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Zu Beginn der Pandemie, die als «Coronakrise» in die Geschichte eingehen soll, gab es noch eine Reihe von Hoffnungen. Die Krise würde zu mehr Einsicht in die Notwendigkeit gesellschaftlich-solidarischer Einrichtungen führen, zu mehr Wertschatzung für Arzte und P egepersonal, zu mehr Solidaritat in den Bevolkerungen. Als kleines Nebenprodukt würdesie die Frage erlauben, ob der Kapitalismus in seiner aktuellen Form wirklich die beste Weltordnung lief- ere, sie würde Autokraten enttarnen, den Populismus über üssig machen, die Wertschatzung für Kultur und Kritik wieder beleben, soziales…mehr

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Produktbeschreibung
Zu Beginn der Pandemie, die als «Coronakrise» in die Geschichte eingehen soll, gab es noch eine Reihe von Hoffnungen. Die Krise würde zu mehr Einsicht in die Notwendigkeit gesellschaftlich-solidarischer Einrichtungen führen, zu mehr Wertschatzung für Arzte und P egepersonal, zu mehr Solidaritat in den Bevolkerungen. Als kleines Nebenprodukt würdesie die Frage erlauben, ob der Kapitalismus in seiner aktuellen Form wirklich die beste Weltordnung lief- ere, sie würde Autokraten enttarnen, den Populismus über üssig machen, die Wertschatzung für Kultur und Kritik wieder beleben, soziales Verantwortungs- gefühl und ein Bewusstsein für den Kampf gegendie Umweltzerstorung erzeugen ... Kurz: Die Krise ware zugleich mit den Gefahren vielleicht auch eine Geburtshilfe für neue Chancen.Mit zunehmender Dauer müssen wir uns indes auch von den Hoffnungen auf eine bessere Post-Krisen- Welt verabschieden. Denn bereits als viele Menschen nur mit ihrem personlichen Uberleben, mit ihren Einschrankungen und mit der Verantwortung fürdie Nachsten zu tun hatten, setzt die Bewegung von Reaktion und Restauration ein. Die Hoffnungsbla- sen platzen und es zeichnet sich ab: Die Gewinner der Vor-Krise werden wieder die Gewinner der Nach-Krise sein (mit etlichen Verschiebungen, Ver- starkungen und Vermittlungen). Die Verlierer sollen weitere Verluste in Kauf nehmen - ganz im Dienste des «Systems».Moglicherweise aber ist der Kipppunkt noch nicht erreicht, noch sind die Chancen, die für Kritik und Widerstand in einer Krise stecken, nicht endgültig vertan. Deswegen ist eine Analyse notwendig, die sich keine Illusionen macht, aber auf «tatige Hoff- nung» (Bloch) nicht verzichtet. Dafür liefert das vorliegende Buch Material und Ansatzpunkte.
Autorenporträt
Georg Seeßlen, geboren 1948 in München, studierte Semiotik, Malerei und Kunstgeschichte und arbeitet als freier Autor, Feuilletonist und Filmkritiker.