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Nach dem Abenteuer Deutschland hat sich Florian Wagner mit seinem Team ein neues reizvolles und ehrgeiziges Ziel gesetzt: Auf einer 1.300 Kilometer langen und zwei Monaten dauernden Reise die wilde, beeindruckende und zauberhafte irische Westküste zu erkunden und Land und Leute aus einer besonderen Perspektive kennenzulernen sowie sich auf eine außergewöhnliche Spurensuche nach keltischen Kraftorten zu begeben und so den Bräuchen und Mythen des Landes ein Stückchen näher zu kommen. Bild und Text dokumentieren seine abenteuerliche Reise, die ihn abseits der befestigten Wege, an die steilen…mehr

Produktbeschreibung
Nach dem Abenteuer Deutschland hat sich Florian Wagner mit seinem Team ein neues reizvolles und ehrgeiziges Ziel gesetzt: Auf einer 1.300 Kilometer langen und zwei Monaten dauernden Reise die wilde, beeindruckende und zauberhafte irische Westküste zu erkunden und Land und Leute aus einer besonderen Perspektive kennenzulernen sowie sich auf eine außergewöhnliche Spurensuche nach keltischen Kraftorten zu begeben und so den Bräuchen und Mythen des Landes ein Stückchen näher zu kommen. Bild und Text dokumentieren seine abenteuerliche Reise, die ihn abseits der befestigten Wege, an die steilen zerklüfteten Küstenstreifen und die endlos grünen Berglandschaften der Insel führt. Neben schönen Landschafts- und Abenteuerbildern zeigen dokumentarische Fotos auch Erlebnisse am Rand, die tägliche Routine und Beschwernisse der Reise. In kurzen Exkursen werden einige beeindruckende Persönlichkeiten vorgestellt, die den Reitern begegneten - vom legendärer Pub Besitzer und Musiker Furgis O`Fahert, zum Whisky Brauer Mary Finnerty, vom Heiratsvermittler Willy, the Matchmaker, bis zu Willy Leahy, Erfinder des Wanderreitens und bekannter Horseman, der auch mit 92 Jahren noch 5 Tage die Woche Wanderritte durchführt.
Autorenporträt
Atemberaubende Natur, keltische Kraftorte und herzliche Menschen
Eine Reise abseits der üblichen Wege, die auch Wanderer und Radtouristen inspiriert
Spannende persönliche Begegnungen mit ungewöhnlichen Menschen
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.06.2017

REISEBUCH
Pferdenarren
Einmal von Süden nach Norden: Florian Wagner
reitet die Küste Irlands entlang und wird mit der Zeit
so gelassen wie die Bewohner dort
VON STEFAN FISCHER
Es ist eine wildromantische Vorstellung: Auf einem Pferd die irische Westküste hinaufzureiten, immer oben auf den Klippen entlang. Im Westen, unter einem, das Meer. Im Osten, bis zum Horizont, die grün gewellte Insel. So kann man sich Freiheit vorstellen. Wenn da nicht die vielen Zäune und Absperrungen wären, die den Fotografen und Autor Florian Wagner mitsamt seinem Team immer wieder dazu zwingen würden, umzukehren oder um Erlaubnis fragen zu müssen, ob sie doch passieren dürften.
„Eine Gruppe von vier Reitern ist heutzutage nirgendwo auf der Welt ein alltäglicher Anblick“, schreibt Wagner in seinem Band „Abenteuer Irland“ über eben diese Reitreise. Das mag gelinde übertrieben sein, ist aber im Kern doch wahr: Die Infrastruktur ist nirgends mehr ausgelegt auf eine Fortbewegung zu Pferde, weder was die Wege anbelangt noch die Unterkünfte oder die Verpflegung der Tiere. Aber darum geht es Wagner: auszuprobieren, wie weit man heutzutage kommt, wenn man es wie vor Jahrhunderten macht, zu Pferd.
Nun: Oftmals nur bis zum nächsten Weidezaun. Von Kopf bis Kopf, das war das Ziel: von Mizen Head, dem südlichsten Punkt Irlands, bis Malin Head, dem nördlichsten. Und dabei die Passagen im Auto so gering wie möglich zu halten. Von diesem Plan sind Florian Wagner und sein halbes Dutzend Mitstreiter etwa auf halben Weg abgerückt. Zu mühselig war es voranzukommen. Und so haben sie sich darauf verlegt, gute Pferdehöfe ausfindig zu machen und diese als Basis zu nutzen, um das jeweilige Umland, den jeweiligen Küstenabschnitt zu erkunden. Auch so sind sie Etappe für Etappe nach Norden gekommen und ihrem Ziel in doppelter Weise näher: dem Endpunkt Malin Head einerseits und ihrer Vorstellung davon, wie intensiv sie Irland erleben wollten auf diesem außergewöhnlichen Ritt.
Mit dieser Entscheidung entspannt sich auch, und das ist das Erfreuliche für die Leser dieses irischen Abenteuers, der Tonfall der Reiseerzählung. Von da an nämlich haben die Reiter mehr Zeit fürs Wesentliche, ihre mal gemütlicheren, häufig jedoch sehr anspruchsvollen Wanderritte sowie ihre Recherchen und das Knüpfen von Bekannt- und Freundschaften. Wagner gelingen einige schöne Porträts eigenwilliger Typen oder auch eines Pferdemarktes, der Spancilhill Horsefair, und zwar schriftlich ebenso wie fotografisch.
Diese Gelassenheit stellt sich erst im Verlauf des Buches ein, anfangs lernt der Leser einen sehr von sich selbst eingenommenen, unentspannten und dabei auch recht rührseligen Autor kennen, dem obendrein das Lektorat jede Schwelgerei hat durchgehen lassen und jede Protzerei. Es regnet bei Wagner nicht, vielmehr weint der Himmel. Und häufig bemüht er einen Superlativ: Eine Fußwanderung über 16 Kilometer wird zu einer „unglaublichen Strapaze“, die Sichtung von Rotwild auf Lichtungen eines alten Eichenwaldes ist ein Umstand, der „uns mehr als erstaunte“, und das tägliche Zusammenstecken der Technik, um die Fotos sichern und bearbeiten zu können, wird als eine Art Hexenwerk hingestellt. Wagner möchte damit die Außergewöhnlichkeit des Projekts betonen, erreicht jedoch das Gegenteil: Eher neigt man mit der Zeit dazu zu glauben, dass das Team nicht übermäßig belastbar ist und die Erlebnisse gar nicht so besonders sind.
Damit täte man Wagner und seinen Begleitern allerdings unrecht. Das „Abenteuer Irland“ ist tatsächlich eines, strapaziös, teilweise an den Nerven zehrend und mit Gefahren verbunden. Man muss kein Pferdefreund sein, um Gefallen zu finden an dieser Unternehmung, die sich Zeit nimmt, um Landschaften zu erkunden und den Menschenschlag, der jeweils darin lebt.
Florian Wagner: Abenteuer Irland. Mit dem Pferd entlang des Wild Atlantic Way. Knesebeck Verlag, München 2017. 240 Seiten, 34,95 Euro.
Abstecher zur See:
Pferde mit einer Fähre überzusetzen, ist eine besondere Herausforderung. Viel Überwindung kostet es, 20 Meter hohe Klippen hinunterzuspringen.
Fotos: Florian Wagner
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