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"Artificial Intelligence (AI) is transforming human society fundamentally and profoundly. Three of our most accomplished and deep thinkers come together to explore how AI could affect our relationship with knowledge, impact our worldviews, and change society and politics as profoundly as the ideas of the Enlightenment."--Publisher marketing.

Produktbeschreibung
"Artificial Intelligence (AI) is transforming human society fundamentally and profoundly. Three of our most accomplished and deep thinkers come together to explore how AI could affect our relationship with knowledge, impact our worldviews, and change society and politics as profoundly as the ideas of the Enlightenment."--Publisher marketing.
Autorenporträt
Henry A. Kissinger served as the 56th Secretary of State from September 1973 until January 1977. He also served as the Assistant to the President for National Security Affairs from January 1969 until November 1975. He received the Nobel Peace Prize in 1973, the Presidential Medal of Freedom in 1977, and the Medal of Liberty in 1986. Until his passing in 2023, he was Chairman of Kissinger Associates, Inc., an international consulting firm.   Eric Schmidt is an accomplished technologist, entrepreneur and philanthropist. As Google’s Chief Executive Officer, he pioneered Google’s transformation from a Silicon Valley startup to a global leader in technology. He served as Google’s Chief Executive Officer and Chairman from 2001-2011, Executive Chairman from 2011-2018 and most recently as Technical Advisor from 2018-2020. Under his leadership Google dramatically scaled its infrastructure and diversified its product offerings while maintaining a strong culture of innovation. Prior to his career at Google, Eric held leadership roles at Novell and Sun Microsystems, Inc.   Daniel Huttenlocher is the inaugural dean of the MIT Schwarzman College of Computing. Previously he served as founding Dean and Vice Provost of Cornell Tech, the digital technology oriented graduate school created by Cornell University in New York City. He has a mix of academic and industry experience, as a Computer Science faculty member at Cornell and MIT, researcher and manager at the Xerox Palo Alto Research Center (PARC), and CTO of a fintech startup. He currently serves as chair of the John D. and Catherine T. MacArthur Foundation board and as a member of the Corning Inc. and Amazon.com boards.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.02.2022

Eine Frage der Macht
Henry Kissinger, Eric Schmidt und Daniel Huttenlocher über KI

Warum hat Henry Kissinger im Alter von 98 Jahren ein Buch über Künstliche Intelligenz mitverfasst? Auf dem Gebiet der Informationstechnologie hat sich der ehemalige amerikanische Außenminister, nationale Sicherheitsberater und Historiker bislang nicht hervorgetan - die Künstliche Intelligenz (KI) indes beunruhigt ihn offenkundig schon länger. Anlass gab eine Konferenz vor einigen Jahren, auf der ein Mitarbeiter des zu Alphabet (Google) gehörenden KI-Entwicklers Deepmind jenes inzwischen prominente Programm erläuterte, das im traditionsreichen Brettspiel Go die besten menschlichen Spieler überragte und im Schach auch andere Programme, die menschliche Spieler übertrafen, schnell in den Schatten stellte.

Kissinger war verblüfft über den Lernprozess, der dahintersteckte, und veröffentlichte bald danach in der Zeitschrift "The Atlantic" einen Beitrag über KI unter der dramatischen Überschrift "Wie die Aufklärung endet", in dem er zwar manche aus Sicht der Fachwelt übertriebene Befürchtung vorbrachte, aber mit der zentralen Frage durchaus einen Nerv traf: Was bedeutet es denn, wenn Wissen und Können entsteht, das menschlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten mitunter nahekommt oder sie übertrifft, vom Menschen selbst indes nicht oder nicht gänzlich nachvollzogen werden kann?

Es folgte ein Austausch insbesondere mit zwei fachlich wie unternehmerisch versierten Informatikern, dem früheren langjährigen Google-Vorstandsvorsitzenden Eric Schmidt und dem MIT-Professor Daniel Huttenlocher, der zuvor unter anderem im kalifornischen Tüftler-Labor Xerox Palo Alto Research Center (PARC) geforscht hatte. Die drei fragten sich beispielsweise, wie sich KI auf Gesundheit und Medizin, die Exploration des Weltraums, die Quantenphysik, Kinderspielzeug oder die Kriegführung auswirken könnte. Und auch mit möglichen abstrakteren Folgen setzten sie sich auseinander. Ein Fazit lautet: "Bis zu einem gewissen Grad unterscheiden wir drei uns darin, wie optimistisch wir in Sachen KI sein sollten. Aber wir stimmen darin überein, dass diese Technologie das menschliche Denken, das Wissen, die Wahrnehmung und die Realität verändern wird - und damit auch den Lauf der Menschheitsgeschichte."

Ihre Diskussionen und Einschätzungen haben sie nun in einem kurzweiligen und anregenden Buch untergebracht. Sein Titel, "The Age of AI", ist für sich genommen schon ein Urteil: Die KI wird damit in den Rang anderer Schlüsseltechnologien, die menschliche Gesellschaften grundlegend veränderten, gehoben. Was die KI schon kann, wird an Programmen wie AlphaZero und GPT-3 demonstriert, der historische Rückblick reicht bis zu den Vorstellungen Alan Turings. Die unterschiedlichen Herangehensweisen an KI werden erklärt: regelbasierte Ansätze und die auf gewaltigen Datenmengen und Rechnerkapazitäten beruhenden Lernalgorithmen, die viele KI-Erfolge der jüngeren Vergangenheit ermöglichten; und dies nicht nur im Spielerischen, sondern auch mit kommerziell relevanten Entwicklungen.

Zudem entwerfen die Beiträger einen philosophischen Parcours, der von Sokrates über Descartes und Kant bis zu BERT reicht, einem künstlichen neuronalen Netz, das die Google-Suchmaschine weiterentwickeln soll. Es geht nicht zuletzt darum, dass die kognitiven Kapazitäten des Menschen eine maßgebliche Referenz sind, ihr Rang aber nicht festgeschrieben ist. Das mag banal klingen und ist, wenn es um KI geht, aus Sicht vieler KI-Fachleute auch nicht unbedingt die dringlichste Denkaufgabe. Sie konfrontiert den Leser indes mit dem ursprünglichen Anspruch der KI-Vordenker nach dem Zweiten Weltkrieg, die nicht bloß ein von Menschen unschlagbares Schachprogramm oder eine Suchmaschine im Sinn hatten, sondern das Ziel ausgaben, das menschliche Gehirn funktional nachzubilden.

Kissinger, Schmidt und Huttenlocher spannen den Bogen in einem zweiten Abschnitt des Buches indes noch über das Technische, Philosophische und Wirtschaftliche hinaus ins knallhart Machtpolitische. Längst ist die KI tatsächlich genau dort angekommen, beschäftigen sich Außen- und Sicherheitspolitiker und Militärs mit ihr, ist die Frage, wer in der KI führt, für das Kräfteverhältnis zwischen Staaten relevant und bringen die Vereinigten Staaten, China, Russland und die Europäische Union eigene Initiativen auf den Weg, um hier nicht ins Hintertreffen zu geraten. Zu den Vorzügen dieses Buches gehört, dass die KI tatsächlich aus verschiedenen Perspektiven betrachtet wird, ohne - wie das gelegentlich geschieht - ins Hollywoodhafte abzuirren. Solche Darstellungen dürfte es gerne mehr geben. ALEXANDER ARMBRUSTER

Henry A. Kissinger, Eric Schmidt und Daniel Huttenlocher: "The Age of AI". And Our Human Future.

Little, Brown and Company, New York 2021. 272 S., geb., 27,99 Euro.

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