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In diesem (hochschul)didaktischen Sachbuch oder literarischem Fachbuch folgen einer knappen Theorie des entwicklungsfördernden phantasierten wie real erlebten Scheiterns als Hochschullehrer Geschichten und Berichte über Uni-Seminare zur Erwachsenenbildung, die anders verliefen als geplant. Die verhandelten Themen dürften auch ErwachsenenlehrerInnen reizen: Didaktik der Erwachsenenbildung, Aufgaben und Selbstverständnis von ErwachsenenlehrerInnen, Selbstgesteuertes und selbstbestimmtes Lernen inklusive `Lernen via Internet`, Kreatives Schreiben und Kreatives Lesenwissenschaftlicher Texte. Die…mehr

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Produktbeschreibung
In diesem (hochschul)didaktischen Sachbuch oder literarischem Fachbuch folgen einer knappen Theorie des entwicklungsfördernden phantasierten wie real erlebten Scheiterns als Hochschullehrer Geschichten und Berichte über Uni-Seminare zur Erwachsenenbildung, die anders verliefen als geplant. Die verhandelten Themen dürften auch ErwachsenenlehrerInnen reizen: Didaktik der Erwachsenenbildung, Aufgaben und Selbstverständnis von ErwachsenenlehrerInnen, Selbstgesteuertes und selbstbestimmtes Lernen inklusive `Lernen via Internet`, Kreatives Schreiben und Kreatives Lesenwissenschaftlicher Texte.
Die Seminarberichte enthalten trotz aller schonungslosen Selbstkritikein Handlungspotenzial (So könnte man es machen!), ergänzt durch einabschließendes Küchenlexikon der Methoden und Sozialformen mit über 100z.T. vom Verfasser selbst entwickelten Methoden. Durchgehend geht es um die größtmögliche Selbstbestimmung und Subjektentwicklung aller Beteiligten.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.07.2002

Von den Nöten eines Lehrend-Lernenden

Etwas Mut gehört schon dazu, als Dozent ein Buch über seine eigenen Seminare zu veröffentlichen, das den Titel "Lob des Scheiterns" trägt. Schließlich spukt in den Köpfen mancher Lehrstuhlinhaber noch immer die Vorstellung herum, mit der Venia legendi gleichsam ein didaktisches Unfehlbarkeitszertifikat erhalten zu haben. Wer sich da zu seinem eigenen Versagen bekennt, läuft Gefahr, als Nestbeschmutzer geschmäht zu werden.

Nun hatte Erhard Meueler, Professor für Erwachsenenbildung an der Universität Mainz, nicht die Absicht, sich zum Opfer des Systems zu stilisieren; auch masochistische Neigungen sind dem Theologen wahrscheinlich fremd. Er wollte vor allem erläutern, wie er in mehr als 20 Jahren Hochschullehrerdasein mit dem Problem fertig zu werden versuchte, daß sich Lernen nicht erzwingen läßt. Für diesen Zweck hat Meueler den Verlauf seiner Seminare zu Themen wie "Kreatives Schreiben" und "Selbstverantwortetes Lernen Erwachsener" akribisch protokolliert. Geprägt von den Idealen der Studentenbewegung und seinem Engagement für linksalternative Projekte, wollte er den Studenten nicht als unangreifbare Autorität, sondern als Lehrend-Lernender gegenübertreten. Dabei brachte er das komplette Instrumentarium moderner Vermittlungskunst vom Brainstorming über Rollenspiele bis zum assoziativen Schreiben zum Einsatz.

Meuelers Aufzeichnungen zufolge goutierten die Seminarteilnehmer die eine Methode mehr, die andere weniger, doch wahre pädagogische Desaster scheint der Professor nicht erlebt zu haben - da wüßten andere, aus gutem Grund weniger mitteilsame Dozenten weit Schrecklicheres zu erzählen. Interessieren dürfte das Buch diejenigen, die (Hochschul-)Lehrer werden möchten oder selbst schon Seminare anbieten. Unterhaltsamen Lesestoff bietet es nicht. Meuelers sehr grundsätzliche Ausführungen zum Thema Lernen atmen den sprachlichen Muff der Postachtundsechziger-Ära, und die autobiographischen Teile, in denen er darlegt, was seine pädagogische Arbeit geprägt hat, ermüden durch ihre Weitschweifigkeit.

Sollte Meueler tatsächlich die Absicht gehabt haben, ein "literarisches Fachbuch" zu verfassen, wie der Text auf dem Einband suggeriert, wäre er gescheitert. Aber immerhin stellt er sich mit seinem Lehrangebot offen der Kritik. Dafür gebührt ihm Lob.

SASCHA ZOSKE

Erhard Meueler: Lob des Scheiterns. Methoden- und Geschichtenbuch zur Erwachsenenbildung an der Universität. Schneider Verlag Hohengehren, ISBN 3-89676-423-3, 240 Seiten, 18,50 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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