strümpfen auf den Kacheln zu Schaden kommen - japanische Rettungssanitäter vor der Wohnnung erst die Schuhe ausziehen werden, bevor sie zur Wiederbelebung ansetzen?
Weitere witzige oder haarsträubende Sitten, Vorschriften, Verbote und Erscheinungen der japanischen Welt finden Sie in diesem Erlebnisbericht eines in Japan lebenden und leidenden Deutschen.
Autorenporträt
Dr. Christoph Neumann, geboren 1967, lebt seit 1995 in Japan. Er arbeitet als Software-Ingenieur für maschinelle Übersetzungssysteme und freiberuflicher Journalist in Tokio. Seit 1998 ist er fester Gast der wöchentlichen TV-Talkshow "Die spinnen, die Japaner" und wird dort seinen Frust los. Sein Buch ist in Japan im März 2001 erschienen und dort ein voller Erfolg.
Rezensionen
Ein Europäer in Japan
Dass sich die japanische und die europäische Kultur gerade in Bezug auf die Umgangsformen erheblich unterscheiden, ist bekannt. Dass diese und andere Unterschiede einen Europäer aber richtiggehend gegen die Japaner aufbringen können, überrascht dann doch etwas. Das ändert sich, wenn man das Buch von Christoph Neumann liest. So leidet man etwa mit, wenn der Autor beschreibt, wie in japanischen Schwimmbädern alle 30-50 Minuten vom Bademeister zur kollektiven Pause gepfiffen wird und sich auch prompt alle Badegäste am Beckenrand einfinden.
"Die spinnen, die Japaner"
Der Autor lebt seit 1995 in Japan und hat die Jahre wahrlich genutzt, das Land des Lächelns genau zu studieren. Im Unterschied zu seinen Gastgebern geht er allerdings nicht primär nach den Geboten der Höflichkeit vor, sondern schreibt, was er denkt, auch wenn es nicht unbedingt Komplimente sind, die ihm da aus der Feder fließen. So beginnt er mit einer schonungslosen Darstellung des japanischen Vorschriften- und Regulierungsfetischismus und beschreibt, wie man an jedem möglichen und unzähligen unmöglichen Orten auf Tafel, Zettel und Ansagen trifft, die einen an die Einhaltung irgendeiner Regel erinnern sollen. Oder er erzählt von bizarren Verlosungen, die darüber entscheiden, wer in der Tokioter Innenstadt sein Fahrrad benutzen darf und wer nicht. Durch Neumanns Geschichten erfährt man nicht nur sehr viel über den japanischen Alltag, sondern im Umkehrschluss auch einiges über die eigene Lebensform und das, was man in Europa unter Freiheit versteht - und in Japan eben nicht. Bemerkenswerterweise erhält Neumann übrigens als regelmäßiger Gast in einer japanischen Talkshow mit dem schönen Titel "Die spinnen, die Japaner" Gelegenheit, sein Befremden über Sitten und Gebräuche in seiner Wahlheimat zu äußern. Sind die Japaner also doch toleranter, als Herr Neumann glaubt?
(Roland Große Holtforth, literaturtest.de)
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Detlef Kuhlbrodt ist skeptisch, was die Aussagekraft und den Informationsgehalt von Christoph Neumanns Buch über die Absonderlichkeiten des japanischen Alltagslebens angeht, auch wenn es einiges Interessante in dem Buch zu erfahren gibt. Zwar glaubt er, dass der fremde Blick auf eine Kultur durchaus produktiv sein kann, wenn daraus ein "Spannungsfeld von partiellem Nichtverstehen und Vieles-besser-Erkennen" entsteht. Doch bei Christoph Neumann geht dieses Konzept für den Rezensenten nicht ganz auf. Das liegt vor allem an dem deutschen Rezeptionszusammenhang. Der in Japan lebende Neumann kommentiert dort mit Erfolg das japanische Alltagsleben, unter anderem in Takeshi Kitanos Fernsehsendung. Vor diesem kulturellen Hintergrund macht Neumanns "satirische Kritik der herrschenden Alltagsverhältnisse aus Sicht einer Minderheitsposition" auch durchaus Sinn, bemerkt Kuhlbrodt. Doch hierzulande bekomme diese Kritik einen anderen Beigeschmack: "Dem japanischen Irrsinn stellt sie die europäische Vernunft Gegenüber." Auch wird Kuhlbrodt zu viel "über die beliebte Schiene von 'echt' und 'unecht' oder 'künstlich' kritisiert", und das ist ja nun wirklich kein besonders origineller Blickwinkel. Vor diesem Hintergrund kommt der Rezensent zu dem schlichten Resümee: "Die pauschale Rede von 'den Japanern' nervt doch sehr."

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