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Startauflage: 50.000 Exemplare.
Überstürzt muss der Schauspieler Lysander Rief Wien verlassen. Er verfällt der unnahbaren Hettie und gerät mitten in die ersten Kriegswirren - zu einer Zeit, in der sich Europa am Rande des Abgrunds befindet. Psychoanalyse, Erster Weltkrieg, Spionage - nie ist William Boyd spannender, nie zwingender gewesen. "William Boyd ist ein Zauberer." Wolfgang Herles, ZDF

Produktbeschreibung
Startauflage: 50.000 Exemplare.
Überstürzt muss der Schauspieler Lysander Rief Wien verlassen. Er verfällt der unnahbaren Hettie und gerät mitten in die ersten Kriegswirren - zu einer Zeit, in der sich Europa am Rande des Abgrunds befindet. Psychoanalyse, Erster Weltkrieg, Spionage - nie ist William Boyd spannender, nie zwingender gewesen.
"William Boyd ist ein Zauberer." Wolfgang Herles, ZDF
Autorenporträt
Boyd, William
William Boyd, 1952 in Ghana geboren, gehört zu den überragenden europäischen Erzählern unserer Zeit. Er schreibt Romane, Kurzgeschichten und Drehbücher und wurde vielfach ausgezeichnet. Im Berlin Verlag erschienen zuletzt »Ruhelos« (2007), »Einfache Gewitter« (2009), »Nat Tate« (2010), »Eine große Zeit« (2012) und der James-Bond-Roman »Solo«. William Boyd lebt mit seiner Frau in London und Südfrankreich.

Klobusiczky, Patricia
Patricia Klobusiczky, 1968 geboren, studierte Literaturübersetzen, arbeitete lange als Lektorin und ist seit 2006 freie Übersetzerin und Moderatorin. Sie übersetzt Werke von u.a. Lorrie Moore, Frances Itani, William Boyd und Louise de Vilmorin.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Am Vorabend des Ersten Weltkrieges ist unsere Hauptfigur, ein junger Schauspieler namens Lysander Rief, mit seinen Orgasmusproblemen beschäftigt, was in dieser Ausführlichkeit nur eingeschränkt interessant erscheint. Nun ja, Lysander leidet wirklich, er reist eigens zur Behandlung ins Freudsche Wien. Mehr als der Psychoanalytiker heilt ihn dort die hübsche Bildhauerin Hettie. Nicht leicht zu durchschauen, stürzt sie den Liebhaber – recht skrupellos – ins Ungemach. Aus der Liebesgeschichte wird ein Spionagefall, der durch Schützengräben und Kriegswirren nach London und Genf führt.

Eine recht verworrene Geschichte, die nicht genügend Aufklärung findet. Bescheid wissen nur die mächtigen Hintermänner im Dunkeln. So ist das sicher im richtigen Leben, zumal in den Wirren eines Krieges. Aber ist es auch befriedigend für Hörer? Nein. Auch was Lysander, Hettie und andere zu ihrem Handeln treibt, können wir nicht verstehen. Die Figuren bleiben schwach. Deutschmann liest klasse wie immer, professionell, rund, angenehmer Klang. Allerdings hätte zur Geschichte und ihrem Protagonisten (der zum Teil auch als Ich-Erzähler agiert) eine weniger sonore, eine jüngere, vielleicht hellere Stimme besser gepasst.

© BÜCHERmagazin, Sabine Stamer (sta)

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Eigentlich hat William Boyd diesmal zwei Bücher geschrieben, findet Barbara Weitzel. In "Eine große Zeit" entdeckt die Rezensentin Weitzel viele Elemente, die sie von Boyd bereits kennt: düstere Agenten, schillernde Bars und Bühnen, Kunst und Krisen. Sie ist begeistert von der Sprache, lobt die Atmosphäre und - ärgert sich darüber, dass der Autor versucht hat, zwei Geschichten "mit grober Nadel" zusammenzuschustern: Der Theaterschauspieler Lysander Rief begibt sich 1913 mit einer Orgasmusblockade nach Wien, um Heilung in der Psychoanalyse zu suchen. Heilung findet er dann stattdessen im Bett einer Frau, berichtet die Rezensentin nicht wirklich überrascht. Seine Retterin Hettie wird schwanger und Rief verlässt Wien fluchtartig, wobei ihm der britische Geheimdienst unter die Arme greift und im Gegenzug seine Dienste einfordert. Hier beginnt die zweite Geschichte, schreibt Weitzel, die Geschichte eines normalen Menschen, der zum Agenten wird und sich immer wieder selbst überrascht, besonders durch seine eigene Fähigkeit zur Grausamkeit. Genau diese Verwandlung kauft die Rezensentin Rief und Boyd nicht ganz ab: trotz allen Könnens und aller "Fabulierlust" entsteht kein wirkliches Ganzes, findet Weitzel.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Eine große Zeit" ist kluge und spannende Unterhaltung in der Tradition von Greene und Ambler.", STERN, 26.04.2012