Hübsches Cover, Vergleiche mit "Harry Potter" und "Die Tribute von Panem", überschaubare Seitenanzahl, als e-book günstig zu haben und ein erfolgreicher Bestseller in den USA, das alles sprach für Band 1 von "Shadowspell - Die Akademie der Schatten" von K. F. Breene und Shannon Mayer.
Na ja, ich
habe wieder einmal die Lektion gelernt, dass auf Verkaufszahlen und hohe Bewertungen nicht…mehrHübsches Cover, Vergleiche mit "Harry Potter" und "Die Tribute von Panem", überschaubare Seitenanzahl, als e-book günstig zu haben und ein erfolgreicher Bestseller in den USA, das alles sprach für Band 1 von "Shadowspell - Die Akademie der Schatten" von K. F. Breene und Shannon Mayer.
Na ja, ich habe wieder einmal die Lektion gelernt, dass auf Verkaufszahlen und hohe Bewertungen nicht zwangsläufig Verlass ist.
Aber von vorne...
Der jüngere Bruder unserer Protagonistin Wild wird auserwählt, an der Großen Auslese teilzunehmen. Er ist gezwungen, um einen Platz an der Akademie der Schatten zu kämpfen. Wer durchhält, dem werden eine magische Ausbildung und finanzielle Mittel gewährt, doch die Prozedur kostete bereits dem ältesten Bruder das Leben.
Also gibt Wild sich als ihr Bruder Billy aus und macht sich auf den Weg zu der mysteriösen Akademie, um ihren kleinen Bruder zu retten und den großen zu rächen.
Das erste Kapitel gefiel mir noch ganz gut, denn der Schreibstil ist leicht zu lesen und ich fühlte mich gleich in Wilds Alltag auf der texanischen Farm ihrer Familie integriert. Und dann ging es los...
Als klar wird, dass Billy vorgeladen ist, findet ein Gespräch mit ihrem Vater statt, das absolut nichts aufklärt aber Wild dennoch dazu veranlasst zu glauben, sie hätte keine andere Wahl, als sich als Junge verkleidet in der Akademie einzuschleichen. Sie begeht auf ihrem Weg dort hin völlig kopflos eine Straftat nach der anderen und verhält sich im weiteren Verlauf der Geschichte übertrieben draufgängerisch und rücksichtslos. Bei mir entstand der Eindruck, dass Wild irgendeine Art von manischer, paranoider Persönlichkeitsstörung aufweist, ohne dass dies von den Autorinnen gewollt ist. Der misslungene Versuch, eine starke weibliche Figur zu schreiben führte dazu, dass Wild sich schrecklich anderen gegenüber benimmt. Sie behandelt niemanden mit Respekt, degradiert alle um sie herum als dumme Kinder und packt veraltete, unfaire Geschlechterklischees aus, die in einem Jugendroman von 2021 irgendwie fehl am Platz wirken. Beispielsweise denkt sie, um als Junge wahrgenommen zu werden, dürfe man keine Empathie zeigen und müsse stattdessen noch nachtreten. Und selbstverständlich sind die Waschräume von Frauen immer gepflegt und Männer pinkeln auf den Boden etc.
So prügelt und motzt sich Wild durch eine durch und durch unlogische Geschichte, ohne an irgendeinem Punkt die für sie neue, magische Welt zu hinterfragen und machte mich so wahnsinnig, dass ich die letzten 40% des Buches nur überflog.
Wenn ihr etwas wie "Harry Potter" oder "Die Tribute von Panem" lesen wollt, dann lest Potter oder Panem, nicht Shadowspell.
Ich habe beim besten Willen nicht mehr als 2 Sterne hierfür übrig.