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Die frühen, zwischen 1890 und 1909 publizierten Erzählungen spiegeln die literarische Entwicklung Bunins von seinen noch fast jugendlichen Anfängen bis zu der Zeit, als er in Russland bereits ein angesehener Autor war, der 1909 den prestigeträchtigen Puschkin-preis erhielt und Ehrenmitglied der Akademie wurde.Die vorliegenden Erzählungen zeigen mit großer Schärfe die tiefen wirtschaftlichen Probleme, den Hunger, den Niedergang des kleinen Adels, die erzwungene Auswanderung zahlreicher Bauern. Doch richtet sich der Blick unvoreingenommen auf die Menschen selbst, auf die manchmal skurrilen Landbewohner, die kleinen Momente von Glück und Trauer.…mehr

Produktbeschreibung
Die frühen, zwischen 1890 und 1909 publizierten Erzählungen spiegeln die literarische Entwicklung Bunins von seinen noch fast jugendlichen Anfängen bis zu der Zeit, als er in Russland bereits ein angesehener Autor war, der 1909 den prestigeträchtigen Puschkin-preis erhielt und Ehrenmitglied der Akademie wurde.Die vorliegenden Erzählungen zeigen mit großer Schärfe die tiefen wirtschaftlichen Probleme, den Hunger, den Niedergang des kleinen Adels, die erzwungene Auswanderung zahlreicher Bauern. Doch richtet sich der Blick unvoreingenommen auf die Menschen selbst, auf die manchmal skurrilen Landbewohner, die kleinen Momente von Glück und Trauer.
Autorenporträt
IWAN BUNIN, geboren am 22. Oktober 1870 in Woronesch, emigrierte 1920 nach Paris. Am 10. Dezember1933 erhielt er als erster russischer Schriftsteller den Nobelpreis für Literatur. Er starb am 8. November 1953 im französischen Exil. Bislang erschienen: Ein unbekannter Freund (2003), Verfluchte Tage (2005) und Der Sonnentempel (2008). Weitere Werke in Vorbereitung.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.02.2011

Bunins Frühwerk

Die Schlafzimmer in diesen wunderbaren, leichten und doch so melancholischen Erzählungen atmen "Traum, Wärme und Ruhe". Doch der Schein trügt. In der Stille der mittelrussischen Nächte, in der Schwermut der langen und wenig ereignisreichen Tage der Provinz, begleitet vom Duft der Äpfel einer alten Sorte und dem Bild des dunklen Herbstgartens, der "ergeben auf den Winter wartet", geht eine Welt zugrunde. Mit meisterlicher Lakonik und Präzision des Wortes beschreibt der 1870 im mittelrussischen Woronesch geborene und 1953 im französischen Exil gestorbene Iwan Bunin den Untergang der kleinen russischen Landgüter, die dem Wind des aufkommenden Kapitalismus nicht mehr standhalten konnten. Es sind die kleinen Gutsbesitzer, die überflüssigen Menschen, jene, die längst in der Stadt einer schlechtbezahlten Anstellung nachgehen, die armen und bitterarmen Verwandten der Tschechowschen Schwestern, die in diesen Erzählungen zusammen mit den einstigen Leibeigenen und inzwischen mittellosen Bauern in den zur schäbigen Kulisse verkommenen Katen und Gutshäusern ausharren. Die Höfe sind längst mit Gras überwachsen, Schimmel nistet sich in den Veranden ein, die alten Mühlsteine sinken "wie Grabsteine" allmählich in die Erde. Das einfache Leben auf dem Lande, der Muschik, all die russischen Legenden, die Bunins Landsmann Tolstoi eben noch zelebriert hatte, werden gnadenlos entzaubert. Die Natur hingegen, die gleich einer mystischen Gegenwelt neben den alltäglichen Plagen existiert, ist ein einziger trostspendender Zauber. Für seine "strenge Künstlerschaft" erhielt Bunin 1933 als erster Russe den Literaturnobelpreis. Schon in diesen frühen Erzählungen, die der engagierte Züricher Dörlemann Verlag im Rahmen einer Neuausgabe der Werke des zu Unrecht vergessenen Russen jetzt herausbrachte, lässt sich der für Bunin so typische Stil erkennen, den Dorothea Trottenberg meisterlich ins Deutsche übertragen hat. Ein literarischer Hochgenuss! (Iwan Bunin: "Am Ursprung der Tage". Frühe Erzählungen 1890 - 1909. Aus dem Russischen von Dorothea Trottenberg. Dörlemann Verlag, Zürich 2010. 290 S., geb., 24,90 [Euro].) sber

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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Völlig hingerissen zeigt sich Ilma Rakusa von diesen frühen Erzählungen Iwan Bunins. Sie würdigt den Autor, der 1933 in der Emigration den Nobelpreis erhielt, als einen der "bedeutendsten russischen Prosastilisten". Großartig findet sie, wie in den siebzehn vorliegenden Erzählungen Sprache und Stoff zueinander finden. Ebenso suggestiv wie sublim erzählen die Texte für sie von den Leiden und Freuden eines Kindes, vom Leben des Landadels, von Bauern, Bettlern, porträtieren ironisch Städter, die es sich auf dem Land gut gehen lassen, und stimmen gelegentlich auch einen ergreifenden melancholischen Ton an. Rakusa schwärmt vom Talent des Autors, poetisch zu verdichten, Momente so zu beschreiben, dass sie "Tiefe und Weite entfalten und zauberisch zu leuchten beginnen". Auch Bunins Beschwörungen der Natur, die in den Erzählungen als "grandios schöner oder schrecklicher Begleiter menschlichen Tuns" erscheint, haben sie zutiefst beeindruckt und bewegt. Mit hohem Lob bedenkt die Rezensentin auch die Dorothea Trottenberg Übersetzung und Thomas Grobs fundiertes Nachwort. Ihr Fazit: "Meisterhaft".

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