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Exciting and fast-paced thriller with Vatican intrigue, high-tech drama, murder and mysticism that appeals to readers of Tom Clancy, Michael Crichton and Umberto Eco alike.Ein hochgelobter Thriller über Intrigen im Vatikan, High-tech Drama, Mord, Kunst und geheime Bünde, der Fans von Tom Clancy, Michael Crichton und Umberto Eco gleichermaßen fesselt.

Produktbeschreibung
Exciting and fast-paced thriller with Vatican intrigue, high-tech drama, murder and mysticism that appeals to readers of Tom Clancy, Michael Crichton and Umberto Eco alike.Ein hochgelobter Thriller über Intrigen im Vatikan, High-tech Drama, Mord, Kunst und geheime Bünde, der Fans von Tom Clancy, Michael Crichton und Umberto Eco gleichermaßen fesselt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 17.09.2005

Rettung naht

Mit dem "Da Vinci Code" hat ein Rhetorik-Kanzler ("Reden wir doch mal konkret") schon seine liebe Not. Abstrakt denken, heißt die Parole. Da werden Verteufelung und Scheinheiligkeit vor den Augen von Dan Browns Lesern flugs umgedreht in Leonardos geheimnisvollste Schöpfung, in die Züge der Mona Lisa. Mag hinter deren Rücken der Landschaftssegen noch so schief hängen, alle Zeichen stehen auf Wechsel. Und der smarte Amerikaner Robert Langdon braucht europäische Frauen mit Möglichkeitssinn an seiner Seite. Er ist der ständig überforderte Mann, kein Wunder bei einem praktizierenden Paranoiker. Beten diese Frauen etwa für ihn? Sind sie Schöngeister? Nein, sie sind Naturwissenschaftlerinnen. Reden sie etwa lang herum? Nein, sie handeln. Sprechend sind doch nur ihre Namen: Erst hat Vittoria den ohnehin schon ausgestorbenen "Illuminati" heimgeleuchtet, eine Siegerin eben. Sophie, die Kluge, knackt die Codes im "Sakrileg". So Dark The Con Of Man: Ein dunkles Kapitel ist der Betrug an der Menschheit - wahrhaftig. Doch ewig lockt das Weib, und sei es, weil es ein Auto mit Gangschaltung fahren kann. Verlaß ist allein auf die Frau. Das wissen die Leser von Dan Brown. Denn der klaustrophobische Akademiker braucht die ruhige weibliche Hand ("Wir können es schaffen. Die Menschen werden mitgehen"). Wer sonst würde sich mit einem Professor aus Harvard abgeben, der, von fremden Mächten getrieben, dauernd außerhalb seines Metiers brillieren muß? Dem Manne einen rettenden Engel - Angela, hilf!

rmg

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.02.2004

Abschied von Europa
Der erste Rumsfeld-Roman: Dan Browns Thriller „Sakrileg”
Die beliebteste Geschichtswissenschaft ist die paranoide. Hellwach und gebildet beugt sie sich über historische Dokumente, sorgfältig und umsichtig behandelt sie jeden Fund, mit großer Intelligenz fügt sie allen Indizien zusammen und schreitet zur Konjektur – zu einer Konjektur, die nur aus Wahn und Unsinn besteht. Eines der schönsten Beispiele dieser paranoiden Geschichtswissenschaft ist Dan Browns Roman „The Da Vinci Code”, der im vergangenen Frühjahr in den Vereinigten Staaten erschien und dort über viele Monate die Bestsellerlisten beherrschte. In dieser Woche ist das Buch unter dem Titel „Sakrileg” auch hierzulande veröffentlicht worden.
Ein amerikanischer Gelehrter, den sich der Leser in der Gestalt eines verjüngten Harrison Ford vorstellen muss, hält eine Vorlesung in Paris. Sein Fach, die Symbologie, gibt es im wirklichen Leben nicht – er könnte, trotz offensichtlicher Nähe zur Schaumschlägerei der Kunstgeschichte, an einer modernen Universität nicht existieren, weil seine Disziplin streng enzyklopädisch organisiert ist. Nach der Veranstaltung ist der Professor mit dem Direktor des Louvre verabredet, der sich mit verwandten Forschungen beschäftigt: mit heidnischen Symbolen innerhalb der christlichen Ikonographie. Doch bevor es zu einer Begegnung kommen kann, durchschießt ein hünenhafter Albino dem Direktor den Magen – doch während er langsam verblutet, gelingt es dem Direktor noch, einen Caravaggio von der Wand zu reißen, eine geheimnisvolle Inschrift auf dem Boden zu platzieren, eine Kette mit einem geheimnisvollen Schlüssel hinter der „Mona Lisa” zu verbergen und sich im Tod in formvollendeter Angleichung an Leonardo da Vincis Studie zu den menschlichen Proportionen auszustrecken.
Es ist, als hätte sich der amerikanische Unterhaltungsroman von Dietrich Schwanitz und dem offenbar unstillbaren Verlangen nach jenen Wissenssplittern, die man infolge eines populären Irrtums für Bildung hält, inspirieren lassen. Die meisten der unzähligen kleinen Kapitel in diesem Roman schließen mit einer Quizfrage, deren Beantwortung die notwendige Voraussetzung dafür ist, dass der Held und seine Gefährtin – Kryptologin bei der französischen Polizei und Enkelin des ermordeten Direktors – zum nächsten Kapitel vordringen können. Literarischen Fertigkeiten sind in diesem Roman nur rudimentär zu erkennen, von Charakterstudien und Problemen der Dialogführung lässt der Autor sich nicht belasten – Rätsel, Lösung, nächste Station, Rätsel, Lösung, nächste Station lautet das Rezept dieses Buches, und weil wir, wie stets, nicht viel Zeit haben, geht es in einem atemberaubenden Tempo durch die Kunst- und Kirchengeschichte, durch Paris und London und wieder zurück, und das alles nach nur einer Stunde Schlaf.
Die Maria Magdalena-Story
Verschwörungstheorien sind eine praktische Angelegenheit. Nicht nur, dass sie ihre vermeintlichen Opfer von aller Verantwortung für das eigenen Tun entlasten und dem so gebeutelten Subjekt allerhand Gelegenheit geben, sich der Welt mit all ihren Zumutungen überlegen zu fühlen. Sondern vor allem, weil sie von klaren Schuldzuweisungen leben: Es sind immer die Schurken, von denen man von vornherein wusste, dass sie es sind. Dan Brown hat sich für seine Verschwörungstheorie einen Schuldigen im großen Format gesucht: die katholische Kirche. Diese sei, so seine an Tausenden und Abertausenden von Indizien exemplifirierte These, seit Beginn unserer Zeitrechnung damit beschäftigt, das Wissen um den wahren Christus und seine Beziehung zu Maria Magdalena auszulöschen – einschließlich des Wissens um die daraus entstandene Nachkommenschaft, zu der nicht nur die Merowinger, sondern auch Leonardo da Vinci und Jean Cocteau gehören, um die wahre Aufgabe der Tempelritter und der „Pieuré de Sion”, um den Gral und das Opus Dei.
Leider verlässt den Autor auf den letzten Seiten der Mut. Hätte er durchgehalten bis zur Offenbarung – aus seinem Roman hätte ein formidables Stück des echauffierten Anti-Klerikalismus werden können. Aber seine Deutung des „Abendmahls” von Leonardo da Vinci als apokryphes Bekenntnis zum Kult der Weiblichkeit, zu Mutterrecht und femininer Sinnlichkeit wäre eine akademische Beschäftigung wert – als Offenlegung der innigen Beziehungen zwischen Wissenschaft und Esoterik. Denn zu einer veritablen Verschwörungstheorie gehört eine große intellektuelle Freiheit: Nichts ist vor Deutung sicher, alles kann interpretiert werden.
Vom „alten Europa” sprach Donald Rumsfeld, und das intellektuelle Europa hielt in seiner Eitelkeit diese Beleidigung für ein Kompliment. Dan Browns „Sakrileg” dürfte das erste Werk der Unterhaltungsliteratur sein, das mit Rumsfelds Vorwurf ernst macht. Sein Europa ist eine nur noch historische Landschaft. Längst sieht sie aus wie die römischen Ruinen und kampanischen Felder, mit denen vor fast zweihundert Jahren ein ganzes Genre der Freiluftmalerei begann. Unendlich weit hat sich die amerikanische Kultur von der Europa-Bewunderung der einstigen „Amerikaner in Paris”entfernt. Heute bedarf es eines amerikanischen Symbologen, um Europa zu erlösen.
THOMAS STEINFELD
DAN BROWN: Sakrileg. Thriller. Aus dem Amerikanischen von Piet van Poll. Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 2004. 606 Seiten, 19,90 Euro.
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