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In this "urgently relevant"* collection featuring the landmark essay "The Case for Reparations," the National Book Award-winning author of Between the World and Me "reflects on race, Barack Obama's presidency and its jarring aftermath"*-including the election of Donald Trump. New York Times Bestseller • Finalist for the PEN/Jean Stein Book Award, the Los Angeles Times Book Prize, and the Dayton Literary Peace Prize Named One of the Best Books of the Year by The New York Times • USA Today • Time • Los Angeles Times • San Francisco Chronicle • Essence • O: The Oprah Magazine • The Week • Kirkus…mehr

Produktbeschreibung
In this "urgently relevant"* collection featuring the landmark essay "The Case for Reparations," the National Book Award-winning author of Between the World and Me "reflects on race, Barack Obama's presidency and its jarring aftermath"*-including the election of Donald Trump. New York Times Bestseller • Finalist for the PEN/Jean Stein Book Award, the Los Angeles Times Book Prize, and the Dayton Literary Peace Prize Named One of the Best Books of the Year by The New York Times • USA Today • Time • Los Angeles Times • San Francisco Chronicle • Essence • O: The Oprah Magazine • The Week • Kirkus Reviews *Kirkus Reviews (starred review) "We were eight years in power" was the lament of Reconstruction-era black politicians as the American experiment in multiracial democracy ended with the return of white supremacist rule in the South. In this sweeping collection of new and selected essays, Ta-Nehisi Coates explores the tragic echoes of that history in our own time: the unprecedented election of a black president followed by a vicious backlash that fueled the election of the man Coates argues is America's "first white president." But the story of these present-day eight years is not just about presidential politics. This book also examines the new voices, ideas, and movements for justice that emerged over this period-and the effects of the persistent, haunting shadow of our nation's old and unreconciled history. Coates powerfully examines the events of the Obama era from his intimate and revealing perspective-the point of view of a young writer who begins the journey in an unemployment office in Harlem and ends it in the Oval Office, interviewing a president. We Were Eight Years in Power features Coates's iconic essays first published in The Atlantic, including "Fear of a Black President," "The Case for Reparations," and "The Black Family in the Age of Mass Incarceration," along with eight fresh essays that revisit each year of the Obama administration through Coates's own experiences, observations, and intellectual development, capped by a bracingly original assessment of the election that fully illuminated the tragedy of the Obama era. We Were Eight Years in Power is a vital account of modern America, from one of the definitive voices of this historic moment.
Autorenporträt
Ta-Nehisi Coates is a national correspondent for The Atlantic. His book Between the World and Me won the National Book Award in 2015. Coates is the recipient of a MacArthur Fellowship. He lives in New York City with his wife and son.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.08.2018

Geschichte eines grandiosen Scheiterns
Barack Obama hat viele Menschen in seinen Bann gezogen - und doch den Rassismus nicht überwunden

Um es gleich vorweg zu sagen: Dieses Buch, eine Bilanz der Ära Obama, geht unter die Haut und fesselt von Beginn an. Es ist die eindringliche Darstellung der Präsidentschaft des ersten schwarzen Präsidenten in der Geschichte der Vereinigten Staaten, dem es gelang, auch "Weiße zu verzaubern", die Massen weltweit, zumindest in der ersten Amtsperiode, zu begeistern (Friedensnobelpreis), Hoffnungen auf Aussöhnung und ein postrassistisches Zeitalter im eigenen Land zu wecken, der am Ende jedoch aus Sicht des Autors daran scheiterte, den eigentlichen Geburtsfehler der amerikanischen Demokratie, die tiefe rassische Spaltung, zu überwinden.

Coates schildert eindringlich und wortgewaltig den Aufstieg Obamas, Erfolge und Misserfolge seiner Amtszeit, und verknüpft dies mit der Darstellung seines eignen Schicksals als gefeierter schwarzer Autor. Dabei steht die politische Bilanz Obamas nicht im Vordergrund. Coates anerkennt die Erfolge des Präsidenten als "guter Sachverwalter und umsichtiger Baumeister" - die Errichtung des Gerüsts einer staatlichen Gesundheitsversorgung, die Verhinderung des ökonomischen Kollaps der Vereinigten Staaten im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/9, die Beendigung der staatlich sanktionierten Folter und der sukzessive Rückzug aus dem Nahen Osten (wohlgemerkt unter Fortsetzung bzw. Verstärkung des unsichtbaren Drohnenkriegs), das Einläuten eines (vorübergehenden) Wandels in der Klimapolitik - und immer wieder macht er aus seiner Bewunderung für dessen Talent und Intellekt keinen Hehl: Obama war die beste Werbung dafür, "mit welcher Leichtigkeit schwarze Menschen vollständig in den nicht bedrohlichen Mainstream amerikanischer Kultur, Politik und Mythen integriert werden konnten". Und natürlich hat seine Präsenz schwarzen Autoren wie Coates selbst ein Feld eröffnet, in dem die Neugier auf die schwarze Erfahrung als zentraler Bestandteil der amerikanischen Gründungsgeschichte, die Frage nach der amerikanischen Identität, neu geweckt wurde.

Genau dies aber war Obamas Problem, und hier beginnt für Coates die Tragik dieser Präsidentschaft, sein gespaltenes Verhältnis zu diesem Mann. In Obamas persönlichem Erfolg spiegelt sich zugleich das Dilemma einer Gesellschaft, in der aus Sicht des Autors letztlich nur schwarze Angepasstheit zu persönlichem und gesellschaftlichem Erfolg führt, diese jedoch gleichzeitig weiße Vorherrschaft verstärkt. Indem Schwarzen suggeriert wird, dass sie nur dann Erfolg haben, wenn sie sich auf eine Weise verhalten, die den Werten der Mittelschicht entspricht, wenn sie sich Konventionen anpassen, verneint die Gesellschaft im Grunde, dass Rassismus und weiße Suprematie noch immer bedeutende Kräfte im amerikanischen Leben darstellen. Genau aus diesem Grund kritisiert Coates Obama "für seine "Respektabilitätspolitik" - seine Appelle an die Eigenverantwortung der schwarzen Community -, statt den Rassismus in Amerika beim Namen zu nennen und endlich anzuerkennen, dass die amerikanische Demokratie ohne die Sklaverei als "Startkapital" nicht denkbar gewesen wäre.

Nicht dass Coates solche Appelle grundsätzlich falsch findet. Aber in den Worten Obamas klangen sie für ihn nach Bill Cosby's "schwarzem Konservativismus", weil sie die Botschaft von persönlicher Verantwortung zu oft gegen das berechtigte Eintreten amerikanischer Bürger für ihre Rechte ausspielten, weil sie Aktivisten, die darauf drangen, das Strafvollzugssystem zu reformieren, tadelten, obwohl dieses System der Reform bedarf. Eine solche Politik fungierte in ihrer differenzierteren und seriöseren Form als "gleichwertiges Komplement zum Antirassismus".

Viel problematischer aus Sicht Coates' aber ist, dass eine "gute Negerregierung" - auf individueller wie politischer Ebene - eben genau die weiße Vorherrschaft, die sie zu bekämpfen sucht, noch verstärkt. Obama selbst hatte verschiedentlich geäußert, dass von ihm erwartet wurde, "nicht nur doppelt so gut, sondern auch halb so schwarz zu sein"; auch deshalb habe er sich nicht so für die Anliegen der Schwarzen einsetzen können, wie viele das von ihm vielleicht erwartet hätten. Die symbolische Kraft seiner Präsidentschaft - wonach das "Weißsein" nicht mehr ausreichte, um den Einzug eines schwarzen Präsidenten ins Weiße Haus zu verhindern - griff, so gesehen, die am tiefsten verwurzelten Ideen weißer Überlegenheit und Vorherrschaft an und sorgte unter ihren Anhängern für Angst. Und es war genau diese Angst, die wiederum den Symbolen, die Trump einsetzte - den Symbolen des Rassismus" -, die Macht verlieh, ihn ins Präsidentenamt zu hieven. Auch deshalb sieht Coates den unerwarteten Triumph Trumps als "backlash" (Gegenreaktion) der "White Supremacy", nach dem Motto: Es gibt eben doch noch ein weißes Amerika! Trumps Präsidentschaft, so Coates, gründet nicht zuletzt auf der Behauptung, Obama sei gar nicht in den Vereinigten Staaten geboren und hätte deshalb auch nicht Präsident werden dürfen. Jedenfalls sei Trump nicht nur Präsident geworden, weil ihn die vernachlässigte Arbeiterklasse gewählt habe, denn immerhin bekam er von schwarzen und lateinamerikanischen Arbeitern weit weniger Stimmen als von Weißen.

Bei aller Kritik an Obama aber lässt Coates immer wieder das tragische Element an dessen Präsidentschaft durchblicken: Weil eben die mit Trumps Wahl kulminierende Selbstgerechtigkeit der Weißen nicht zu überwinden ist, musste daran auch ein Präsident scheitern, der das Beste für das Land wollte. Immerhin hat auch Coates keine Lösung für die Frage, wie die weiße Vorherrschaft überwunden werden könnte, oder sollte etwa in Umkehr zu seiner eigenen Prämisse eine "schlechte Negerregierung", also eine, die im Sinne von Malcolm X von vorneherein die amerikanischen Institutionen als Instrumente weißer Vorherrschaft diskreditierte, Voraussetzung dafür sein, dass Schwarze endlich in einer Gesellschaft integriert würden, die nicht für sie gegründet wurde? Eine Alternative hat Obama am Ende wohl kaum gehabt, allenfalls mag man ihm ankreiden, die von Coates eindrucksvoll geschilderte materielle Realität struktureller Benachteiligung von Schwarzen nicht offensiv genug angesprochen zu haben. So bleibt denn nur die in der Tat tragische Erkenntnis zurück, dass die amerikanische Gesellschaft am Ende vielleicht schlicht noch nicht reif war für einen schwarzen Präsidenten.

STEFAN FRÖHLICH

Ta-Nehisi Coates: We were eight years in power. Eine Amerikanische Tragödie.

Hanser Verlag, Berlin 2018. 416 S., 25,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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