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"Bilder von Jugendkulturen, die in Umlauf gesetzt werden, wirken auf Jugendliche zu rück und prägen deren Selbstverständnis. Die Bilder sind ferner strategischer Teil gesell schafdichen Kontrollhandelns gegen Jugend, sie bereiten Eingriffe vor, legitimieren, produ zieren sie" (Zinnecker 1981). Nun sollen auch wir diese Bilder malen - jugendliche Stilformen zur Ab grenzung von der Erwachsenenwelt, der Abrißkugel, dem Bauzaun in Brokdorf, den Kaufhausdedektiven und der ZDF-Hitparade. Es geht um Trends zum Wi derstand, ,Devianz' und Militanz. Wir sollen vermarkten, indem wir die Nicht…mehr

Produktbeschreibung
"Bilder von Jugendkulturen, die in Umlauf gesetzt werden, wirken auf Jugendliche zu rück und prägen deren Selbstverständnis. Die Bilder sind ferner strategischer Teil gesell schafdichen Kontrollhandelns gegen Jugend, sie bereiten Eingriffe vor, legitimieren, produ zieren sie" (Zinnecker 1981). Nun sollen auch wir diese Bilder malen - jugendliche Stilformen zur Ab grenzung von der Erwachsenenwelt, der Abrißkugel, dem Bauzaun in Brokdorf, den Kaufhausdedektiven und der ZDF-Hitparade. Es geht um Trends zum Wi derstand, ,Devianz' und Militanz. Wir sollen vermarkten, indem wir die Nicht Vermarktbarkeit, die Abgrenzung der Jugendkulturen anpreisen, beschreiben (und selbst darauf ,abfahren'). Kritik an allen Formen von Vermarktung ju gendlicher Stil-und Widerstandsformen ist angebracht. Doch unsere Position ist anders als die vieler unserer Kollegen und Kollegin nen: Wir schreiben nicht über ,die Jugend', sondern über Mädchen bzw., so glauben wir, in ihrem Interesse und beziehen unsere eigenen Erfahrungen mit ein. Wir Frauen haben selbst als Mädchen die frauenfeindlichen Züge unserer damaligen Jugendsubkulturen ,am eigenen Leibe' erfahren dürfen. Wir erleben sie noch immer, täglich bei unserer Arbeit, von allen jugendlichen Kultgruppen mehr oder weniger dreist zur Schau gestellt. Denn bereits in der äußeren Prä sentation trägt man ,Chauvi-Stil'. Wir werden von den meisten Subkulturforschern eines Besseren belehrt: Das ist ästhetische Kultur, künstlerischer Ausdruck und politische Kreativität - also diese Ketten, das schwarze Leder, diverse phallussymbole, Messerhaarschnitt und der paramilitärische Kleidungsstil- vom persönlichen verhalten der Jun gen an dieser Stelle ganz zu schweigen. Selbst das Symbol der Hausbesetzersce ne ist das stilisierte biologische Zeichen für Männlichkeit.