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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,0, Universität Hamburg, Veranstaltung: Russland an der Ostsee. Die Rolle des Baltikums in der Geschichte des Russischen Reichs/der Sowjetunion, Sprache: Deutsch, Abstract: 1EinleitungDer Glaube an Gott war aus Sicht der Führung der Sowjetunion eine Verschwendung menschlicher Kräfte. Wo es sich die Kommunistische Partei zur Aufgabe gemacht hatte, den neuen Sowjetmenschen zu formen, konnte Religion, und damit der Glaube an etwas Höheres als an die eigene Partei, nur stören. Im…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,0, Universität Hamburg, Veranstaltung: Russland an der Ostsee. Die Rolle des Baltikums in der Geschichte des Russischen Reichs/der Sowjetunion, Sprache: Deutsch, Abstract: 1EinleitungDer Glaube an Gott war aus Sicht der Führung der Sowjetunion eine Verschwendung menschlicher Kräfte. Wo es sich die Kommunistische Partei zur Aufgabe gemacht hatte, den neuen Sowjetmenschen zu formen, konnte Religion, und damit der Glaube an etwas Höheres als an die eigene Partei, nur stören. Im Kampf um die Ideologie im Staat war das Gotteshaus ein Rivale. Die Verbindung zwischen ihm und der sowjetischen Gesellschaft galt es zu durchtrennen. Dass dies in Teilen der Sowjetunion unterschiedlich erfolgreich war, wird diese Arbeit aufzeigen.Im Zentrum der Betrachtung soll Estland stehen. Der baltische Staat, religiös vorwiegend geprägt durch die evangelisch-lutherische Kirche, wenngleich auch in der Gesellschaft nicht übermäßig verbreitet, wurde 1940 von der Sowjetunion okkupiert. Sogleich wurden von der Sowjetführung die ersten Maßnahmen gegen Kirche und Gläubige ergriffen. Wie sahen diese aus und konnte der neue Machthaber damit seine Ziele erreichen? Bereits ein Jahr später stand das Land bis 1944 unter deutscher Besatzung. In dieser Zeit verbesserte sich die Situation der Gläubigen, dennoch war vereinzelten Gruppen nicht alles möglich wie noch Ende der 30er Jahre, der Blütezeit des Kirchenlebens in Estland. So blieben z.B. die Zeugen Jehovas eine verbotene Organisation, die Baptisten erhielten nicht alle Gebetsräume zurück.Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte durch die erneute sowjetische Herrschaft ein starker Druck auf das estnische Kirchenleben ein. Betrachtet wird der Zeitraum von 1944 bis zum Tod des Generalsekretärs der Kommunistischen Partei, Josef Stalin, 1953. Besonders Ende der 40er Jahre wurden durch die Parteiführung harte Vorgaben zur Bekämpfung erlassen. Wie genau sahen diese aus? Wie reagierte die Bevölkerung, wie die Geistlichen? Um die Situation in Estland zu vergleichen, wird sich ein größeres Kapitel dieser Arbeit mit einem anderen Gebiet, in dem ebenfalls Maßnahmen gegen das religiöse Leben ergriffen wurden, nämlich dem Kaukasus, befassen. Hier begann die religiöse Bekämpfung (hier war es der Islam, der verbreitet war) bereits rund zwei Jahrzehnte früher als auf dem Baltikum. Dennoch hatten geistliche Führer Mitte der 20er Jahre noch genauso viel Einfluss auf die Bevölkerung in Aserbeidschan oder Usbekistan. Warum war dies so? Welche Maßnahmen ergriffen die Verantwortlichen auf dem Kaukasus, um die Religion aus dem Leben der Menschen auszulöschen?Besonders hilfreich bei der Bearbeitung des Kaukasus-Teils waren die Arbeiten Baberowskis, einem der international renommiertesten Wissenschaftler, der sich mit dem Stalinismus beschäftigt. Seine Arbeiten "Der Feind ist überall: Stalinismus im Kaukasus" aus dem Jahr 2003 sowie "Stalinismus an der Peripherie: Das Beispiel Azerbajdzan 1920-1941" finden in dieser Arbeit große Beachtung. Für den Hauptteil wurde allen voran auf den Aufsatz von Plaat "Die Veränderungen im religiösen Leben Estlands während der deutschen und der sowjetischen Okkupation 1940-1953" sowie die beiden Arbeiten von Altnurme "Die Estnische Evangelisch-Lutherische Kirche und die Besatzungsmächte 1939-1953" und "The Sovietization of the Estonian Evangelical Lutheran Church" zurückgegriffen.